Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








29. Oktober 2008

Leise


Leise,
um der Katze zu lauschen,
die heranschleicht,
die Wörter zu jagen
unter dem gefallenen Laub.
Diese Wörter,
die so alt sind,
seit ewigen Zeiten,
die so jung sind,
immer wieder,
weil sie vom Herbst erzählen
und von Dir.

(c) Annette Gonserowski

Nördlicher Wind



Heut bot ich dem Wind
mein Gesicht,
damit er mir streichelnd
ferne Worte
flüsternd vertraute.

Doch er kam
vom Norden,
verfing sich im kahlen Geäst,
spielte mit Wolken
und letztem Blattwerk,
zog fort.


(c) Annette Gonserowski


Dies Gedicht ist ein Teil eines Dialog-Gedichtes, das ich mit Gerhard Rombach schrieb.
Das komplette Gedicht steht irgendwo bei den Herbstgedichten der vergangenen Jahre in diesem Blog. Viel Freude beim Suchen.

28. Oktober 2008

Augenblick im Herbst



Irgendwo in dem Bunten ....

27. Oktober 2008


Herbst

Manchmal
wünscht Du Dir eine Hand,
die Dein Herz wärmt,
wenn die Herbstkälte es befällt.

Manchmal
wünscht Du Dir eine Hand,
die Dein Herz hält,
wenn es mit den Blättern zu fallen droht.

Manchmal jedoch
freust Du Dich,
dass Du frei
mit den Herbstwinden stürmen kannst.

(c) Annette Gonserowski


Dieses Gedicht von ca. 1983 las ich u.a.

26. Oktober 2008

Herbst


bei Kierspe
Wieder ist Herbst.
Kein Rauch brennenden Kartoffellaubs
über den Feldern,
kein Sonnenschein,
der ihn trägt.
Doch Schau:
die Mutter und ihre Kinder!
Der Kinderwagen steht auf dem Feld!
Sie sammeln,
was liegenblieb.
Sie sammeln,
um zu leben.
Schau!
Die Kartoffeln
in den Händen der Kinder,
wie Granaten,
zum Werfen bereit.
Die Welt brennt an den Enden
und wir fahren fort
und schweigen.


(c) Annette Gonserowski

Das hab ich im Vorbeifahren gesehen. Ich glaube, dass die Schere zwischen Arm und Reich und der Kampf ums Überleben zu Kriegen führen wird.

23. Oktober 2008

Lesung am 24.10.2008

Lesung
am 24.10.200
Beginn 20.00 Uhr
in der Stadtbibliothek
Fritz-Linde-Straße
58566 Kierspe
Im Rahmen der bundesweiten Aktion:
"Deutschland liest"
lesen wir aus unseren Werken:
Christophe Bossu
Annette Gonserowski
Birgit Meyer
Dieter Meyer
Ursula Schröder
Der Eintritt ist frei
Über zahlreiche Besucher würden wir uns freuen.

Herbst


Mit der Sonne
hervortreten
aus dem lichten Schatten,
leicht treiben
mit den Blättern
im Wind,
schweigen und rascheln
bei jedem Schritt -
während der Eichelhäher,
achtloser Räuber,
die geheimen Gedanken
ruft
ins kühlere Blau.

(c) Annette Gonserowski

22. Oktober 2008

Kierspe und immer wieder Kierspe







































Die Wälder des Sauerlandes geschmückt mit herbstlicher Pracht.






Erikas Elfenbach


21. Oktober 2008

*Mein*schönes Sauerland



Morgenstimmung auf meinem Weg ins Büro

Im Herbst



im Ebbe

Heute
den blauen Himmel sammeln,
das Licht durch die kahlen Zweige,
die Früchte des Baumes,
vom Sommer vergessen,
die Feder des Zugvogels.

Jetzt
in das Rascheln der Blätter
entrücken, bei jedem Schritt.
Nur noch den Wind an der Seite,
wo Du einst gingst,
Begleiter durch meine Einsamkeit.

(c) Annette Gonserowski

14. Oktober 2008

Halt mich



Alter, gestürzter Baum - gehalten von den filigranen Zweigen eines jungen Baumes

Abendstimmung an der Brucher Talsperre


Immer wieder Herbst


Unser heutiger Abendspaziergang an der Brucher Talsperre

Ich schreibe
über die Vögel,
die ziehen und wiederkehren,
über die Knospe,
vom Frost geknickt,
schreib über den Sommer
im Herbst,
in dem der Winter schon Schatten wirft
vom Frühlingslicht.
Schreib über die Liebe,
die vergeblich schien.

(c) Annette Gonserowski

12. Oktober 2008

Herbst im Sauerland










für Annika - ein kleiner Gruss aus der Heimat *knuddel*
für Gertrud - damit Du siehst, wo Erika im Moment ist :-))

So farbenfroh,
so federleicht,
so voller Knistern,
voller Schweben,
so voller letzter Glut,
so voll Vergänglichkeit -
Du meine Liebe -
Herbst.

(c) Annette Gonserowski

10. Oktober 2008

Wort





Man kann uns
verweigern
das frische Wort.
Das gegebene Wort
bleibt,
lebt
im Innern bewahrt
ewig jung.

(c) Annette Gonserowski

9. Oktober 2008

Bei google maps


Diese Kreuzung des Heideweges steht exemplarisch für alle
Weg-Kreuzungen auf dieser Erde

Der Weg

Nach so langer Zeit
ankommen,
an diesem Weg -
er führt bergann.

An der Kreuzung
die verlässlichen Bäume,
das Haus,
dessen Dach unseren Himmel
rot färbt,
die verschlossene Tür.

Hier
entscheiden,
wohin der Weg führt.
Auf diesem Weg
Dir zu begegnen,
nach so langer Zeit.

(c) Annette Gonserowski

8. Oktober 2008

Vom Himmel



Blitz und Donner
aus heiterem Abendrot.
Dieser Schuss
in die Stille
der äsenden Tiere,
der Tod und Verwunderung bringt,
in dem Du verharrst.
Dieser Schuss,
der keine Ordnungen aufhebt.



Bei meinem Urlaub in der Lüneburger Heide erzählte mir ein Jäger, dass er der Empfehlung seines Vaters folge, bei Ausübung der Jagd nach einem Schuss 2 Stunden auf dem Hochsitz zu bleiben. Dann würden die Tiere den Schuss nicht mit einem Menschen verbinden, vielmehr mit Blitz und Donner, den Naturgewalten. Sie würden verwundert um das tote Tier stehen und schauen, dann weiteräsen.
Dennoch: Es macht mich traurig.

7. Oktober 2008

Tautropfen


Ich schenke Dir
einen Tautropfen,
in dem sich unsere Welt
spiegelt.
(c) Annette Gonserowski

Heideherbst







Der Nebel stieg auf
beim Blick in Deine Augen.
Deine Augen,
die mir zu träumen halfen
und zu vergessen
den Herbst
und den Wind,
der forttrug
die Sonne,
die Wärme,
das Licht.

Sattel Dein wildestes Pferd!
Lass uns reiten
zu den Holunderbüschen.
Dort,
wo die Beeren am dunkelsten sind,
wollen wir stellen
den Wind
und ihm rauben
die Sonne,
die Wärme,
das Licht.

(c) Annette Gonserowski

6. Oktober 2008

Mosaik




Objekt: Dieter Eichelmann

für D. E.

Unsere kleine Welt
in Stücke teilen:
den Himmel, die Erde,
die Bäume und Sträucher,
das Haus, das uns Schutz bietet.

Die Stücke bereichern
mit unserer Liebe,
mit unserer Hoffnung,
mit unserem Dennoch,
mit unserem Behüten.

Die verletzlichen Stücke
behutsam verbinden
und sorgsam bewahren:
das Licht auf den Dingen,
den Glanz im Spiegel der Augen.

(c) Annette Gonserowski

Schwarzes Buch



für Ulrich


Dies ist das schwarze Buch
des Handwerkers.
Hierin notiert er
das Maß und die Elle,
den Abstand, die Nähe,
den Raum und die Zeit.

Dies Buch ist nun meines,
damit ich es fülle
mit Worten, Punkten
und leeren Zeilen,
umrahmt von dem Wort,
das Du mir schenktest.

(c) Annette Gonserowski

5. Oktober 2008

Roxi


(c) koko -Annette Gonserowski

Roxi, die liebenswerte, quirlige Hündin unserer Freunde

4. Oktober 2008

Reise durch die Zeit



Reise durch die Zeit


Ausstellung im Zizterzienserkloster St. Jörig


Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers Dieter Eichelmann


http://www.aachen-kera-ku.de/

Ausstellung

Ausstellung im Zizsterzienserkloster St. Jöris, Eschweiler
der Künstler
Claudia Ackermann - Verwitterungen
Dieter Eichelmann- Quatre Vents
Gerda Zuleger-Mertens - Portraits














3. Oktober 2008

Ruhe








Nur zehn Minuten vom Hof entfernt wohnt die Ruhe, von der ich an unruhigen Tagen träume, nach der ich mich sehne, wenn die Hektik des Tages nicht einmal mehr vor meiner Wohnungstür Halt macht, die sonst Garant dafür ist, daß dieses Haus Insel der Ruhe und Geborgenheit bleibt.
Der Weg, der zu diesem Ort führt, geht zunächst vorbei an Koppeln, auf denen Pferde nach einem turbulenten Sommer entspannen. Meist zu zweit auf einer Koppel, grasen sie, laufen neckend aufeinander zu, ihr Fell glänzt in der Sonne und losgelöst vom Zaum schweben sie über die Weide, werden eins mit dem Wind.
Hinter dem Schlagbaum, der den Hof vom dahinter beginnenden Moor trennt, bedeckt kniehohes Gras den Weg. Blindschleichen huschen erschreckt zur Seite und im Strauch schimpft ein Eichelhäher über die unerhörte Ruhestörung.
Die Weichselkirschen etwas weiter des Weges hängen voller dunkelroter Trauben. Der Hochsitz am Wildacker ist auch heute nicht besetzt.
Entfernt höre ich das Schnauben der Pferde.
Links biegt ein Weg ab, endet in scheinbar unwegsamen Gelände. Der federnde Boden unter den Füßen spricht die Sprache des Moores.
Der Weg führt auf den Wald zu, eine Abzweigung endet auf einer Grasfläche im Moor.
Geradeaus öffnet der Wald seine Arme, begrüßt mich mit bunten, hüfthohen Farn beidseitig des Pfades.
Vögel huschen erschreckt von Ast zu Ast, empört über den ungebetenen Gast. Es raschelt im Gebüsch und der Hund hat in der Nase die Witterung der Wildschweine, die hier im Unterholz leben.
Schmale Pfade, die rechts und links aus dem Dickicht führen, erzählen vom Wildwechsel des mächtigen Hirsches, dessen brunftiges Röhren nachts bis hin zum Hof schallt.
Modriger Geruch hängt in der Luft von Pilzen, nassem Moos und moorigen Boden.
Etwas weiter im flachen Gewässer auf der Lichtung flüchtet ein Wildentenpaar an das entgegengesetzte Ufer.
Mächtige Eichen säumen den Weg.
Den Kopf in den Nacken gelegt verfolge ich die kerbige Rinde des dicken Stammes, lasse den Blick in den knorrigen Ästen der riesigen Krone ruhen. Ihre Blätter färben sich bunt und auch in diesem Jahr trägt sie unzählige Eicheln.
Noch etwas weiter läßt der Weg die Eichen hinter sich und die Wipfel der hohen Kiefern wiegen im Wind.
Nun bin ich am Ziel.
Hier wohnt die Stille.
Kein Pferdegewieher ist hörbar. Hier ist kein Strauch und kein Baum, deren Blätter im Wind unruhige Geschichten erzählen.
Hier setzte ich mich in das kniehohe Gras, das unangefochten seinen Platz auf dem Weg behauptet.
Die Sonne blinkt durch die Kiefernwipfel, neckt meine Augen.
Stille -, nur der Wind streicht durch die Zweige. Beruhigend sein Lied im Rauschen der Kiefernwipfel.
Ganz anders als im geschwätzigen Blatt.
Das ist die Ruhe, nach der ich mich sehnte.
Hier möchte ich bleiben für eine Weile.
Ich schließe die Augen, der Wind streicht durch die Locken, streicht über die Wangen, verwöhnt meine Haut.
Die Ohren nehmen begierig die Stille auf: das Wiegen der Wipfel im Wind.
Auch bei geschlossenen Augen bemerke ich das Kommen und Gehen des Windes, lasse mich mit den Wipfeln wiegen wie ein Kind auf dem Mutterschoß.
Ruhe - sie schaltet die geschäftigen Gedanken aus, macht sich im Körper breit, das Blut wiegt in den Adern sanft wie die Wipfel im Wind.

Ruhe,
nichts als unendliche Ruhe -
- nichts als das Lied des Windes.
Hier weile ich - vergesse den Raum und die Zeit.
Der Aufbruch später ist fast schmerzhaft, zögernd und ungern gehe ich den Rundgang zum Hof, zurück in diese wirkliche Zeit.