Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








28. Januar 2017

Müll in den Meeren





Sorglos
entsorgten wir unseren Müll
in den Meeren,
verseuchten sie
bis auf den Grund.
Wir haben dem Meer
seine Unschuld genommen. 

Nun schlägt es zurück
mit Sturm und mit Brausen,
trägt auf den Wellen das Gift
und Fische ans Land.
Fischbäuche gefüllt
mit zerschlagenem Kunststoff,
verendet an unserem Überfluss.

Wir sollten uns sorgen
um Meere und Fische,
um Tiere und Pflanzen,
um Menschen,
um unsere Erde,
die blau in dem Weltall treibt,
verletzlich wie wir. 

Wir sollten erwachen,
wir sollten umkehren,
wir sollten um Frieden beten,
wir sollten weiße Tauben entsenden,
mit dieser Nachricht,
bis in die äußersten Winkel
der Welt.

© Annette Gonserowski

18. Januar 2017

Augenblick




 

Den Augenblick
betrachten
von der Düne am Meer. 

Ich höre das Branden
der fernen Welt
ans nahe Ufer,
sehe das Fliehen der Zeit
mit dem Wind über das Meer. 

Ich stehe still,
spüre das Fließen
des Sandes,
sinke,
versinke in ihm.
 
(c) Annette Gonserowski

 

 

17. Januar 2017

Reiter und Pferde am Meer



Ihre Hufe umspült
von brandenden Wellen,
ihr Schnauben,
das Lachen der Reiter -
verweht im Meerwind,
vergangen ihre Spuren.

In meinen Augen
noch immer das Bild:
der Stolz der Pferde,
die Gelassenheit der Reiter.
Einssein von Mensch und Tier,
die Freiheit des Augenblicks.

(c) Annette Gonserowski

15. Januar 2017

Zwillingsmomente




 

Zwillingsmomente

im kleinen Dörfchen

zwischen Bergen und Meer.

 

Nur wir zwei

schlenderten

durch spärlich beleuchtete Gässchen

im Abendschein,

kehrten ein

in der kleinen Bar.

 

Du kauftest Purros,

ich kaufte Sellos,

du trankst Absinth,

ich einen Kaffee.

 

Unsere Worte

zwischen den Fremden,

unsere Worte

nur zueinander.

Vertrauen,

das keiner Worte bedurfte.

 

Zwillingsmomente,

an die ich mich erinnere

und das Glück spüre

von einst.
 
 
(c) Annette Gonserowski

10. Januar 2017

Kriege





Unfassbar
 
Unfassbar
der Hass in dieser Zeit,
die zerstörerische Wut,
die Kriege entfachen,
Tod über Häuser, Städte und Länder bringen.

Der Tod kommt nicht leise,
wie am Bett eines Alten -
mit detonierenden Bomben,
mit Schüssen und Kriegsgeheul
trägt er Angst
in die entlegensten Winkel.

Sie spiegelt
in den Augen der Kinder,
die vergeblich die Hand des Vaters suchen,
sich an die Röcke der Mütter klammern,
oder allein in die Laken des Krankenlagers
wimmern.

(c) Annette Gonserowski

8. Januar 2017

Im Schlaf





Im Schlaf 

Du schaust mich an.
Im Schlaf versunken
kann ich mit nicht
dem Blick entziehen.

Ausgeliefert Blick
und Träumen,
beschreite ich vielleicht
gegangene Pfade,
streife vielleicht
müde Hoffnungen,
begegne vielleicht
vergessenen Menschen,

vielleicht jedoch
begegne ich dir.

(c) Annette Gonserowski

 

6. Januar 2017

Illusion



(Nachgedanken über Weihnachten)
 
 
Die Berge liegen
im Vorweihnachtsglanz
und sanften Licht,
auf manchen Kuppen
liegt Schnee.

Jetzt der Illusion glauben,
es wäre Frieden auf dieser Erde,
alle Waffen würden schweigen,
es würde das Christkind
noch einmal geboren,
uns alle Sünden vergeben.
 
(c) Annette Gonserowski

4. Januar 2017

Kunstaktion Verbindungswege



An der Kunstaktion Verbindungswege der Galerie Anschnitt in Dortmund beteiligte ich mich mit 2 Karten.
Die erste Karte ist meinem verstorbenen Zwillingsbruder gewidmet. Ich fügte ihr ein Gedicht bei, das ich für meinen Bruder schrieb. 


Wann begann ich dich zu lieben

Wann begann ich
Dich zu lieben?
Du warst mit mir
im Mutterleib.

War da die Liebe schon?
Erwachte sie mit uns
in dieser kalten,
fremden Welt?

Ich liebte Dich
Dein ganzes Leben.
Die Liebe endet nicht
an Deinem Grab.


© Annette Gonserowski



Die zweite Karte kreierte ich als Dank an die Initiatorin für 10 x Kunstaktion Verbindungswege.


1. Januar 2017

Geschwindigkeit

Ich wünsche allen Lesern meines Blogs
 ein gutes, friedvolles neues Jahr!




Gedicht zum Jahreswechsel

Den Blick schärfen
für die Geschwindigkeit
auf den Straßen,
für die Dinge,
die vorüberziehen.
Sie lassen
ohne Bedauern,
während die Welt
sich schneller zu drehen scheint.

Den Blick schärfen
für die Geschwindigkeit
des vorwärtseilenden Lebens.


(c) Annette Gonserowski