Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








28. September 2009

Brunftzeit


In die Stille hinein
laute Männerstimmen,
das Frauenlachen,
das Knallen der Korken.

Es ist Brunftzeit.
In den Nächten

das Röhren der Hirsche,
das Heraustreten der Hirschkuh
aus schützendem Wald,
das Knallen des Schusses.

Es ist Brunftzeit,
der Wald ist zu meiden,

die Hunde sind an der Leine zu führen.

(c) Annette Gonserowski

14. September 2009

Gedankenräume


Noch eine Weile
in diesen Räumen
weilen,
den stillen, imaginären
in meinem Kopf.

Die Worte
aus ihren Wänden
atmen,
sie spüren
und Stille.

In diesen Räumen
bleiben,
noch eine Weile.

(c) Annette Gonserowski

13. September 2009

Schriftstellertagung


In diesem Hotel fand 1956 der westfälische Dichterstreit und der Aufbruch in die Moderne statt,
und auch die gestrige Schriftstellertagung.

Von den Worten
berichten,
den lauten, enthusiastischen
in meinen Ohren,
die Niederschlag finden
auf fremden Papier.

Von den Worten
berichten,
den modernen, gültigen,
aus vergangener Zeit,
die widerhallen
aus alten Mauern.

Von dem Herzschlag
berichten,
dem aufgeregten, lauten,
der die Worte aufnimmt,
die jungen und ewig jungen.
Von allem berichten.

(c) Annette Gonserowski

12. September 2009

Herbstlich


Ein Hauch von Bunt
liegt auf den Zweigen.
Ahnung vom Herbst
und von Vergänglichkeit....

11. September 2009

11. September 2001

Ganz oben
zwischen Wolken
und Sonnenstrahlen,
fernab der Erde,
fern des geschäftigen Treibens,
fern jeglichen Lärms,
dem Himmel nah,
Träume von Liebe und Leben.
*
Träume vom Sterben
und ewigem Leben
im Flug eines Irren
durchbrach
die Mauern der Stille.
*
Lodernde Flammen
in brechenden Blicken.
Das weiße Laken,
Botschaft des Friedens,
am Fenster,
zwischen berstenden Mauern,
zwischen fallenden Steinen,
begraben
unter Asche und Schutt
wurde Totentuch.
*
(c) Annette Gonserowski

6. September 2009

Platane zwischen Osthaus-Museum und Schumacher-Museum


Die Platane,
die die Plätze verbindet,
den Himmel, die Erde,
deren Zweige im Fenster
sich spiegeln,
in denen auch wir
uns spiegeln,
die die Wände
des Alten und Neuen
berühren,
die Dein und auch mein Herz
berühren.

(c) Annette Gonserowski

2. September 2009

Paris




Die Stadt
ist die gleiche,
nach all diesen Jahren:
die Kirchen,
die Häuser,
die breiten Alleen,
in Musseen hängen Blder
vergangener Zeiten.
Nur die Menschen sind Fremde.

Ich
bin die Gleiche
nach all diesen Jahren:
meine Augen,
mein Mund,
mein Lächeln,
in meinem Kopf sind
junge Gedanken.
Nur meine Haut ist gealtert.

(c) Annette Gonserowski