Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








30. Juli 2016

Wasserfall



 

Du schenktest mir einen Wasserfall.
Bei ihm halte ich inne,
lausche den springenden Worten,
sehe in silbernen Kaskaden
Dein  Bild,
das zerrinnt mit den Wellen,
das versprüht mit der Gischt
in den glitzernden Farben der Sonne.
 
(c) Annette Gonserowski
 


 

26. Juli 2016

Gedichte in neuer Anthologie



Ich erhielt die Nachricht, dass 2 meiner Gedichte in der soeben erschienenen Anthologie "Wir Wölfe" erschienen ist.

Besonders freue ich mich, dass auch Gedichte meines verstorbenen Dichterzwillings Michael Starcke darin enthalten sind.

Der Verlag schreibt über das Buch:

wir wölfe, Gedichte
Eine poetische Hommage an unsere Tierwelt mit Fotos von Heike Großmann und Christine Zeides Anthologie
chiliverlag Juli 2016 ISBN 978-3-943292-45-9, 148 Seiten, Euro 9,90 

Annähernd 60 Autorinnen und Autoren, unter ihnen Michael Starcke, Peter Ettl, Esther Ackermann, Thomas Rackwitz, Sören Heim, dichten über die Vielfalt und den Artenreichtum unserer Tierwelt. Aus den Gedichten und den Fotos von Heike Großmann und Christine Zeides spricht eine große Wertschätzung gegenüber Tieren und ein Erkennen ihrer unglaublichen Einzigartigkeit sowie Bewunderung ihrer Schönheit. Die Subjekte der vorliegenden Gedichte sind neben Katzen, Hunden, Vögeln, wildlebenden sowie vom Aussterben bedrohten Tieren auch Kleinstlebewesen wie z. B. Insekten,  des Weiteren Exoten aus anderen Ländern. Mal humorvoll, zunehmend aber auch ernsthaft werden Besonderheiten einiger Tierarten und Wissenswertes poetisch beleuchtet und ihr Dasein in Relation zum Menschen bespiegelt.  Der Band enthält etliche Gedichte des Anfang 2016 verstorbenen Bochumer Lyrikers Michael Starcke, eines davon ist titelgebend für die Anthologie. Michael Starcke hat den chiliverlag regelmäßig und gern mit seinen Einsendungen zu anthologischen Projekten bereichert und gefördert.  

© chiliverlag, Juli 2016

23. Juli 2016

Lass uns die Liebe bewahren

heutiger (Freitag)  Sonnenuntergang über dem Kerspetal
Hinter den Bäumen Wolken wie Berge.
Am Himmel ein Herz? Ein Kuss?



Bewahren

Lass uns
den Augenblick des Friedens
bewahren,
wenn die Sonne erwacht
über zerstörte Städte,
hinein in fallende Bomben,
über Tod und Verderben. 

Sie wird weiter erwachen
und die Liebe.
Zaghaft
wie die kleine Blume,
die zwischen Trümmern blüht,
die Klage ist,
Hoffnung
und ein Dennoch.
Lass uns
die Liebe
bewahren.
 
(c) Annette Gonserowski
 
Erschüttert von dem Anschlag in München, kann ich meine Traurigkeit noch nicht in Worte fassen. Was ist aus uns Menschen geworden? Überall auf der Welt Mord, Terror und Krieg.
Ich habe ein Gedicht herausgesucht, das ich beim Ausbruch des Irak-Krieges schrieb.
Ich möchte appellieren: Lasst uns die Liebe bewahren.
 
 

 

21. Juli 2016

Wie lange noch wird Frieden sein





Morgens um 6
 
Die Sonne geht auf
über den friedlichen Häusern,
legt sanftes Licht
auf das noch ruhende Tal.

Jetzt wäre die Zeit
um zu träumen
in den beginnenden Tag.
 
Wären da nicht die Bilder
des Grauens
hinter den Lidern,
von Morden, von Terror und Tod. 

Wie lange noch wird Frieden sein? 

Beständig einzig das Wissen
um die Spinnenweben,
heute gespannt auf den Hecken
und Sträuchern.

Sie sprechen vom Herbst
zur Mitte des Sommers,
von Abschied und Kälte,
sie sprechen vom Dunkel.
 
(c) Annette Gonserowski

 

11. Juli 2016

Sonnenträume





Die Sonne schien
durch das Blattwerk,
da träumte ich
Kirschen an die Zweige,
da träumte ich
Kirschen an Deinen Mund,
da träumte ich Träume,
da träumte ich Erwachen,
da vergrub ich den Kirschkern
im Erdreich.
 
(c) Annette Gonserowski

 

9. Juli 2016

Dialoggedicht



Im Laufe des Tages
 

Morgens im Badezimmerspiegel
ernüchternder Anblick -
älter als gedacht, dabei doch
so schön von dir geträumt 

Die Morgenstunden sind immer
die schlimmsten. Im Laufe des Tages
gewöhnt man sich dann wieder an
die Unbilden des Lebens 
 
Gegen Abend im Takt mit
steigendem Alkoholspiegel
wirkt das Leben sogar erträglich
So kann man sich täuschen

 © Gerhard Rombach
mir übermittelt am 08.07.2016, 10.03


Im Messehotel
 
Beim Blick in den Spiegel
sah ich mich morgens
schonungslos,
offen
und nackt,
sah die Hülle,
die Verletzliches schützt,
sah das Herz
unter dem Heben und Senken der Brust,
wie es wild und erschrocken schlug,
sah den Schoß,
der noch schlummerte
hinein in den Tag,
sah meine Augen,
die noch träumten von Dir,
sah sie erwachen.


 
© Annette Gonserowski,
geschrieben 2004 beim Aufenthalt in Leipzig anlässlich der Buchmesse

6. Juli 2016

Bierdeckelkunst



Bilder der Ausstellung in Dortmund


Meine Worte von Freiheit -
leere Worthülsen,
meine Worte von Leichtigkeit,
angekettet an meine Erdschwere,
meine Worte vom Schweben,
sie sind mir entkommen,
meine Worte von Fröhlichkeit,
erdrückt von meiner Trauer.

Meine Worte -
so wahr,
wie die Wahrheit,
so unwahr,
wie die größte Lüge,
einzig,
die Worte von Liebe.
 
 
und darüber geschrieben: aus vielen Worten einzig: Du
 
(c) Annette Gonserowski
geschrieben 2006


Am Sonntag, 31.07.2016 ,
von 11 bis 17 Uhr,
Fritz-Linde-Museum,
in Kierspe, Höferhof,

findet eine Kunstausstellung von künstlerisch gestalteten Bierdeckeln statt.
Diese Kunstaktion wurde von Claudia Ackermann 2011 ins Leben gerufen.
Insgesamt 100 Bierdeckel wurden seinerzeit von Künstlern aus ganz Deutschland gestaltet.
Auch Claudia Ackermann, Christophe Bossu, Silvia Baukloh, Sabine Kramer, ich und andere Kunstschaffende aus Kierspe fertigten Bierdeckel an.
Diese wurden bereits in der Galerie Anschnitt in Dortmund ausgestellt und fanden große Beachtung.
Nun ist in Kierspe auch die Gelegenheit diese bunte Vielfalt der Gestaltungen anzuschauen.

 Ich als Lyrikerin kreíerte mehrere Bierdeckel, u.a. einen mit einem meiner Gedichte und auf einem weiteren stellte ich Gipsy auf einem Boot im Mittelmeer dar. Als Boot diente mir die Fruchtschale eines Ficus.

Und es werden parallel Muster-Sticktücher ausgestellt, denn die Ausstellung lautet: Kunst trifft Tradition.
Sowohl Initiatorin, als auch die Künstler und das Team des Fritz-Linde-Museums würden sich über zahlreiche Besucher freuen!

 

4. Juli 2016

Freundschaft auf den Punkt gebracht



 
 
Wir schauen uns
die Augen rund,
wir lachen uns
die Münder rot,
wir freuen uns
die Wangen bunt,
wir plaudern,
was der Tag uns bot -
montags
zwischen elf und Punkt -
Freundschaft
dazwischengeschoben.
 
(c) Annette Gonserowski