Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








31. März 2011

Am Bach


Alles ist fließend....

28. März 2011

Hoffnung - hope - esperanza


für meinen geliebten Zwilling


Es ist leicht,

an einen neuen Tag zu glauben,

wenn erster Sonnenstrahl

im Tau sich bricht.

Doch auf jede Nacht voll Angst un Schrecken

folgt ein Morgen voller Licht.


Jeder Baum und jede Blume

hat Angst vor des Winters Macht,

fürchtet des Frostes Lanze,

die Blatt und Blüte sticht.

Doch auf jeden Winter

folgt ein Frühling

und Knospen streben zu dem Licht.


Schau! Die Schwalben kehren wieder,

das Wiesenschaumkraut

und der Schmettering.

Der alte Baum am Wiesenrain

vergaß das Blühen nicht.

Auf seinen Blättern taumeln Träume

mit jungem Wind im neuen Licht.


(c) Annette Gonserowski

aus; Freund Gedicht, ca. 1984

26. März 2011

Frühling - springtime -primavera



Hab überwunden
den Winter,
überwunden
die Nacht,
breche auf
mit den Knospen,
verströme
im Licht,
streiche frei
mit den Winden,
um Häuser,
durch Straßen,
nehm mit die Freiheit
zu lieben.

(c) Annette Gonserowski


Diesen alten Bauerngarten fotografierte ich vorgestern. Das obere Foto zeigt meine Mutter vor 75 Jahren am Eingang genau dieses Gartens. Sie, aus der Großstadt Dortmund kommend, erbrachte ihr Landjahr auf dem Bauernhof der Besitzer.

25. März 2011

Erinnerung : Winter auf dem Land - remember: winter in the country - recuerdo: invierno en el pais

Angeregt durch Claudias Beitrag zu dem Wettbewerb "Frühling auf dem Land/ in der Stadt" habe ich außer Konkurrenz (das Thema steht nicht im Wettbewerb) diesen Post "Winter auf dem Land" mit großer Freude gemacht.
Der Winter auf dem Land beginnt unmerklich: die Ackergeräte der Bauern stehen bereits in den Schuppen, das Vieh hat die Weiden verlassen, diese breiten sich kahlgefressen in den Bachauen und am Hang aus, die kühle Wintersonne lässt den Morgentau glitzern.
Über den realen Beginn des Winters informieren die Medien: erster Schneefall wird angekündigt. Nun haben die Reifenhändler Hochkonjunktur: die Sommerreifen der Fahrzeuge werden gegen die Winterreifen ausgetauscht.
Spätestens jetzt wird es Zeit, die Halbschuhe gegen dicke Winterstiefel auszuwechseln, die Sommergarderobe gegen wärmende Kleidung. Der Winter auf dem Land hat begonnen.
Still ist der Winter auf dem Land, die Sommervögel haben das Land verlassen, sind gen Süden gezogen. Nur die Wintervögel bevölkern die Vogelhäuschen. Bei einsetzendem Schneefall kommen die Waldvögel in die Siedlungen, um an den Vogelhäuschen ihr Überleben zu picken.

Die Landwege sind oftmals dick verschneit, manchmal sind sie unpassierbar. Der Wind treibt den Schnee über das Land, lässt es unter den Schneewehen versinken.


Sobald die Sonne hervortritt breitet sich ein Märchenland aus: jede Schneeflocke glitzert unter ihren Strahlen. Die Tannen, dickvermummt im Schneemantel, stehen behäbig am Waldsaum.
Die alten Eichen und Buchen recken ihre dicken Äste in das Blau des Winterhimmels.

Die Bänke, auf denen am warmen Tagen die Wanderer rasten, stehen einsam unter einer schweren Schneelast.

Jetzt ist die Fernsicht von den Hügeln unseres Sauerlandes weit. Städte, die im Sommerdunst versinken, laden den Blick gen Horizont zum Verweilein ein.
Nun kommen die Menschen aus den angrenzenden Städten auf's Land, bevölkern die Skipisten am Hang, Kinder rodeln lautlachend die Hügel hinab, tollen im Schnee und alte Kinderspiele, lang schon vergessen, lassen lächeln in der Erinnerung.
Kinderaugen über rotgefrorenen Wangen strahlen mit den Schneeglitzern im Wettstreit. Schneemänner stehen am Abend verlassen dort, wo am Nachmittag Kinderlachen ertönte.
Von den Bauernhöfen weht der Geruch des Silagefutters herüber, die Kühe, dichtgedrängt im warmen Stall, muhen vom vergangenem Sommer. Stille auf Sommerwiesen.
Auf den Wegen durch den Wald liegt oft Eis oder auch Schnee. Sie zu begehen, ist oft mühsam. Dann trotzen nur noch vereinzelte Wanderer der Kälte. In dicken Winterjacken gehüllt, die Hände in dicke Handschuhe gesteckt, sind sie dunkle Schemen unter dem verhangenem Himmel.
Ihre Hund laufen rechts und links neben ihnen, witternd ihre Schnauzen in die Spuren der Wildtiere gesteckt.
Die Waldtiere schweigen unter schützenden Zweigen, nur ihre Spuren erzählen vom Leben.
Das Räumen des Schnees von Straßen und Wegen gibt dem Winterspeck keine Chance.
Die Waldbäche murmeln leis unter dem Eis.

Der Schein der Wintersonne ist trügerisch. Ihre Strahlen wärmen nicht.
Auf den Talsperren bedeckt oftmals eine dicke Eisschicht das Wasser. Nun sind sie begehbar für eine kurze Zeit. Schlittschuhläufer drehen ihre Priuetten, spielen Eishockey und Spaziergänger wandern mitten über den See. Leben und Treiben, Lachen und Fröhlichkeit.


In den Häusern werden die Kamine angeheizt. Holzscheit für Holzscheit prasselt im Feuer. Der Rauch über den Häusern duftet nach Holz.
Jetzt ist nicht nur in den Bauernhäusern Zeit der Muße. Der Kandis knistert im Tee, Kerzenschein hüllt die Wohnzimmer in ein heimeliges Licht. Zeit der Gespräche, der Lesestunden. An den Wochenenden trifft man die Freunde an spontan gebauten Schneebars, der Glühwein duftet im Glas und nicht nur die frische Kälte läßt die Wangen rot leuchten.


In den Kirchen ist nun die Zeit der Konzerte angebrochen. Aus allen Teilen des Landes kommen die Künstler. Sie werden geliebt, meist spielen sie vor vollbesetzen Stuhlreihen. In den Ausstellungsräumen der Städte zieht nun die Kunst ein, vielbeachtete Buntpunkte in der kargen Zeit.
Die Natur atmet Stille, lässt auch den Menschen innehalten und regenerieren. Das Ende des Winters wird sehnlich erwartet, wenn der Schnee lange schon seinen Abschied genommen hat, die Wiesen noch nicht grün werden wollen.

Erste Schneeglöckchen bannen sich ihren Weg ans Licht durch den noch kalten Boden. Geliebtes, erstes Grün und neues Leben.
Nun wird im ersten Morgenlicht das Lied der Amsel herbeigesehnt, der Zug der Vögel vom Süden gen Norden erwartet - Boten des nahenden Frühlings.

Warten


Warten auf frostfreie Nächte...

24. März 2011

Pegasus - Pegaso

Bei einem Stop während einer Reitjagd hinter der Sauerlandmeute. Dieses Foto wurde in einem Portrait über mich in der Zeitschrift "Reiter und Pferde in Westfalen" veröffentlicht.
Vor dem Training

Mit meinem ersten Airedale-Terrier

Meine allererste Lesung
In der Stadthalle Meinerzhagen. Es kamen soviele Zuhörer, dass vom Veranstalter noch weitere Stühle aufgestellt werden mußten. Meine Lesung begleitete musikalisch die Pianistin Dorothe Broichhausen aus Köln. Es war ein grandioser Erfolg.


Atemhauch der Freiheit,
das Schweben,
bevor die Füße aufsetzen
auf sandigem Grund,
bevor sie sinken,
versinken und wieder
abfußen,
bevor von den Rändern
rieselt der Sand,
bevor er lautlos
füllt die Spur,
bevor er sie verweht.

(c) Annette Gonserowski
aus: Flamenca - der unschuldige Duft des Jasmins

Heute unterhielt ich mich mit meiner Freundin, wie ich war, als ich um viele Jahre jünger war.
Ich war u.a. passionierte Dressurreiterin und hatte ein wunderbares, talentiertes Pferd. Darum hier ein Foto aus der Zeit, in der ich auch meinen ersten Airedale-Rüden bekam. Damals begann ich auch wieder intensiv Gedichte zu schreiben und seitdem schreibe ich *immer*

23. März 2011

Frühling - springtime - primavera


Habe das Gestern
vergraben,
mit seinem trocknen Wurzelballen,
tief unter die Erde.

Nun steh ich
fassungslos
vor aufgewühltem Lehm,
aus dem ein Zweiglein ragt,
mit grünen Stundenblättern.

(c) Annette Gonserowski
Aus: Aufatmen
ca.1980

22. März 2011

Nachtfalke - night-hawk - halcon del noche

Ins Abendlicht
gestern zogen im Abendlicht die Kraniche über mir


Ein Nachtfalke
flog durch meinen Traum.
Weiß nicht
woher er kam,
weiß nicht,
wohin er flog.
Er flog durch meinen Traum,
mit Sehnsucht im Gefieder
und der Wärme eines fernen Raumes.
Es blieb
die Kontur des Flügelschlags
auf meinen Lippen und
sein Bild in meinen Augen.

(c) Annette Gonserowski
Dieses Gedicht schrieb ich zu Beginn einer Literaten-Freundschaft, die wie so vieles im Leben leider verging, mein weiteres literarisches Leben für eine Zeit beeinflusste, jedoch in den Gedichten erhalten bleibt.
Aus: Flamenca - der unschuldige Duft des Jasmins
2002

21. März 2011

Stille - Silence - Silencio - 沈黙

Die Baumkrone geformt wie eine Lyra


Als sie gegangen waren,
würde es still.
Da sang der Wind
im Zweig,
im Blatt,
er sang
in meinem Haar.
Und es war still-
überall
das Lied
des Windes.

(c) Annette Gonserowski

Welle - Wave - ola - 波


Im Malunterricht sollten wir unseren *Lieblingsgegenstand* zeichnen, ihn in eine gemalte Geschichte integrieren. Ich wählte ein kleines Porzellanküken, das meine Mutter sehr liebte.

Tsunami

Die Welle,
die sich aus dem Meer erhob,
die tobte zu den fremden Stränden,
begrub das Leben,
ließ Häuser Trümmer,
ließ Trümmer Gräber werden.
Es blieben Menschenarme,
die aus den Trümmern ragten
und Menschen,
denen sie das Liebste nahm.
Den Schrei erstickte sie
in ihrem Brausen,
zog sich zurück,
ließ nur das Grauen.

(c) Annette Gonserowski
13.1.2004

20. März 2011

Gespräch am Abend - Conversation in the evening - Conversación en la noche - 夜の会話


siehe mein Post vom 16.3.2011

Man kann Theorien aufstellen,
Entfernungen ermessen,
Klüfte aufzeigen,
erschaudernd an Abgründen stehen,
um zu erkennen,
dass eine Seilbrücke gebaut werden kann
und darauf hoffen,
dass am gegenüberliegenden Ufer
ein Pol ist,
der ihr Halt bietet.

(c) Annette Gonserowski
ca. 1980
aus: Zwischen den Sonnengängen

19. März 2011

Wunsch - request- solicitut - リクエスト


siehe mein Post vom 16.3.2011

Ich möchte so gern
noch Hoffnung haben,
ich möchte so gern
mein Leben planen,
ich möcht mich so gern
auf mein Alter freu'n,
ich möchte so gern
noch lachen können
und möchte so gern
einen Sinn noch finden:
ich möchte so gern
noch hoffen können.

(c) Annette Gonserowski
ca. 1980

18. März 2011

For Japan


17. März 2011

Schuttblumen


Das Leben bahnt sich seinen Weg.