Sich dem Tag stellen.
an dem die Sonne erwacht
in nächtlichen Stunden,
die Amsel singt
hinein in Deine Träume,
Du erwachst
mit dem Unwissen:
ist es Tag oder Nacht.
Sich dem Tag stellen,
an dem das geschnittene Gras
von dem Feld nebenan
den Duft der Kindheit trägt,
Du noch einmal lachst
auf dem Rücken des alten Pferdes,
das den Heuwagen zog.
Sich dem Tag stellen,
an dem der Wind erwacht,
in das trockene Gras greift
mit mächtigen Armen,
es aufwirbelt,
verstreut in die eigene Nähe.
Sich dem Tag stellen,
an dem Du weißt
alles ist flüchtig:
Erwachen und Sein,
Stunden und Wind,
Gedanken, die verwehen
wie das Heubüschel,
getragen an die stacheligen Zweige
des Weißdorns.
(c) Annette Gonserowski
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