Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








2. Februar 2022

Abschied

 

Eines der letzten gemeinsamen Fotos. Ich bringe ihr Exemplare ihres letzten Buches.

 

 

Abschied von der Lyrikerin Charlotte De Laere.

Meine liebe Dichterfreundin lebt nicht mehr. Ihr Tod erfüllt mich mit tiefer Traurigkeit.

Charlotte war nicht nur eine von mir geschätzte Lyrikerin und tiefsinnige, feinfühlige Literatin, sondern auch meine liebe, herzensnahe Freundin.

Ich wurde durch einen Zeitungsartikel auf sie aufmerksam, der ca. 1989 in der hiesigen Presse veröffentlicht wurde und der von ihrem Buch, einer romantischen Erzählung über eine Liebe in Paris, berichtete.

Auch wurde über ihr lyrisches Schreiben geschrieben und Zeilen ihres Gedichtes veröffentlicht.

        "Mein Lied

        für einen tausendblättrigen

        Sommer"

Gerade war ich aus dem hitzgen Hochsommer Spaniens heimgekehrt, der auf mich trocken und dürr gewirkt hatte. Ich fühlte mich von den unzähligen Blättern der Bäume meiner Heimat nahezu umarmt.

Die Zeilen ihres Gedichtes sprachen mich sehr an und so nahm ich Kontakt zu ihr auf. Wir trafen uns erstmals in einem Cafe in Gummersbach. Da nahm unsere Freundschaft ihren Anfang.

Charlottes Buch "Leiser Ruf" war das erste Buch, das in meinem damaligen Verlag erschien, damals unter dem Namen Charlotte Uhrland.

Als Herausgeberin editierte ich 2020 ihr letztes Buch, das ebenfalls den Titel "Leiser Ruf" trägt und eine Gesamtausgabe ihrer gesamten Gedichte ist. 

Im Nachhinein fühle ich: der Kreis wurde geschlossen.

Sie wird mir fehlen. Ich bin traurig.

Beim Lesen ihrer stillen, innigen Gedichte bin ich ihr nah. Ihre Gedichte überdauern!

Danke, liebe Charlotte, für Deine Freundschaft.

Deine Annette

Das erste Buch, das ich von ihr herausgab.




9. Januar 2022

Nächste

 

 

Nächste

Ich denke an Dich,
Freundin,
an meiner Seite.

Wie nah wir uns sind
in unserer Freundschaft.
Wie nah unsere Wärme,
wie nah unser Vertrauen,
wie nah unsere Freude
und unsere Traurgkeit.

Ich denke an Dich
und halte Abstand,
einen Gedanken lang nur,
um uns zu sehen,
in all unserer Verletzlichkeit.

(c) Annette Gonserowski 

 

Dieses Gedicht schrieb ich für meine Freundin. Wenn ich an sie denke, zaubert es ein Lächeln in meine Augen.
 










28. Dezember 2021

Entstauben

 

 



 

Den Goldflimmer
aus den Gedanken schütteln,
die Seele vom plüschigen Samt befreien.

Jetzt die Ahnung des Schnees einatmen,
der Eiskristallglitzern in die Augen weht.

Das Herz weit werden lassen.
In der unverbrauchten Kühle,
die Lungen mit Neuem füllen.

 

(c) Annette Gonserowski

 

Ich habe bereits die Weihnachtsdekoration weggeräumt. Die plüschige Atmosphäre nahm mir den Atem.

24. Dezember 2021

Frohe Weihnachten

 


Ich wünsche allen Lesern meines Blogs und allen Lebewesen dieser Erde ein frohes Weihnachtsfest.


Advent

 

Auch ich

komm aus dem Winterwald.

Habe dort

kein Christkind gesehen.

Doch

die erstarrten Zweige

trugen Knospen,

über vereiste Gräser

stolperten meine Gedanken.

Dem pastellnen Himmel,

der sie auffing,

ließen sie

ein wenig Schwere zurück.

 (c) Annette Gonserowski

 

Advent

I,too,

coming out of the winter woods

haven’t seen there any Christ child.

However,

the frozen twigs

grew buds,

over iced up grass

did my thoughts trip.

To the pastel shaded sky,

which caught them,

they left behind a little weight.

Übersetzung (c) Harald Kredler

 

Advent

Moi aussi,
je viens de la forêt hivernale.
Je n'y ai pas vu de petit Jésus.
Pourtant
les branches givrées
portaient des bourgeons,
mes pensées trébuchaient
sur des herbes glacées,
alourdissant
le ciel pastel
qui les attrape.

 Übersetzung (c) Christophe Bossu