Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




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30. August 2009

Die Brücke in Hagen




Sieh, die Brücke,
Schwester,
grau, in Beton gegossen,
versperrt sie den Blick
zueinander.

Lass sie uns benennen
in unseren Sprachen
damit wir einander verstehen:
Brücke,
Bridge,
Köprü,
Ponte,
Pont,
Puerte,
Most

Lassen wir sie leicht werden
in unseren Farben:
Dein Ocker
der Savanne am Abend,
Dein Gelb
der südlichen Sonne,
Dein Weiß
des unendlichen Winters im Norden.
fügen wir zusammen
unter dem Himmel,
der oft fahl ist zwischen den Brückenpfeilern.

So wird die Brücke zum Regenbogen,
der voller Träume ist
und voller Glück.

Lass uns die Brücke betreten
vom Anfang her,
der zum Ende führt,
vom Ende her,
das zum Anfang führt,
dass wir einander voll Vertrauen
begegnen:
mit all unserem Leben,
mit all unserer Freude,
mit all unserer Liebe,
die keiner Worte bedarf.
Auf dass wir uns erkennen
beim Blick in die Augen
und lächeln.

© Annette Gonserowski, Kierspe
Dieses Gedicht schrieb ich über das Projekt von Milica Reinhart und Marjan Verkerk, nachdem ich vor Beginn des Projektes darum gebeten wurde.
Leider wurden wir Lyriker hinterher nicht in das Projekt eingebunden.
Veröffentlicht wurde es dennoch u.a. im Hagen-Buch.
Das Projekt ist weit fortgeschritten und es ist sehenswert. Herzlichen Glückwunsch an die Künstlerinnen.
http://www.sehnsuchtnachebene2.de