Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








24. Januar 2021

Erwachen

 


Dem Traum entronnen

les ich die Gedichte

des Freundes,

lass mich umhüllen

von Worten und Bildern.

 

Schnee vor dem Fenster,

klirrende Kälte,

spurenloses Weiß.

Der Schein der Lampe

durchbricht das Dunkel.

 

Beim Blättern der Seiten

gleite ich zurück

in den Traum.

Der Tag ist noch fern.

 

(c) Annette Gonserowski

14. Januar 2021

Während des Lockdowns

 

 

 


 

Lockdown

             für Ulrike

Als alles verstummte:

der Lärm

auf den Straßen,

das Lachen der Kinder

auf Plätzen und Hängen,

die Türen geschlossen blieben,

trafen sich unsere Gedanken,

erstaunt und flüchtig.

Da warfen wir Anker

in den Worten

des anderen,

wurden uns nah.
 
 
(c) Annette Gonserowski

10. Januar 2021

Unruhe


 

Unruhe

 

Nichts nützt der weiße Schnee,

nichts nützt des Himmels Blau –

ich bin ein Maler ohne Pinsel:

bin voller Worte,

doch ohne Sprache,

steh neben mir

und find mich nicht.

In der Ruhe

macht sich meine Hektik breit.

 

(c) Annette Gonserowski

ca. 1984