Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








31. Januar 2012

Stille



Diese Stille,
wenn das Lied
verklungen ist.

Stille,
Herberge der Gedanken,
Stille,
Hüterin der Sehnsucht.

Stille,
so tröstend,
so heilend,
so voller sanfter Töne.

(c) Annette Gonserowski
1995
aus: Das Herz macht Bocksprünge

26. Januar 2012

Sehnsucht


(c) Antonio Torres Alba, Ondara/Spanien
Ausschnitt aus einem Gemälde von Antonio Torres, Ondara: Pastell auf Papier


Heute
möchte ich ausruhen
von meiner Sehnsucht,
Atem holen
in ihr Schweigen,
lauschen
dem Herzschlag,
wie er ruhiger wird,
aushalten
Dein Bild,
mit geschlossenen Augen.


Hoy
quiero descansar,
de mi anhelo,
respirar
en su silencio,
aguzar el oído
al latido del corazón,
como va a sosegar,
mantener
tu imagen
con los ojos cerrados.


(c) Annette Gonserowski

24. Januar 2012

Soledad


Soledad

Ohne Bedauern
diesen Weg gehen,
allein -

hinter sich lassen
fernen Herzschlag,
die Zeit.
Den Wind spüren,
die dünne Haut,
der Stille lauschen
in den Adern,
Fremde atmen.

Ankommen
in der Einsamkeit,
dem Leben.

(c) Annette Gonserowski

23. Januar 2012

Soledad


Soledad II

Unter den schützenden Zweigen,
in der Umarmung der Berge,
im streichelnden Wind,
Du,
- das Handy am Ohr,
Worte aus einer fernen Welt -
einsam
an meiner Seite.

(c) Annette Gonerowski

21. Januar 2012

Ich freu mich auf Dich


La Sella

Vertraut unsere Gedanken,
bekannt unsere Worte -
ich freu mich auf Dich.

Ich lauf Dir entgegen,
mit strahlenden Augen
und offenen Armen.

Es erwartet mich
Dein fröhliches Lächeln,
Dein weit geöffnetes Herz.

(c) Annette Gonserowski

20. Januar 2012

Weg



Die Mauren
waren vor mir gezogen,
auf diesem Weg.

Hinterließen mir Namen
Benidoleig
Benirrama.

Ich reise auf ihren Spuren,
denen die Kreuzritter folgten,
vergangen ihre Spur.

Nichts wird  bleiben von mir
auf diesem Weg.
Ich werde namenlos sein.

Andere werden folgen
auf den Spuren
der Mauren.

(c) Annette Gonserowski

19. Januar 2012

Rückreise



Tanka

Reif auf den Feldern,
grauer Dunst über dem Fluß,
blattlose Bäume.

Wir kommen aus dem Süden,
frieren mit dem Mistelzweig.

(c) Annette Gonserowski

18. Januar 2012

Mein neustes Aquarell


... mal eine andere Technik ausprobiert ...

17. Januar 2012

Rast


 
Haiku

Dort, wo ich raste
überwintern die Vögel
im Heckengezweig.

(c) Annette Gonserowski

15. Januar 2012

Abschied


in den Reisfeldern bei Pego


Auf der Fahrt gen Norden
lasse ich hinter mir
das Silber der Olivenbäume,
die Wärme des südlichen Winters
und all die Stunden mit Dir.

Jetzt sich erinnern,
an Dein Lächeln,
an jedes Deiner Worte.
Deine Wärme spüren
in der Kälte der früheren Nacht.

(c) Annette Gonserowski

13. Januar 2012

Landflucht


Das eingefallene Dach,
der verfallene Brunnen,
das leere Feld -
verlassenes Land
in der Kargheit
der Berge.

(c) Annette Gonserowski

12. Januar 2012

Auf dem Weg



für Maria

Schritt für Schritt
auf diesem Weg
unter der Sonne
des Südens.
Über Steine
und Felder,
Asphalt
und sandigen Boden,
gemeinsam,
zueinander.

(c) Annette Gonserowski

Auf dem Camino



Mit einer lieben Freundin ging ich eine Etappe des Jacobswegs.
Der Olivenbaum, der uns bei unserem Einstieg auf diesem Weg begrüßte, möchte ich anstelle eines Gedichtes zeigen. Er sagt mehr, als jede Zeile eines Gedichtes...

Danke, Maria, für diesen gemeinsamen Weg.

11. Januar 2012

Worte II


Worte
von Freunden,
Worte
wie Vögel,
sie fliegen
in unser Leben.
Sie nisten
und bleiben
ein Weilchen.
Bauen sich Nester
in geheimen Hecken
der Seele.
Wir teilen
eigene Worte
mit ihnen,
sie fliegen gemeinsam
hinaus
in die Welt.

(c) Annette Gonserowski

Worte


Worte wie Federn,
wie wärmender Flaum,
Worte wie Wolle,
wie Seide so stark.
Kristallene Worte,
Worte wie Luft,
so klar und so rein,
Worte wie Atem,
Worte zum Leben -
Worte
von Dir,

(c) Annette Gonserowski

1. Januar 2012

Jahreswechsel


Jahreswechsel -

ein Augenblick,
ein Besinnen.

Augenblick des Hoffens
und der Wünsche.

Alles ist fließend
und vergeht:

die Freude,
die Trauer,

das Glück
und das Hoffen,

die Erfüllung
und Enttäuschung

und wieder

die Freude,
die Trauer,

das Glück
und das Hoffen.

Alles ist Wandel.

Ein Jahreswechsel -
nur ein Augenblick -

die Mitte der Nacht
vor einem erwachenden Tag.

(c) Annette Gonserowski

Ein gutes neues Jahr


Allen Lesern meines Blogs wünsche ich von ganzem Herzen ein gutes neues Jahr.

27. Dezember 2011

Weite


Weite -
sagst Du,
Freiheit
über den Feldern
und letztes Licht
zwischen den Zweigen
fliehen die Gedanken
ins Unendliche.

(c) Annette Gonserowski

24. Dezember 2011

Frohe Weihnachten



Allen Lesern meines Blogs wünsche ich

Frohe Weihnachten

Annette Gonserowski

22. Dezember 2011

Exlibris



Mein neustes Aquarell - ein Ex libirs.

19. Dezember 2011

Leben



Das Leben gesucht
in den Städten der Erde,
in Büchern,
in Filmen,
in Bildern.

Das Leben gesucht
in Worten
und Taten
in Stille
und Lärm.

Das Leben gefunden,
hier,
unter dem uralten Apfelbaum,
dessen Früchte der Vater berührte,
einst, zärtlich, mit seiner alten Hand.

(c) Annette Gonserowski
dieses Gedicht fand ich heute wieder, zwischen den Seiten eines Buches.

18. Dezember 2011

Lebenstraum



für G.

Einen Lebenstraum haben,
unerfüllt.

Vielleicht
einen Baum zu pflanzen,
ein alte Liebe wiederzusehen,
ein Buch zu schreiben

oder
sich auf zu machen und davon....

(c) Annette Gonserowski

17. Dezember 2011

An einen Freund



Etwas bewahren,
das die Zeit
überdauert.

Ein Wort vielleicht,
das Gefühl
beim Lesen

Deines Gedichtes.

(c) Annette Gonserowski

16. Dezember 2011

Dezember



Da stand es noch immer,
das Pferdchen aus Holz,
rot lackiert, mit Symbolen
des fremden Landes.

Da las ich es wieder,
das Gedicht eines Winters,
von Rauchsignalen
und gefrorenem Herz

und wünschte mir,
Worte der Wärme.

(c) Annette Gonserowski
Antwort auf das Gedicht von Gerhard Rombach, "nur ein Brief", Gerhard Blog v, 09.12.2011

15. Dezember 2011

Mein neustes Aquarell: Exlibris



Für einen lieben Menschen malte ich dieses Exlibris. Im Original natürlich mit Namen versehen.

12. Dezember 2011

Leben – Zeit - Liebe



Was ist das „Zeit“?

Eine Spanne,
bemessen und unwägbar,
Stunden, Tage,  Jahre,
ein unbestimmtes Ende.

Was ist das „Leben“? 

Freude, Trauer,
Nähe, Ferne,
all das Unsagbare
in den Zwischenräumen.

Was ist das „Liebe“?

Sie ist,
um all das auszuhalten.
(c) Annette Gonserowski

8. Dezember 2011

Dezember


Foto: (c) Annika Kotthaus
Gedicht: (c) Annette Gonserowski


Diesen Kalender schenkte mir Annika.

7. Dezember 2011

Advent

Auch ich
komm aus dem Winterwald.
Habe dort
kein Christkind gesehen.
Doch
die erstarrten Zweige
trugen Knospen,
über vereiste Gräser
stolperten meine Gedanken.
Dem pastellnen Himmel,
der sie auffing,
ließen sie
ein wenig Schwere zurück.

(c) Annette Gonserowski

Advent

Moi aussi,
je viens de la forêt hivernale.
Je n'y ai pas vu de petit Jésus.
Pourtant
les branches givrées
portaient des bourgeons,
mes pensées trébuchaient
sur des herbes glacées,
alourdissant
le ciel pastel
qui les attrape.


Übersetzung Christophe Bossu

Advent

I,too,
coming out of the winter woods
didn’t seen there any Christ child.
However,
the frozen twigs
grew buds,
over iced up grass
did my thoughts trip.
To the pastel shaded sky,
which caught them,
they left behind a little weight.

 Übersetzung Harald Kredler

28. November 2011

Gemälde meiner Gäste

(c) Sylvie Sezikeye

(c) Catherine Lechevalier

Bei der Ausstellung wurden auch Gemälde von Malerinnen gezeigt, die meine Gäste waren.

Bilder einer Ausstellung


Am Samstag wurde die Ausstellung: Ein Blick auf unsere Städte eröffnet.
Bilder von Malern aus Kierspe und Montigny werden nebeneinander als Partnerschaftsausstellung präsentiert. Initiiert wurde die Ausstellung von Claudia Ackermann und Denis Tison.
Wie schon in Montigny sind auch in Kierspe meine Aquarelle unter dem Titel "Spaziergang durch Kierspe" zu sehen.

Kierspe

Was bist Du mir?

Du bist das Raunen in den Zweigen,
das ich im Werden schon vernahm,
Du bist der Wind im Blatt
Und Regen auf dem Feld.
Du bist des Baches Wellenspringen,
das mich an fremde Orte trägt,
wenn ich am Ufer weile.
Du bist die Stille in der Kirche,
bist Transzendenz, Inspiration.
Bist Abendlied aus Muttermund,
der Amselruf schon in der Nacht.
Du bist Vertrautes und Vertrauen,
bist Sprache, die hier rauer klingt.
Du bist das Flüstern hinter Ecken,
das der Wind herüberweht.
Du bist die Sehnsucht nach der Ferne,
in der Ferne bist Du Vermissen.
Du bist die Liebe meiner Lieben,
Heimat und Geborgenheit.
Du bist die Enge in der Weite,
bist um mich her, bist tief in mir,
ich bin in Dir.

Kierspe

Que représentes-tu pour moi?

Tu es murmure dans les rameaux,
que j’entends venir.
Tu es vent dans les feuilles,
pluie dans les champs.
Tu es vague du ruisseau,
qui me porte dans des lieux inconnus,
quand je me repose sur les berges.
Tu es silence dans l’église,
transcendance et inspiration.
Tu es berceuse de la maman,
chant du merle dans la nuit.
Tu m’es familier et me donne confiance,
Tu es langue, qui semble bourrue, ici.
Tu es chuchotement derrière les coins
que le vent apporte.
Tu es nostalgie du lointain,
tu es amour de ceux que j’aime,
pays natal et sécurité.
Tu es étroitesse dans l’infini,
Tu m’entoures, tu es au plus profond de moi,
Je suis en toi.

(Übersetzung Christophe Bossu)

22. November 2011

Wintervogel


Es singt der Vogel
in der Dunkelheit,
als öffnete sich Blatt
am kahlen Zweig,
als wäre dahinter
Leben.
Es singt der Vogel
im klirrenden Frost,
als würd‘ der Sommer
erwachen.

(c) Annette Gonserowski

21. November 2011

Herbst


 
So farbenfoh,
als wäre da noch Leben,
so losgelöstes Wirbeln,
als wäre da ein Tanz,
so sanftes Gleiten,
als wäre da ein Ziel,
so leises Knistern
in dem kalten Licht.

19. November 2011

Mein neustes Aquarell


Zum Lesen des Gedichtes bitte Bild anklicken.

18. November 2011

Berührung


Stille,
nur das Rauschen des Windes
auf seinem Weg.
Wie die Tannennadeln
knistern,
bei seiner Berührung.

Stille,
nur unsere Herzschläge
auf unserem Weg.
Wie es zwischen uns
knistert,
bei leiser Berührung.

(c) Annette Gonserowski

17. November 2011

Aufbrechen oder bleiben



Aufspringen, auf den fahrenden Zug,
aufbrechen ins Unbekannte,
wo die Häuser keinen Namen haben,
die Straßen ins Fremde führen,
die Blicke anonym sind.

Aufbrechen,
den Schmerz und das Glück
der Einsamkeit ertragen.

Oder bleiben
an diesem Ort,
wo jeder Baum Nähe atmet,
jede Straße ins Bekannte führt,
jeder Blick vertraut ist.

Bleiben,
das Glück und den Schmerz
der Nähe ertragen.

(c) Annette Gonserowski

15. November 2011

Geplante Fällung der Kastanienallee






Diese herrliche Kastanienallee soll komplett gefällt werden.

Gründe sind Pilzbefall an einigen Bäumen, evtl. Gefährdung durch herabfallende Äste und vor allen Dingen die "voraussichtlichen" "jährlichen" Kosten für einen Rückschnitt.

Die Bäume sind nahezu 100 Jahre alt und die Kastanienallee ist ortsprägend, sie ist zu jeder Jahreszeit Ort der Transzendenz für viele Spaziergänger. Im Herbst ist sie Ziel von vielen Kindern mit Eltern und Großeltern, die fleissig die Kastanien sammeln, um aus ihnen kleine Basteleien herzustellen.

Wie viele Kiersper bin ich ich traurig und wütend über das Vorhaben, diese Allee zu fällen!

10. November 2011

Im Caféhaus


Mein Lieblings Kaffeehaus in Wien: das Griensteidel


Am Nachbartisch

Ach, da arbeitest Du!
Die Firma ist cool.
Dann verdienst Du echt Knete!

Komm doch mal mit!
Wir hängen ab
im Nachbarort.

Dort ist es geil -
Kneipe an Kneipe.
Ich kenn dort fast jeden.

Sag, kennst Du den?
Der hat 'ne Schlange,
ich einen Mops-Schäferhundmix.

Ich mag keine Ausländer.
Warum hassen die sich untereinander?
Ich mag nur einen, der verdient Knete wie Heu.

Gibst Du mir noch eine Latte aus?

Original- Wortlaut am Nebentisch - zusammengestellt  & (c) Annette Gonserowski

8. November 2011

Traum


So vertraut
der Weg
über die Höhen,
das Bunt
hinter den Hecken,
das Anlitz in spiegelnden Scheiben,
das Bekannte
hinter den Mauern.
So vertraut
das schweigende Lachen,
die Fremdheit
der Abwesenden,
die Schlagläden
an meinem Haus
bei meiner Heimkehr.

So vertraut
dieses Gefühl
im Erwachen.

(c) Annette Gonserowski

7. November 2011

PostkArt in Galerie Anschnitt, Dortmund


An der Aktion PostkArt der Galerie Anschnitt beteiligte ich mich auch in diesem Jahr.
Das Motto lautete: Verschiebungen.
Natürlich habe ich ein "bitterböses Wortspiel" kreiert.

6. November 2011

Was sind schon Jahre



Du bist schön,
sagte er
und schaute sie an
mit vertrautem Blick.
Da verschwand die Zeit
schamlos hin die Falten
des Antlitzes,
ließ es erröten -
und sie waren jung.

(c) Annette Gonserowski

4. November 2011

Mehrsprachig


Neben mir
springen sie zwischen
den Sprachen,
den Welten
hin,
sind an einem mir fremden Ort.
Ich,
aufmerksam und atemlos,
erhasche ein Wort,
bin ihnen nah.

(c) Annette Gonserowski

2. November 2011

Trauer



Es fiel ein Blatt,
das gestern grün
und voller Hoffnung war.
Es schwebte sanft zur Erde,
wie der Traum,
der im Erwachen schwindet,
der Sehnsucht in sich trägt,
wenn er uns streift in Tagesstunden
und wir weinen.

(c) Annette Gonserowski
Heute widme ich dieses Gedicht meiner alten Nachbarin Grete, für die heute dieser Weg zur letzten Ruhestätte führt.