Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








23. Mai 2012

Weißdorn





Beim Weißdorn
schließe ich die Augen,
atme den Duft
des vergangenen Frühlings,
atme die Worte,
die mir galten,
atme den Wind,
der sie forttrug.

(c) Annette Gonserowski
aus: Geliebte Freundin Sehnsucht

21. Mai 2012

Straßengedicht





An der Abzweigung,
auf der Fahrt
von Nord nach Süd,
vom Heute ins Morgen,
von Dir nach irgendwo,
stand schmal
die Sichel des Mondes
in nachtblauer Luft.
In meine Trauer hinein
sprach er von Dir.
Durch das geöffnete
Fenster des Autos
strömte tröstend
der flüchtige Duft
des Ginsters.

(c) Annette Gonserowski
- aus: Flamenca - der unschuldige Duft des Jasmins -
                       

20. Mai 2012

Galerie-Projekt



An dem Galerieprojekt der Galerie Anschnitt, das unter dem Thema "Erinnerungsverfälschung" steht, beteiligte ich mich mit einem sehr persönlichen Beitrag - einem alten Kinderbild.

18. Mai 2012

Momentaufnahme



In diesem Augenblick,
in dem das Leben da liegt,
wie ein geplatzter Luftballon,
dessen schillernde Hülle
zusammengerollt und zerrissen ist,
wenn all die Visionen und Wünsche
zerstoben sind
mit der entwichenen Luft,
sich nicht wünschen
an einen anderen Ort,
nicht fliehen
in leichte, fantastische Träume,
dann sehen:
die Welt dreht sich
unberührt weiter,
Stein liegt noch auf Stein,
an vertrauter Stelle
wiegen die Bäume ihre Blätter im Wind,
lauschen:
ein Vogel singt.

Jetzt
mit schwereren Schritten
ins Leben treten.

(c) Annette Gonserowski

16. Mai 2012

Mein neustes Aquarell


13. Mai 2012

Zum Muttertag


Meine Mutter als Braut

 Zum Muttertag
Laß mich vom Frühling erzählen! Von den heimgekehrten Schwalben, die hoch in den stahlblauen Himmel stoßen, um nah den weißen Wolken die Mücken zu jagen. Von den saftiggrünen Wiesen, aus denen die Blüten des Löwenzahns leuchten, den sattgelben Sumpfdotterblumen am Bach, dem Wiesenschaumkraut, das überschwenglich Besitz von den Wiesen nimmt.
Laß mich erzählen von dem Überschwang der  blühenden Obstbäume hinter Deinem Haus, die Deinem Grundstück für eine Weile den Zauber filigraner Schönheit verleihen.
Laß mich erzählen von dem hellen Grün der Lärchen, den zarten Blättern der Buchen, die Akzente zwischen dunkle Tannen setzen. Erzählen von den jungen Trieben der Tannen, die über dunklen Zweigen leuchten, von den Kerzen der Kastanien, auch in diesem Jahr.
Laß mich erzählen, von den springenden Wellen des Baches, den Wasserläufern im Tümpel, dem Vergißmeinnicht an seinem Ufer.
Laß mich erzählen von blühenden Hecken am Feldrain, vom Duft der die Sinne betört.
Laß mich erzählen, von den jungen Tieren, die ihren ersten Frühling erleben: dem feingliedrigem Kitz, dem anmutigen Fohlen, dem fröhlichen Lämmchen, dem Kälbchen, das übermütig um seine Mutter springt. Laß mich erzählen von neuem Leben.
Laß mich erzählen von jubilierenden Vögeln.
Laß mich erzählen von den Blumen in Deinem Bauerngärtchen, den Stauden, die vorsichtig ihre Knospen öffnen, Tag für Tag mehr, von Tulpen, Traubenhyazinthen und Tränenden Herzen....
Laß mich erzählen vom Schmetterling..........
Laß mich erzählen von wärmenden Tagen, von sternklaren Nächten und vom Kometen, der den Sichtkreis unseres Planeten verläßt.
Laß mich erzählen vom Leben.
Doch laß mich schweigen, von der Traurigkeit. Laß mich verschweigen die Einsamkeit.
Laß mich verschweigen, wie sehr Du mir fehlst.
Laß mich schweigen....

(c) Annette Gonserowski
(aus: Liebe Mutti - ein Abschied)
Traditionell veröffentliche ich diesen Text in jedem Jahr am Muttertag zur Erinnerung an meine Mutter.


8. Mai 2012

Antwort




Anwort auf Gerhard Rombachs Gedicht von heute

Ein Zeichen
des Lebens aufnehmen,
das gesteckt wurde,
zum Erinnern.

Aufnehmen
und weiterleben,
von Atemzug zu Atemzug,
von Schritt zu Schritt,

mit jedem Wort.

(c) Annette Gonserowski

7. Mai 2012

Vielleicht eine Antwort



vielleicht eine Antwort auf Gerhard Rombachs Gedicht vom heutigen Tag:

Manchmal

überkommt uns die Sehnsucht
beim Lesen eines Gedichtes,
beim Lauschen einer Musik,
beim Betrachten eines Fotos,

man wünscht sich weit fort
und weiß:
man würde einsam sein
inmitten des Fremden.

Fragt:
wo ist Einsamkeit erträglicher,
inmitten des Vertrauten,
inmitten der Fremde?

(c) Annette Gonserowski

4. Mai 2012

Grün






Dieses Grün
auf Wiesen.
in Wäldern,
dieses Blühen
und Sprießen!!!

Jetzt darin
eintauchen
in die Farbe
der Hoffnung,
leben...

(c) Annette Gonserowski

2. Mai 2012

An einem Frühlingsmorgen

Ein von der Natur gewundenes Herz


Der Tag
ist vor mir erwacht,
wartet hell
vor meinem Fenster.


Es ist schon spät
für mich,
an diesem frühen Morgen.
So eile ich


Kopf über Herz

durch diese
sonst 
gemächlichen Stunden.

(c) Annette Gonserowski

27. April 2012

Abschiednehmen



Die Bäume der Allee sind fast alle krank und werden wahrscheinlich gefällt.




Was soll ich Dir
vom Abschiednehmen
sagen,
jetzt, wo das erste Grün
der Kälte trotzt?
Du brauchst die kleinen Sänger
nur zu zählen:
manch Nest bleibt leer
und auf uns lauert auch der Tod.
Verseucht sind Fluß und Boden,
ach, die ganze Erde,
Krieg ist nicht nur in Nicaragua
und an dem Mittelmeer:
manch Frühlingsblume
blüht an einer Raketenbase.
Und Du fragst mich,
warum mir ist das Herz so schwer.
In Afrika verhungern Kinder,
im deutschen Altersheim
stirbt allein ein Mensch.
Unsere Stunden bestimmen die Computer,
die Zeit, die kein Verweilen kennt.
Frag mich doch,
woher ich Luft zum Leben nehme!
Ich sage Dir:
mein Brustkorb wird mir eng.
Nimm mich bitte
in die Arme,
damit ich Liebe spür
und für einen Augenblick
geborgen bin.

(c) Annette Gonserowski
ca. 1980

- siehe auch Gipsys-Blog -
http://gipsys-blog.blogspot.de/
 

26. April 2012

Heute: Termin Kastanienallee



Heute findet der Termin der Stadt Kierspe statt, bei dem über den Erhalt der Kastanienallee entschieden wird.

Ich bitte herzlich alle Bürger, die sich um den Erhalt der Kastanienallee bemühen, um 18.00 Uhr an der Kastanienalle zur Isenburg zu erscheinen!

Lassen wir die Kastanienallee nicht im Regen stehen!!!!!!!

25. April 2012

Kastanienallee an der Isenburg - Wichtiger Termin!!!








Morgen, Donnerstag, 26. April 2012, um 18.00 Uhr,  findet ein Termin mit der Stadt Kierspe statt, zu der alle Bürger eingeladen sind. Es geht um den Bestand oder die Fällung der wunderschönen Kastanienallee zur Isenburg hin.
Alle Menschen, denen der Erhalt der Allee ebenso wichtig ist wie mir, bitte ich herzlich, zu diesem Termin zu erscheinen.
Treffpunkt ist an der Allee!

Lassen wir uns diese stadtprägende Allee nicht nehmen!!!!!!!

Schaue auch:
http://www.come-on.de/nachrichten/maerkischer-kreis/kierspe/kiersper-kastanienallee-pruefstand-2291020.html

Am Ende

Kastanienallee im Regen -


 


Am Ende des Weges
wartet er auf mich,
bietet mir Schutz
unter seinem Blätterdach.
Er weiß sehr viel
von Liebesfreud,
eingeritzt in seine Rinde.
Nun weiß er auch
vom Herzeleid,
wiegt tröstend
die Blätter im Wind,
saugt auf die Tränen
mit seinen Wurzeln.

(c) Annette Gonserowski

aus: Flamenca - der unschuldige Duft des Jasmins




24. April 2012

Altes Haus





Beginn des Verfalls
am Dach,
an den Fenstern,
vernagelt die Tür -
kein Einlass mehr.

Dem Erinnern
wehrt kein Nagel
im Holz,
kein fehlender Schindel
das Daches.

Noch heute die Bilder
hinter geschlossenen Lidern,
der Mensch,
der Herzschlag,
unter dem Beben der Brust.

(c) Annette Gonserowski

23. April 2012

Frühling


 


Hab überwunden
den Winter,
überwunden
die Nacht,
breche auf
mit den Knospen,
verströme
im Licht,
streiche frei
mit den Winden
um Häuser,
durch Straßen,
nehm mir die Freiheit
zu lieben.


(c) Annette Gonserowski

22. April 2012

Auf zu neuen Ufern -

Das Bild wurde  entfernt.
(c) Marek Tomicki


Zurücklassen
Ballast und
vergebliche Träume
an den Docks des Vergangenen,
ohne Bedauern
das Dunkel über den Wäldern.

Lösen
die Leinen und
den Herzschlag
vor dem hellen Horizont,
neugierig
aufbrechen ins Unbekannte.

(c) Annette Gonserowski

18. April 2012

Mein neustes Aquarell

17. April 2012

Nebeneinander




In Hagen/Westfalen
- die offene Kirche und die Moschee nebeneinander -

29. März 2012

Hochzeitstag



aus alten Gedichten

Hochzeitstag

Am Hochzeitstag
einen Maiglöckchenstrauss.
Ein weißes Taubenpärchen
turtelte über ihren Häuptern.

Am elften Hochzeitstag
stellte sie wilde Anemonen in’s Zimmer,
scheuchte die schwarzen Raben fort,
lud die Möwe ein,
neben ihr zu verweilen.

(c) Annette Gonserowski

28. März 2012

Gemäldeausstellung in Lüdenscheid *Ida Gerhardi*

"Im Dialog mit Ernst Osthaus"
Gemälde: Ida Gerhardi

20. März 2012

Frühling

(c) Renate Schmidt-V.
Sie zeichnete dieses Bild vor vielen Jahren zu diesem Gedicht.


Habe das Gestern
vergraben,
mit seinem trocknen Wurzelballen,
tief unter die Erde.

Nun steht ich
fassungslos
vor aufgewühltem Lehm,
aus dem ein Zweiglein ragt,
mit grünen Stundenblättern.

(c) Annette Gonserowski

18. März 2012

Alte Freundinnen


Diese Kohlezeichnung malte Frau Annemie Fuchs auf einen Brief an mich.


für Erika D.

Du liebtest die Tücher,
ich edle Gürtel -
wir schätzten uns
mehr als Seide und Leder.
Wir vertrauten
dem Lachen, den Tränen,
den glühenden Wangen,
den geheimen Worten
hinter der Hand.

Noch heute,
kein Blatt dazwischen,
kein falsches Wort,
glühen die Wangen
erinnernd.

(c) Annette Gonserowski

16. März 2012

Exlibirs


Dieses Exlibris ist ein Geschenk meiner Freundin Claudia Ackermann, die es für mich gestaltete.
Exlibris - ein bleibendes Geschenk der Freundschaft.

13. März 2012

Freundschaft


Exlibris: Stahlstich von Alexandra Salehi-Vogler, Wien
Danke,

Sich gegenseitig etwas geben,
sich beiderseitig zu vermissen,
sich beeinander auszuruhen,
sich füreinander freuen,
sich umeinander sorgen,
sich so geben können, wie man ist,
das nennt man wohl Freundschaft.

(c) Birgit K.

Dieses Gedicht schrieb vor vielen, vielen Jahren meine Freundin Biggi für mich. Es hängt neben meinem Schreibtisch. Immer noch besteht diese längste Freundschaft in meinem Leben fort. Immer wieder fallen mir diese Zeilen ein, in ganz unterschiedlichen Momenten. Dann spüre ich die gegenseitige *Mit*-Freude, die Nähe, das Unverstellte. Manchmal sind es die Sorgen umeinander, die eine Freundschaft ausmachen.

Heute telefonierte ich mit einer lieben, entfernt wohnenden Freundin - diese Zeilen gelten auch für sie. Gestern ging ich mit einer anderen Frendin und unseren Hunden spazieren, intesive Zeit der Nähe. Sie schenkte mir dieses Glückskäferchen.

Danke liebe Freundinnen, dass es Euch gibt.

Eine kleine Erklärung zum Exlibris.
Ich fand den kleinen Laden von Alexandra Salehi-Vogler in Wien, genau gegenüber der Albertina.
Es wurden Stahlstiche der spanischen Hofreitschule angeboten. Beim Stöbern sah ich die Exlibrisse.
Im Gespräch entstand die Idee zu diesem Exlibris, das dann angefertigt wurde:
das geöffnete Buch steht für meine Lyrik, die Nackte für die Entblößung des Inneren beim Veröffentlichen, der Engel steht für das Bewahren und den Schutz. Die Lilien für die Liebe, die oft Motivation zum Schreiben ist, aber auch für meine Liebe zum Jugendstil.

5. März 2012

Pirmavera



mein neustes Aquarell

1. März 2012

Kreisel



Wie ein Kreisel
drehen sich meine Worte
um mich,
drehe ich mich
im Sog der Wörter.

Die Welt bleibt draussen,

bis die Worte verebben,
der Kreisel trudelt
und ich stürze
mit den Buchstaben
in die Welt.

(c) Annette Gonserowski