Eigene Lyrik, Fotos und Bilder
Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.
30. September 2006
Heideherbst
Der Nebel riss auf
beim Blick in Deine Augen.
Deine Augen -
die mir zu träumen halfen
und zu vergessen
den Herbst
und den Wind,
der forttrug
die Sonne,
die Wärme,
das Licht.
Sattele Dein wildestes Pferd!
Laß uns reiten
zu den Holunderbüschen.
Dort, wo die Beeren am dunkelsten sind,
wollen wir stellen
den Wind
und ihm rauben
die Sonne,
die Wärme,
das Licht.
(c) Annette Gonserowski
27. September 2006
Am Weg
Sehnsucht
Manchmal
möchte ich bei dir sein,
ganz nah bei dir sein,
möchte durch Bits und Bytes hindurch
zu dir gelangen,
möchte vergessen,
dass es den Aus-Schalter gibt
und das Fremde,
und die Ferne,
und die Sonne,
und den Mond,
und die Sterne
und dieses andere Leben.
(c) Annette Gonserowski
Manchmal
möchte ich bei dir sein,
ganz nah bei dir sein,
möchte durch Bits und Bytes hindurch
zu dir gelangen,
möchte vergessen,
dass es den Aus-Schalter gibt
und das Fremde,
und die Ferne,
und die Sonne,
und den Mond,
und die Sterne
und dieses andere Leben.
(c) Annette Gonserowski
Am Weg
Trotzdem
Ich weiß es ja,
das man nicht trauern sollte:
der Mensch ist austauschbar!
Liebe läßt sich kinderleicht
durch Liebe neu besetzen,
eine alte Freundschaft ebenso
durch eine neue.
Der Tag hat immer noch
vierundzwanzig ausgefüllte Stunden.
Doch dazwischen
irrt verloren
irgendwo das Herz.
(c) Annette Gonserowski
26. September 2006
Am Weg
25. September 2006
Am Weg
Den Stein,
gegen den Du tratest,
trug ich heim,
mit ihm des Tages Erinnerung.
Wirf ihn in das Wasser,
sagtest Du.
Er wird Kreise ziehen,
auf denen die Sonne funkelt.
Aber der Stein,
der Stein...,
entgegnete ich.
(c) Annette Gonserowski
gegen den Du tratest,
trug ich heim,
mit ihm des Tages Erinnerung.
Wirf ihn in das Wasser,
sagtest Du.
Er wird Kreise ziehen,
auf denen die Sonne funkelt.
Aber der Stein,
der Stein...,
entgegnete ich.
(c) Annette Gonserowski
24. September 2006
Am Weg
Am Weg
23. September 2006
Am Weg
Weg
"Freundin"
Ich möchte einladen, mich in den nächsten Tagen auf einer Wanderung zu begleiten, die weniger von Worten, denn durch Bilder geprägt ist.
Ich machte sie vor wenigen Tagen. Sie ist nur kurz, doch sie zeigt, wieviel Schönheit am Wegrand verborgen ist.
Pfade führen vom Hauptweg ab, eröffnen neue Sichtweisen.
Beim Blick auf Morbides wird erkannt, wieviel Zauber darin ist und macht bewußt, dass alles auf dieser Erde vergänglich ist.
Jedes Lebewesen, jedes Ding und jede Minute ist dadurch wertvoll.
Annette
Herbstanfang
Dies sind die letzten Tage
der Blätter,
die spröder rascheln
im Spiel der Schatten,
unter die ich mein Spinnennetz
spannte,
in der Astgabel.
Hier sammelte ich
die Früchte der Stunden:
das Rosenblatt,
den Libellenflügel,
das Staubkorn
in dem die glückselige Träne versank.
(c) Annette Gonserowski
der Blätter,
die spröder rascheln
im Spiel der Schatten,
unter die ich mein Spinnennetz
spannte,
in der Astgabel.
Hier sammelte ich
die Früchte der Stunden:
das Rosenblatt,
den Libellenflügel,
das Staubkorn
in dem die glückselige Träne versank.
(c) Annette Gonserowski
22. September 2006
21. September 2006
Gepäck
20. September 2006
Immer noch
Ein Engel glaubt ans Bewahren....
Ich steck immer noch drin,
in dieser Haut,
dünn schon geworden,
an vielen Stellen ziemlich rissig
und mitunter viel zu groß.
So groß, dass ich darin frier,
wenn durch die dünnen Stellen
diese Kleinigkeiten,
diese treffsicheren,
mich immer noch erreichen.
Meine Haut -
zu dünn,
um ein Versteck zu sein,
zu fest,
um ihr entfliehn zu können,
doch löcherig genug,
um Arme hilfesuchend
durch sie stecken zu können.
(c) Annette Gonserowski
Worte
18. September 2006
Zugvögel
17. September 2006
Wider den Unkenrufen
Wider den Unkenrufen,
wider den lauten Geschichten,
wider dem unheimlichen Geflüster,
wieder auf das Gefühl hören,
wieder dem Herzen lauschen,
wieder vertrauen.
(c) Annette Gonserowski
wider den lauten Geschichten,
wider dem unheimlichen Geflüster,
wieder auf das Gefühl hören,
wieder dem Herzen lauschen,
wieder vertrauen.
(c) Annette Gonserowski
Weg
14. September 2006
Traumverlust
13. September 2006
Spätsommer
12. September 2006
Morgen im Spätsommer
Schau,
die Träne
im Spinnenweben,
nach diesem Sommer.
Bei dem Aufsteigen des Nebels
die Blöße vergangener Nächte
bedecken,
die Glut löschen,
die zu verschlingen drohte,
die Sehnsucht loslassen,
die vergeblich ist
unter sternklarem Himmel.
Lausch:
im Nebel verborgen,
die Liebe.
Ihr Rufen durchdringt leise
den Herzschlag.
Beim Lichten des Nebels,
wenn die Konturen gewinnen,
das Lebens entdecken,
das erwartungsvoll
bunte Farben trägt.
An diesem Morgen
mich wiederfinden.
Schau,
die Liebe
im Spinnweben:
gerettet
nach diesem Sommer.
(c) Annette Gonserowski
Liebe
11. September 2006
11. September
Ganz oben
zwischen Wolken
und Sonnenstrahlen,
fernab der Erde,
fern des geschäftigen Treibens,
fern jeglichen Lärms,
dem Himmel nah,
Träume von Liebe und Leben.
Träume vom Sterben
und ewigem Leben
im Flug eines Irren
durchbrach
die Mauern der Stille.
Lodernde Flammen
in brechenden Blicken.
Das weiße Laken,
Botschaft des Friedens,
am Fenster,
zwischen berstenden Mauern,
zwischen fallenden Steinen,
begraben
unter Asche und Schutt,
wurde Totentuch.
(c) Annette Gonserowski
zwischen Wolken
und Sonnenstrahlen,
fernab der Erde,
fern des geschäftigen Treibens,
fern jeglichen Lärms,
dem Himmel nah,
Träume von Liebe und Leben.
Träume vom Sterben
und ewigem Leben
im Flug eines Irren
durchbrach
die Mauern der Stille.
Lodernde Flammen
in brechenden Blicken.
Das weiße Laken,
Botschaft des Friedens,
am Fenster,
zwischen berstenden Mauern,
zwischen fallenden Steinen,
begraben
unter Asche und Schutt,
wurde Totentuch.
(c) Annette Gonserowski
10. September 2006
Das Gespräch
Art Cologne (c) Claudia Ackermann
Dieses Gespräch
am Abend
mit dem Vertrauten,
dem sich Entfernenden,
dem Freund.
Dieses Gespräch,
das alte Wunden berührte,
das Klüfte aufzeigte,
das Nähe bezeugte,
es machte betroffen
Dich
und
mich.
Hände,
schützend vor dem Herzen verschränkt,
lösten sich langsam,
umschlungen die Hände des Freundes,
fingen auf
Dich
und
mich.
In großen Pupillen
sahen wir
uns.
(c) Annette Gonserowski
9. September 2006
Mein Lied
Aus der Ferne klingt ein Lied,
tritt aus dem Mondschatten,
naht auf den Flügeln der Morgenröte,
naht mit dem neuen Tag.
Erreicht mich mit den Sonnenstrahlen,
ist um mich herum,
dringt in mich ein,
ist Wärme, ist Herzschlag, ist Nähe.
Geht mit dem Atem,
wird zu dem Atem des Windes,
trägt Vogelschwingen.
Klingt in der Weite und klingt zurück.
(c) Annette Gonserowski
tritt aus dem Mondschatten,
naht auf den Flügeln der Morgenröte,
naht mit dem neuen Tag.
Erreicht mich mit den Sonnenstrahlen,
ist um mich herum,
dringt in mich ein,
ist Wärme, ist Herzschlag, ist Nähe.
Geht mit dem Atem,
wird zu dem Atem des Windes,
trägt Vogelschwingen.
Klingt in der Weite und klingt zurück.
(c) Annette Gonserowski
7. September 2006
Du bist bei mir
Du bist bei mir
vielleicht in den Gedanken,
vielleicht in der Note eines Liedes,
vielleicht im Käfer,
der auf Silberfäden zur Blüte eilt,
vielleicht im Sonnenstrahl,
der weißen Wolke,
oder in dem Brief,
den Du liest,
nachts auf Deinem Bett
im fremden Zimmer.
(c) Annette Gonserowski
vielleicht in den Gedanken,
vielleicht in der Note eines Liedes,
vielleicht im Käfer,
der auf Silberfäden zur Blüte eilt,
vielleicht im Sonnenstrahl,
der weißen Wolke,
oder in dem Brief,
den Du liest,
nachts auf Deinem Bett
im fremden Zimmer.
(c) Annette Gonserowski
Alles ist anders
Die Grenzen begreifen
und ertragen,
dass alles anders ist.
Du bist Du
und Du bist anders.
Anders Deine Gedanken,
anders Deine Zeit,
anders Deine Nähe,
oft so weit von mir entfernt.
Du bist da,
und alles ist anders:
Dein Lächeln noch wärmer,
Deine Worte meine Gedanken
und diese Nähe -
nur eine Illusion?
Danach
ist alles anders.
Näher die Nähe,
enger die Grenzen
und tiefer die Trauer,
als ausgesprochen.
Die Grenzen begreifen
und ertragen,
dass alles anders ist.
(c) Annette Gonserowski
und ertragen,
dass alles anders ist.
Du bist Du
und Du bist anders.
Anders Deine Gedanken,
anders Deine Zeit,
anders Deine Nähe,
oft so weit von mir entfernt.
Du bist da,
und alles ist anders:
Dein Lächeln noch wärmer,
Deine Worte meine Gedanken
und diese Nähe -
nur eine Illusion?
Danach
ist alles anders.
Näher die Nähe,
enger die Grenzen
und tiefer die Trauer,
als ausgesprochen.
Die Grenzen begreifen
und ertragen,
dass alles anders ist.
(c) Annette Gonserowski
6. September 2006
Freundschaft
5. September 2006
Hin zu Dir
Der Vogel der Nacht
brachte mir Worte
von dem,
den ich liebe,
im Morgenglühen
dieses südlichen Tages,
schwang sich hoch in die Lüfte,
flog fort von mir.
Mit den letzten Träumen
im Herzen
stieg ich hoch auf die Berge,
lief Bergkamm um Bergkamm
östlich,
der Sonne entgegen,
Herschlag um Herzschlag
erwachend,
die Träume bewahrend,
lächelnd zu Dir.
(c) Annette Gonserowski
4. September 2006
Schranken
Erste Lesung - Stadthalle Meinerzhagen
Ich wollte
zu dir von meiner Freude sprechen,
über das Pastellblau des Himmels,
das die Sorgen aufhob.
Von den Träumen am Morgen,
den Gedanken am Mittag
und der Trauer am Abend.
Doch ein Blick
in deine ängstlichen Augen,
die nur ein ironisches Lächeln wagten,
ließ mich verstummen.
(c) Annette Gonserowski
3. September 2006
Die Zeit
Die Zeit flieht -
dieses Mal
nur in Gedanken
die Kerze
im Dom angezündet,
Dich gestreift
beim Betrachten
des Bildes,
dieses Mal
gelächelt,
als die Nähe
spürbar wurde -
diese unüberbrückbare Nähe,
seit es Dich gibt.
(c) Annette Gonserowski
dieses Mal
nur in Gedanken
die Kerze
im Dom angezündet,
Dich gestreift
beim Betrachten
des Bildes,
dieses Mal
gelächelt,
als die Nähe
spürbar wurde -
diese unüberbrückbare Nähe,
seit es Dich gibt.
(c) Annette Gonserowski
2. September 2006
Minimalismus
1. September 2006
Lieber Freund Nevzat
Mit Dir kam die Sonne,
das Silber der Platanen,
das Licht des Morgens
ins Abendland.
Der Wind,
der die Gischt Deines Meeres trug,
brachte uns Dich.
Er verfing sich
in den Blättern unserer Buchen
und verweilte.
Hier suchtest Du Heimat,
trugst das Unbekannte hinein
in das Unbekannte,
trugst das Fremde und Weite
in unsere Welt,
reichtest Vertrauen
und Worte auf lächelnden Lippen,
reichtest die Hände,
öffnetest Deine und unsere Sinne,
berührtest die Herzen,
wurdest Freund.
(c) Annette Gonserowski
Lieber Nevzat,
herzlichen Glückwunsch zu Deinem 80. Geburtstag!
Deine Annette
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