Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








30. September 2007

Einfach so


Das Meer, als Meer
betrachten,
die Welle, als Welle
den Himmel, als Himmel,
den Möwenflug, als Möwenflug,
die Sonne, als Sonne,
den Menschen, als Menschen.
Und nichts spüren -
nicht die Sehnsucht,
nicht die Nähe,
nicht die Ferne,
nicht das Schweben,
nicht die Wärme,
nicht die Liebe.

(c) Annette Gonserowski

29. September 2007

Heute


Gingko-Blatt am Haus von Ernst Meister/Gingko-Blatt einer Besucherin

natürlich echt

Manchmal

möchte ich
uns von außen betrachten,
als Fremde
oder als Freundin.
Möchte
unsere Grenzen sehen,
die vielleicht enger sind
oder weiter,
die wir manchmal
unbewußt berühren,
oder überschreiten,
oder ängstlich vor ihnen zurückweichen -
oder es gibt keine.

Möchte das Lachen sehen,
das verborgene, hinter den Mundwinkeln,
oder die Tränen,
ungeweint hinter den Lidern.
Möchte unsere Worte hören,
die verschwiegenen,
unsere geheimen Gedanken kennen.

Manchmal
möchte ich
wissen,
wie nah
oder entfernt wir uns sind,
möchte uns erkennen,
bedingungslos
und uns verstehen.

Heute
möchte ich nur wissen,
wo Du bist.

(c) Annette Gonserowski

27. September 2007

Meinem Patenkind


Anja und ich am Tag ihrer Taufe

Anjas Piano-Recital anläßlich ihrer Abiturfeier

Anja

Du kamst zu mir
wie ein Blütenzweig
im tiefsten Winter:
so unverhofft,
so zart,
so wunderschön.

Ich liebe Dich
wie ein alter Baum
die jungen Triebe liebt:
mit ihren prallen Knospen,
frischem Grün
und neuem Licht.

Ich möchte
Dich auf Deinem Lebensweg begleiten:
bei Frühlingssonne,
Sommerwinden,
gerne noch
im Herbst ein Stück.

(c) Annette Gonserowski

26. September 2007

Versuch eines Bildnisses


-schnelles Bild - (c) koko- Annette Gonserowski

Einladung

Einladung
Kunstausstellung Bilder, Skulpturen und Puppen
Lesung
mit musikalischer Umrahmung
der Künstlergruppe "Kultur pur"
am 01.11.2007
im Rathaus der Stadt Kierspe
Ratssaal
Beginn: 11.00 Uhr
Eröffnung durch den Bürgermeister der Stadt Kierspe, Herrn Emde
Claudia Ackermann (Gemälde)
Silvia Baukloh (Puppen und Skulpturen)
Christophe Bossu (Gemälde und Lesung)
Doris Falkenroth (Gemälde)
Velina van der Gaag (Lesung und Gitarrenmusik)
Annette Gonserowski (Gemälde und Lesung)
Annette Klingelhöfer (Lesung)
Karin Leßmeier (Gemälde)
Werner Myska (Gemälde)
Nevzat Yalcin (Lesung).
Der Eintritt ist frei

25. September 2007

Herbst

Sanft
umhüllt
das Licht
des Blattes Schweben,
spiegelt es
tausendfach
in Regentropfen.
Nichts hält
den Augenblick,
das Sinken.
Im Licht
das Blatt,
die Erde,
das Vergehen.

Sanft
fällt das Licht
auf meinen Weg,
spiegelt
buntes Blatt
in meinen Augen.
Ich fahre fort,
nichts hält
mich auf.
Im Licht,
in seinem Schatten,
ich,
bis zum Ziel.

(c) Annette Gonserowski

17. September 2007

Herbst



für meinen geliebten Zwilling

Ich wasche den Sommer,
der kein Sommer war,
von meinem Auto,
wasche von den Felgen Matsch,
von den Scheiben Regenspuren,
wachse den Lack,
der mit uns in die Jahre kam.
Nun wird es Herbst,
früh sinkt das Licht.
Mit den Blättern fliegt die Zeit.
Wir lassen zu,
was nicht zu ändern ist,
wissen um das Licht,
das wiederkehrt
und um den Lichterschein,
der in das Dunkel leuchtet.
Wir schauen uns in's Gesicht,
es ist ein offenes Buch:
mal sind wir Clowns,
mal müde Optimisten.

(c) Annette Gonserowski

13. September 2007

Geborgenheit


Gegenseitig gegebene Geborgenheit (c) koko-Annette Gonserowski

12. September 2007

Vorbei




Meditation (c) koko - Annette Gonserowski


Der Tag
an dem der Himmel hoch,
das Herz weit
und das Schweigen licht ist.
Der Tag,
an dem die Worte
nicht fehlen,
der Dich unverletzbar macht.
Dieser Tag,
an dem es
vorbei ist.

(c) Annette Gonserowski

11. September 2007

11. September 2001

Ganz oben
zwischen Wolken
und Sonnenstrahlen,
fernab der Erde,
fern des geschäftigen Treibens,
fern jeglichen Lärms,
dem Himmel nah,
Träume von Liebe und Leben.

Träume vom Sterben
und ewigem Leben
im Flug eines Irren
durchbrach
die Mauern der Stille.
Lodernde Flammen
in brechenden Blicken.
Das weiße Laken,
Botschaft des Friedens,
am Fenster,
zwischen berstenden Mauern,
zwischen fallenden Steinen,
begraben
unter Asche und Schutt
wurde Totentuch.


--- damit wir nicht vergessen
(c) Annette Gonserowski

Szenen einer Siegerehrung





unser Lausbub Feder

September



Vor der Anhöhe
fliegen die Krähen
vom Feld,
rufen schwarz
die Kälte
ins schwindende Licht.
Noch färbt ihr Gefieder
den Himmel allein,
bald teilen sie ihn
mit dem fallenden Blatt.

(c) Annette Gonserowski

9. September 2007

Mein geliebtes Hündchen




(c) koko - Annette Gonserowski



Als Du zu mir kamst
auf dicken Tatzen,
das zu große Fellchen
nicht groß genug
für all die Seeligkeit,
war unser Weg weit.
Wir ließen sorglos
die Sommer verblühen,
die Winter ungeachtet
durch kahle Zweige ziehen,
das Glück war nicht
in Zeiten zu messen.

Heute ist unser Weg
mühsam,
Dein Fellchen zu klein
für meine Traurigkeit.
Heute beargwöhne ich
die schwindenden Stunden,
mißtraue dem ziehenden Wind,
dem lockeren Blatt,
dass sie Dich nicht
mit sich nehmen.

(c) Annette Gonserowski

Kierspe


(c) Claudia Ackermann

Kierspe - ist Freundschaft
Dieses Bild malte Claudia für mich

8. September 2007

Ein Geschenk meiner Freundin


(c) Claudia Ackermann

Dieses wunderschöne Bild ist ein Geschenk.

Als ich es zum ersten Mal in Claudias Atelier sah, blieb mir der Atem stehen.
Ich finde es faszinierend, wie sie den Duende des Flamenco eingefangen hat.

Danke, liebe Claudia.

7. September 2007

Freundschaftsgedicht


(c) Annette Gonserowski

Freundschaftsbande

Freundschaft ist Liebe,
ist teilen, Freude und Leid -
ist Geborgenheit.

Der Mantel des Vertrauens
umhüllt mit Lachen das Glück.

© Annette Gonserowski + Rosalva Godim

6. September 2007

Seelenschwestern-Gedichte



Diesen Regenbogen sandte mir Rosalva gestern.

Bei mir war zeitgleich auch ein Regenbogen.


Regenbogen

Als ich an Dich dachte,
riß der Himmel auf,
spannte Regenbögen
von Dir zu mir,
von mir zu Dir,
auf denen wir unsere Gedanken
auf die Wanderung schickten,
schillernd in bunten Farben,
und unsere Augen glitzerten
vor Freude und Glück.

(c) Annette Gonserowski



Regenbogen

Gespannt zwischen schwarze Wolken,
eine bunte Brücke
in schillernden Farben.

Im Sonnenstrahl aus dem Wolkenloch
glitzerten die Regentropfen
wie Diamanten.

Am Fuße des Regenbogens
trafen sich unsere Gedanken
im Sekundenglück.

(c) Rosalva Godim

"Meinen" zeitgleichen Regenbogen simste ich Rosalva

Was blieb




Blick vom Balkon des Meister-Hauses in den Garten


(Ernst Meister gewidmet)

Du fragst:
was bleibt?

Es blieb
der Gingko- Baum
hinter dem Haus,
sein Blätterrauschen,
das Dich einst umhüllte,
der Deinen kargen Worten lauschte,
sie bewahrte.
Mich wundert nicht,
wie nah sie sind,
wie klar
in seinem Raunen.

(c) Annette Gonserowski

4. September 2007

Regenbogen


heutiger Regenbogen über dem Höferhof

Schwarze Wolken,
Regen.
Sonnenschein
im Wolkenloch
spannt einen Regenbogen
über Land und Weg,
zaubert farbenfrohes Glitzern
in Tropfen und in Augen.
Währt es nur Minuten,
war es doch Glücklichsein.

(c) Annette Gonserowski

2. September 2007

Lesung im Hause von Ernst Meister




Der grüne Salon im Hause des Dichters Ernst Meister


Heute hatte ich die große Ehre, auf Einladung der Tochter des Dichters Ernst Meister in dessen Haus im grünen Salon zu lesen. Ich bewundere die Lyrik dieses großen westfälischen Dichters sehr. Ernst Meister erhielt namhafte Literaturpreise, so den Büchner-Preis, den Petraca-Preis, den Rilke-Preis.

Frisch noch die Erinnerung an die Nachlassübergabe Meisters im Westfälischen Literaturarchiv in Münster, zu der ich seinerzeit geladen war.

Es war für mich heute ein ergreifendes Gefühl, in den Räumen zu weilen, in denen der Dichter, der einer der größten Lyriker Deutschlands ist, lebte. Einige Räume haben noch das original Mobilar, wie sie es zu Lebzeiten Ernst Meisters hatten, so auch der grüne Salon..

Zu Ehren Ernst Meisters, der morgen Geburtstag hätte, fand diese Veranstaltung statt. Nachstehend eines seiner bekanntesten Gedichte.

Geist zu sein...

Geist zu sein
oder Staub, es ist
dasselbe im All.

Nichts ist, um
an den Rand zu reichen
der Leere.

Überhaupt
gibt es ihn nicht.
Was ist, ist

und ist aufgehoben
im wandlosen Gefäß
des Raums

(c) Ernst Meister
aus: Wandloser Raum, Gedichte, 1979, Luchterhand

1. September 2007

Dialog-Gedicht




Regenapfel


Keine Antwort

Ich dachte mir es kann
kein Zufall sein dass
wir uns nie getroffen haben

Ich dachte mir es wäre
zu banal gewesen
zu alltäglich vielleicht

Ich stellte mir die Frage
ob wir uns hätten
lieben können

und wußte keine Antwort

(c) Gerhard Rombach


Cyber- Begegnung

Wir begegnen uns täglich
und trafen uns nie;
es gibt keine Zufälle.

Wie hätten wir uns
verstehen sollen,
sprachlos
einander ausgeliefert?

Vielleicht
hätten wir
unsere Träume
gefunden,
in den Augen des Anderen.
Vielleicht
hätten wir sie
bewahrt,
schlafwandlerisch,
bis zum Erwachen -

das wäre kein Zufall gewesen.

(c) Annette Gonserowski