Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








29. Juni 2014

Reisegedicht

 
 
Reisegedicht
entstanden bei Beziers (Südfrankreich)

für Helene und Wolfgang

Vor den Augen
Deine inneren Bilder -

die Lagune
schimmernd im Morgenlicht,
die Pinie
gebeugt im Meerwind,
etwas weiter das Gelb
der Getreidefelder.

Heute treiben Wolkenschatten
über der Weite des Landes,
dunkeln es
für eine Weile.

(c) Annette Gonserowski

28. Juni 2014

Video der Preisverleihung


Mit dem 1. Preisträger in der Sparte Lyrik: Michael Starcke

Das Video der Preisverleihung des vom Autorenkreis Ruhr-Mark e.V. ausgelobten  Literaturpreises ist online:

https://www.youtube.com/watch?v=wgMmglxcy38

Darauf ist auch (ca. von Minute 48 bis 56) der mir gewidmete Tango hörbar. Komponist: Georg Neukirch!

Noch einmal: herzlicher Dank!

27. Juni 2014

Spaniengedicht





Noch einmal das Gedicht, jetzt mit spanischer Übersetzung.

Am Morgen

Ich such meine Wurzeln,
sie blieben zurück
auf der Wiese
im Morgendunst,
zwischen Bach
und raunenden Tannen.

Nun steck ich die Füße
in sandigen Boden,
versuche zu wurzeln
zwischen Düne
und Meer,
suche Heimat.

En la mañana

Busco mis raíces -
permanecieron
en la pradera
en la niebla de la mañana,
entre rio
y abetos murmurllos.

Ahora estiro mis pies
en suelos arenosos,
tratando de raíz
entre las dunas y el mar,
buscando patria.

(c) Annette Gonserowski

24. Juni 2014

Kind



Ich sah
eine glückliche Mutter
mit ihrem Kind
am Meeressaum.

Dieses Kind,
nie von mir empfangen,
nie von mir getragen,

nie von mir geboren,
lief in meinen Traum -
ich trug es voll Freude
und Verzweifelung.

Es war nah
noch im Erwachen -
und das Vermissen.


(c) Annette Gonserowski

23. Juni 2014

Hexenschuss

Brujas verdes

Im Hotel, in dem die Hexe ihren Schuss setzte

Bruja verde,
nanntest du mich
und dachtest mein Heim
im Süden.

Nun überfiel mich
die Schwester
vor den Toren des Südens,
wohl mitten zur Nacht,

Fuhr mir ins
Bein und ins Mark -
und verschwand,
ließ mich in Schmerzen zurück.

(c) Annette Gonserowski

22. Juni 2014

Heimweh II







Das Meeresrauschen

getragen vom Wind über das Land,

das Knistern der Palmwedel,

der nächtliche Duft des Jasmins –



auch das ist Heimat

und doch



nur wenn ich setze den Fuß

auf wandernde Düne und Meersaum,

wenn die Wellen mich tragen

vom sicheren Land,



verliere ich das Heimweh.


(c) Annette Gonserowski

21. Juni 2014

Heimatgedichte









Christophe

Ein Morgen,
wie Du sie liebst
voller Dunst
-etwas gespenstig-
voller Hoffnung
und Erwartung
an den Tag

Ein Morgen,
der sich vom Herbst
in den Lenz
verlaufen hat,
wartet zuhause
geheimnisvoll auf Dich

(c) Christophe Bossu
Anwort Annette

Am Morgen

Ich such meine Wurzeln,
sie blieben zurück
auf der Wiese
im Morgendunst,
zwischen Bach
und raunenden Tannen.

Nun streck ich die Füße
in sandigen Boden,
versuche zu wurzeln
zwischen Düne
und Meer,
suche Heimat.

(c) Annette Gonserowski

20. Juni 2014

Heimweh





Du kannst mein Heimweh
nicht bannen,
es ist in mir,
unerreichbar.

Ist es das Erwachen
aus Träumen,
die Ferne der Heimat,
das Wurzellose in der Fremde

oder die Endlichkeit
in der unaufhaltsam
fortschreitenden Zeit?

(c) Annette Gonserowski

19. Juni 2014

Windsurfer




Auf den Wellen zu gleiten -
von Welle zur Welle.

Ich schaue vom Ufer,
verliere den Boden,
gleite mit dem Brett
auf den Wellen,
berühre den Himmel,
fliege mit Pegasus
ins sprachvolle Bunt.

(c) Annette Gonserowski

18. Juni 2014

Freundes Mail


Olivenblüten


Die blühenden Bäume,
die Oliven, Zitronen und Orangen,
der Ficus,
der Jasmin.
Zwischen jungem Blatt und Zweig
das südliche Licht.

Lautlos
im Vogelgezwitscher
kommt Deine Mail.

(c) Annette Gonserowski

17. Juni 2014

Die blaue Brücke bei Valence - das zigte Gedicht



Was willst du mir sagen,
nach dieser Zeit?

Auf  deiner Reise zum Meer
treiben auf deinen Wellen
Worte verlassener Menschen.

Auch ich schau auf meiner Reise
fahrend vom Ufer,
wieder eilen ich und die Wellen vorbei.

Vom Himmel
fallen Tränen.

(c) Annette Gonserowski

16. Juni 2014

Zuhaus in der Fremde



Hier bin ich zu Hause,
zwischen den Rosen,
Palmwedeln
und leeren Häusern,
zwischen den treibenden Schatten,
den Böen des Meerwinds
und brandenden Wellen -
sie trugen mich auf dieses Land.

Doch etwas fehlt-
ist es der Nebel
über den Tannen,
das Haus der Freunde
im aufsteigenden Dunst,
das Vertrauen und Vertrautes,
die Nähe,
in die ich mich schmiege,
auch in der Fremde?

(c) Annette Gonserowski

15. Juni 2014

Spanische Nacht





 für Maria und Morli

Lächelnder Vollmond
über dem Affenbrotbaum.
in dieser tiefblauen Nacht.

Mit den Freunden
die vollreifen Früchte
des Landes genießen,
den Käse und Wein.

Lachen,
Zirkadengeplauder
aus knorriger Pinie,
Froschlied
aus dem Seerosenteich.

Bald naht der Abschied.
Jetzt den Jasminworten lauschen,
sie erzählen von Liebe
und Vermissen.

(c) Annette Gonserowski

14. Juni 2014

Am Morgen





Einen Wimpernschlag lang
die Erinnerung
an gestern.

Traumtrunken
die frühe Stunde
des Tags.

Das Bergmassiv
ein Spiegel
der Sonne.

Tagscheu
flieht
der Jasminduft.

Bald wird knisternd
die Hitze zwischen
die Palmwedel fallen.

Jetzt
im Schatten weilen,
zwischen den späteren Stunden.

Vage wie sie
unser Leben.

(c) Annette Gonserowski

12. Juni 2014

Spaniengedichte




Ab heute veröffentliche ich Gedichte, die ich in meinem letzten Spanienaufenthalt schrieb.



Vor dem Abschied

Wie kurz nur die Zeit!
Was gestern alltäglich war
glänzt im Licht.

Wie schön
das Fremde,
die Sprache,
das Meeresrauschen,
die scheinbare Unendlichkeit,
die Häuser,
die Pflanzen,
die Düfte des Südens!

Noch nicht volltrunken
von ihnen
naht der Abschied.

11. Juni 2014

Menue del dia



Wie ein Bild
vor den Augen,
wie ein Duft
aus dem Süden,
wie ein Feld
unter der Sonne,
wie ein Fisch
auf den Wellen,
wie Flamenco
auf glattem Pakett,
wie Melodie,
diese Sprache:

Menue del dia -
Crema de puerros,
Gazpacho andaluz,
Filetes de tilopia
salsa gitana.

(c) Annette Gonserowski