Eigene Lyrik, Fotos und Bilder
Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.
30. Dezember 2009
28. Dezember 2009
Worte einer Dichterfreundin
Grafitti
Heute möchte ich ein Gedicht veröffentlichen, dass meine Dichterfreundin Edith Maria Bürger nach dem Lesen meines neuen Buches "Geliebte Freundin Sehnsucht" schrieb und mir schenkte.
Ich freue mich sehr darüber:
Gefühle
Ich las die Seiten leer
saugte auf die Sehnsucht
mit jeder Faser meines Herzens.
Wurde berührt
wurde von Traurigkeit erfüllt
war den Tränen nah
bis sich mein Herz öffnete
mir mein Spiegelbild zeigte
in dem ich lächelte
und verstand:
Ich bin nicht allein auf dieser Welt
mit meiner Sehnsucht...
(c) Edith Maria Bürger
http://home.arcor.de/edithmariabuerger/
27. Dezember 2009
26. Dezember 2009
In der Stille
Version 2
Glücklichsein
Ist es Glücklichsein,
das letzte Licht
durch diue Zweige,
der Glockenklang
herüber vom Dorf,
in der Stille
Dein Atem nah.
Ist es Glücklichsein
oder ein Bild
in mir?
(c) Annette Gonserowski
Glücklichsein
Ist es Glücklichsein,
das letzte Licht
durch diue Zweige,
der Glockenklang
herüber vom Dorf,
in der Stille
Dein Atem nah.
Ist es Glücklichsein
oder ein Bild
in mir?
(c) Annette Gonserowski
In der Stille
25. Dezember 2009
Geschenk
Heute möchte ich ein Gedicht veröffentlichen, das unser Freund Christophe uns zu Weihnachten schenkte: Wir haben uns sehr darüber gefreut,
Offener Kreis
Wenn der Kreis sich schließt,
die Seelen sich finden,
verschmelzen,
ohne ihre Identität zu verlieren
*
Wenn der Kreis sich schließt,
als Bereicherung der Gespräche,
Lachen,
Austausch ohne Herrschaft
*
Wenn der Kreis sich schließt,
als Selbstverständlichkeit
der Seelenverwandschaft
*
Zeichen wahrer Freundschaft.
(c) Christophe Bossu
*
Offener Kreis
Wenn der Kreis sich schließt,
die Seelen sich finden,
verschmelzen,
ohne ihre Identität zu verlieren
*
Wenn der Kreis sich schließt,
als Bereicherung der Gespräche,
Lachen,
Austausch ohne Herrschaft
*
Wenn der Kreis sich schließt,
als Selbstverständlichkeit
der Seelenverwandschaft
*
Zeichen wahrer Freundschaft.
(c) Christophe Bossu
Danke lieber Christophe für das schönste Geschenk: Deine Freundschaft
*
24. Dezember 2009
Frohe Weihnachten
Meinen Weihnachtswünschen möchte ich eine kleine Begebenheit hinzufügen, die mich heute sehr berührt hat:
Kurz bevor wir uns zum Weihnachtsessen setzten, haben mein Mann und ich von der Terrasse aus dem Sonnenuntergang zugeschaut. Es war eine zauberhafte Atmosphäre voller Stille, Zufriedenheit und Glücklichsein. Die Glocken klangen von der alten Kirche des Dörfchens zu uns hin, kleine sonnenbeschienene Wölkchen segelten am Abendhimmel. Da kam unser kleines Hundemädchen Gipsy zu uns, schmiegte sich abwechselnd an meinen Mann und mich und schmuste. Dann sprang sie um uns herum, wie sie es immer macht, wenn sie überschwänglich glücklich ist. Es war ein berührender Moment, da Gipsy uns zeigte, dass sie ebenso glücklich war, wie wir und dass sie sich freut, bei uns zu sein. Und das in genau dem Moment, wo mein Mann und ich es uns sagten, dass wir glücklich sind.
Es war kein Zufall.
Wir wünschen allen unseren Freunden ein frohes, glückliches Weihnachtsfest!
Kurz bevor wir uns zum Weihnachtsessen setzten, haben mein Mann und ich von der Terrasse aus dem Sonnenuntergang zugeschaut. Es war eine zauberhafte Atmosphäre voller Stille, Zufriedenheit und Glücklichsein. Die Glocken klangen von der alten Kirche des Dörfchens zu uns hin, kleine sonnenbeschienene Wölkchen segelten am Abendhimmel. Da kam unser kleines Hundemädchen Gipsy zu uns, schmiegte sich abwechselnd an meinen Mann und mich und schmuste. Dann sprang sie um uns herum, wie sie es immer macht, wenn sie überschwänglich glücklich ist. Es war ein berührender Moment, da Gipsy uns zeigte, dass sie ebenso glücklich war, wie wir und dass sie sich freut, bei uns zu sein. Und das in genau dem Moment, wo mein Mann und ich es uns sagten, dass wir glücklich sind.
Es war kein Zufall.
Wir wünschen allen unseren Freunden ein frohes, glückliches Weihnachtsfest!
Frohe Weihnachten
unsere Margareten-Kirche
Ich wünsche allen Lesern meines Blogs,
allen meinen Freunden und Verwandten,
von ganzem Herzen
ein frohes Weihnachtsfest!
Eure Annette
19. Dezember 2009
18. Dezember 2009
Zum Klimagipfel
Muttererde
Die Erde,
die überdauernde,
deren Haut zerspringt
unter unseren Fehlern,
über die von uns verursachte
Die Erde,
die überdauernde,
deren Haut zerspringt
unter unseren Fehlern,
über die von uns verursachte
Orkane toben,
hohe Wellen
an ihren Felsen zerbersten.
Die Erde,
die überdauernde,
die uns Heimat ist,
die wir schinden
in unserer Zeit.
Die Erde,
die überdauernde,
zu deren Staub wir werden.
(c) Annette Gonserowski
Die Erde,
die überdauernde,
die uns Heimat ist,
die wir schinden
in unserer Zeit.
Die Erde,
die überdauernde,
zu deren Staub wir werden.
(c) Annette Gonserowski
17. Dezember 2009
Zitat
Ich zitiere:
Die Verwendung von Anglizismen ist kein Zeichen für Internationalität und hohe Bildung, sondern genau das Gegenteil. "Nur provinzielle, ungebildete Deutsche verwenden häufig Fremdwörter, weil sie die internationale Bedeutung ihrer eigenen Sprache nicht kennen und einen kleinen Wortschatz haben."
Charles Antoine Djokouéhi (Präsident des Deutschlehrerverbandes der Elfenbeinküste).
Die Verwendung von Anglizismen ist kein Zeichen für Internationalität und hohe Bildung, sondern genau das Gegenteil. "Nur provinzielle, ungebildete Deutsche verwenden häufig Fremdwörter, weil sie die internationale Bedeutung ihrer eigenen Sprache nicht kennen und einen kleinen Wortschatz haben."
Charles Antoine Djokouéhi (Präsident des Deutschlehrerverbandes der Elfenbeinküste).
15. Dezember 2009
Spiegelbilder
14. Dezember 2009
Reisegeschenke
*
Ich schenke Dir
die Festung
rechts von unserem Weg,
den Wellenschlag
beim letzten Blick auf's Meer,
die flachen Nebel,
die über dem Wasser ziehen,
den letzten Sonnenstrahl,
bevor er hinter'm Berg versinkt.
Ich schenk Dir auch
des Abends ersten Stern,
den letzten Glockenschlag,
bevor das Jahr sich neigt,
den Vogelruf
im fahlen Morgenlicht
und den Gedanken,
der beim Erwachen mich durchstreift.
(c) Annette Gonserowski
12. Dezember 2009
Muttererde
11. Dezember 2009
In Deiner Nähe
10. Dezember 2009
7. Dezember 2009
Kostbar
6. Dezember 2009
Adventsgeschenke
Vernissage im Osthaus-Museum
"Im Focus"
Selbst-Spiegelung in einem Werk von Adolf Luther
*
*
Schau
*
*
Schau, die Sicht
auf die Dinge,
von diesem oder jenem Ort,
wie die Dinge sich ändern,
im Licht oder Schatten,
am Tag oder bei Nacht,
bei Freude oder Grauen.
Schau,
die Dinge,
wie sie die Sicht verändern,
wie sie uns verändern,
wie sie die Zeit verändern.
Schau,
wir,
wie wir die Dinge verändern,
wie wir die Zeit verändern,
wie wir uns verändern.
Schau,
die Zeit -
wie sie alles verändert.
(c) Annette Gonserowski
Popatrz
Popatrz jak spojrzenie
z innego punktu
na sprawy,
może je zmienić,
w cieniu i w świetle,
w nocy i w dzień.
w uciesze czy trwodze.
Popatrz jak sprawy
nasz e spojrzenie
zmieniają,
jak nas
zmieniają.
Popatrz na nas
jak różne sprawy
zmieniamy,
jak czas
zmieniamy,
jak sami się
zmieniamy.
Popatrz na czas -
jak on wszystko
zmienia.
Übersetzung Pawel Dydak
auf die Dinge,
von diesem oder jenem Ort,
wie die Dinge sich ändern,
im Licht oder Schatten,
am Tag oder bei Nacht,
bei Freude oder Grauen.
Schau,
die Dinge,
wie sie die Sicht verändern,
wie sie uns verändern,
wie sie die Zeit verändern.
Schau,
wir,
wie wir die Dinge verändern,
wie wir die Zeit verändern,
wie wir uns verändern.
Schau,
die Zeit -
wie sie alles verändert.
(c) Annette Gonserowski
Popatrz
Popatrz jak spojrzenie
z innego punktu
na sprawy,
może je zmienić,
w cieniu i w świetle,
w nocy i w dzień.
w uciesze czy trwodze.
Popatrz jak sprawy
nasz e spojrzenie
zmieniają,
jak nas
zmieniają.
Popatrz na nas
jak różne sprawy
zmieniamy,
jak czas
zmieniamy,
jak sami się
zmieniamy.
Popatrz na czas -
jak on wszystko
zmienia.
Übersetzung Pawel Dydak
aus: Geliebte Freundin Sehnsucht
5. Dezember 2009
30. November 2009
29. November 2009
Begegnung im Advent
Heutiger Weihnachtsmarkt des Heimatvereins im Schleiper Hammer, einem alten Industriedenkmal.
*
Sehen wir uns?
Wir sehen uns in der nächsten Woche!
Wir sehen uns übermorgen!!
Wir sehen uns morgen!!!
Wir sehen uns heute!!!!
Wir sehen uns
Wir sahen uns heute!!!!
Wie sahen uns gestern!!!
Wir sahen uns vorgestern!!
Wir sahen uns in der letzten Woche!
(c) Annette Gonserowski
aus: Freund Gedicht 1989
Wir sehen uns in der nächsten Woche!
Wir sehen uns übermorgen!!
Wir sehen uns morgen!!!
Wir sehen uns heute!!!!
Wir sehen uns
Wir sahen uns heute!!!!
Wie sahen uns gestern!!!
Wir sahen uns vorgestern!!
Wir sahen uns in der letzten Woche!
(c) Annette Gonserowski
aus: Freund Gedicht 1989
28. November 2009
Frau
(c) Sabine Kramer
unbedingt anklicken, damit es größer ist
*
für Sabine
Du schaust
mich an,
schaust
mich nicht an,
schaust
aus der Welt,
die in dir ist,
schaust
in die Welt,
die in mir ist
und weißt
um Liebe,
weißt um Sehnen,
um Vermissen,
weißt
um Trauer.
Du schaust
mich an
und weißt.....
(c) Annette Gonserowski
Heute schenkte mir meine Freundin Sabine Kramer dieses Bild.
Ich sah es kürzlich bei ihr und war berührt, wieviel aus diesem stillen Blick der Frau spricht.
Soviel Wissen, Erlebtes, Leid und Mitleid, auch Stolz, Mut, Unbeugsamkeit, Stärke.
Bewahren - Zachować
(c) wie alle Bilder: Annette Gonserowski
Bewahren
den Augenblick,
in dem die Liebe erwacht,
das Staunen,
das Zarte,
den Zauber,
das Klopfen des Herzens.
Bewahren den Augenblick,
in dem noch kein Hoffen ist,
kein Sehnen
und keine Traurigkeit.
(c) Annette Gonserowski
Zachować
chwilę,
w której budzi się miłość,
zdumienie,
czułość,
czar,
bicie serca.
Zachować
chwilę,
w której jeszcze nie ma nadziei,
ani tęsknoty
i nie ma smutku.
Übersetzung: Pawel Dydack
aus: Geliebte Freundin Sehnsucht
den Augenblick,
in dem die Liebe erwacht,
das Staunen,
das Zarte,
den Zauber,
das Klopfen des Herzens.
Bewahren den Augenblick,
in dem noch kein Hoffen ist,
kein Sehnen
und keine Traurigkeit.
(c) Annette Gonserowski
Zachować
chwilę,
w której budzi się miłość,
zdumienie,
czułość,
czar,
bicie serca.
Zachować
chwilę,
w której jeszcze nie ma nadziei,
ani tęsknoty
i nie ma smutku.
Übersetzung: Pawel Dydack
aus: Geliebte Freundin Sehnsucht
26. November 2009
22. November 2009
Einnisten
der heutige Morgen vor meinem Fenster
*
Wenn ich still sitze,
an nichts Bestimmtes denke,
ein wenig träumen möchte.
dann kletterst du,
leise, um mich nicht zu stören,
über die Lehne des Sofas
hinauf auf die Schulter,
meldest
leise
deine Ankunft ins Ohr,
schlüpfst behende hinein,
nistest dich in meinen Gedanken ein.
(c) Annette Gonserowski
aus: Freund Gedicht 1989
21. November 2009
20. November 2009
18. November 2009
Schweigen
an meinen Zwilling: erkennst Du es?
*
Du schweigst
in den Morgen,
Du schweigst
in die Nacht,
schweigst zu den Fragen
und zu den antworten.
Schweigen -
Deine Freiheit.
Ich,
wortreich gekettet
an meine Unfreiheit,
weine
in dieses Schweigen.
(c) Annette Gonserowski
aus: Geliebte Freundin Sehnsucht
Du schweigst
in den Morgen,
Du schweigst
in die Nacht,
schweigst zu den Fragen
und zu den antworten.
Schweigen -
Deine Freiheit.
Ich,
wortreich gekettet
an meine Unfreiheit,
weine
in dieses Schweigen.
(c) Annette Gonserowski
aus: Geliebte Freundin Sehnsucht
Siehe auch: Gipsys-Blog - rechts in der Linkliste
17. November 2009
15. November 2009
Zeit
Selbstportrait Nov.09 - Aquarell
Du nimmst die Zeit um an mich zu denken,
die Zeit mit mir zu reden
die Zeit mir zuzuhören
die Zeit
Zeit das kostbarste Gut unseres Hierseins
Zeit
unkäuflich
unwiederholbar
begrenzt
Deine Zeit
für mich.
(c) Annette Gonserowski
siehe auch http://gipsys-blog.blogspot.com/
***
7. November 2009
Dank
Das neue , zweisprachige Buch ist angekommen:
Geliebte Freundin Sehnsucht -
meine Gedichte in die polnische Sprache übersetzt von Pawel Dydak, Warschau
*
Heute möchte ich meinen Blog nutzen, um den Menschen zu danken, die mich auf dem Weg zu meinem soeben erschienen Buch
Geliebte Freundin Sehnsucht
begleiteten.
Ohne ihre Unterstützung und Zuwendung wäre es niemals erschienen.
An erster Stelle danke ich meinem Mann, der mich in dem Gedanken bestärkte, diese Gedichte zusammenzustellen.
Ebenfalls an diese erste Stelle gehört mein lieber Freund Christophe Bossu, der mir immer und immer wieder mental und voller tatkräftiger Hilfe zur Seite stand. Christophe: vielen, herzlichen Dank!
Herzlicher Dank an meinen Freund und engen Vertrauten Andreas Koch, der die Ursprungsidee mittrug, die während unseres gemeinsamen Polenaufenthaltes und Auftritts in der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Warschau entstand und ursprünglich von einer dortigen Verlegerin intiiert und begonnen wurde. Andreas war es, der nach diesem Beginn weitere Kontakte vertiefte.
Dank an meinen Übersetzer Pawel Dydak, der auf dem Weg bis zur Veröffentlichung ein Freund wurde. Er hat, wie er mir erzählte, die Gedichte beim Übersetzen, nachgespürt.
Dank an Christophe Deike, der dem Übersetzer beratend zur Seite stand, bei Fragen, die die deutsche Fassung der Gedichte aufwarf.
Und ganz wichtig:
Besonderer Dank an Herrn Jens Lütkenherm, Leiter der Kulturabteilung der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Warschau, der das Vorwort schrieb und die Herausgabe des Buches unterstützte.
Dank an die Firma Kirchhoff, die durch ihr großzügiges Sponsoring die Herausgabe des Buches sicherte.
Und Dank an den Verlag SQL in Olztyn, der das im Anagram- Verlag,Warschau,begonnene Projekt übernahm und herausgab.
Es ist ein wunderschönes Buch geworden. Ich bin glücklich und stolz über das Buch und darüber, solche Freunde zu haben.
Ich danke allen von ganzem Herzen.
5. November 2009
Am nächsten Tag
4. November 2009
Zugvogel
Zugvogel, du
schwarze Schwalbe.
Kamst mit der Sonne,
bautest dein Nest
dort, wo der Herzschlag
spürbar ist.
Die Blumen traten vor das Haus
und ich begann zu singen.
Heut
hallt der Herzschlag hell
in leeren Räumen,
Wind wütet wild
in dürren Blütenköpfen
und ich sing.
(c) Annette Gonserowski
aus: Zwischen den Sonnengängen 1984
schwarze Schwalbe.
Kamst mit der Sonne,
bautest dein Nest
dort, wo der Herzschlag
spürbar ist.
Die Blumen traten vor das Haus
und ich begann zu singen.
Heut
hallt der Herzschlag hell
in leeren Räumen,
Wind wütet wild
in dürren Blütenköpfen
und ich sing.
(c) Annette Gonserowski
aus: Zwischen den Sonnengängen 1984
3. November 2009
Zugvögel
Zugvögel
Im erwachenden Jahr
sandtest Du sie zu mir:
dunkle Gefieder
voller Ahnungen,
Sehnsucht,
Verlangen und
Leidenschaft.
Im neigenden Jahr
schick ich sie
zu Dir:
zwischen den Flügeln
die Liebe –
nur diese,
unerfüllt.
(c) Annette Gonserowski
aus: Flamenca - der unschuldige Duft des Jasmins
2. November 2009
Treibend
Die wilden Schwäne sind in ihrem Winterquartier, der Brucher Talsperre, eingetroffen.
Gestern: Zug der Kraniche zum Süden
Gestern: Zug der Kraniche zum Süden
Einen Hahnenschrei
kürzer
der Tag
entfernend
der Eidergans Ruf
taumelnd
die Stunde
im Wind
ein Blatt
treibend
ruhelos
wir
umklammern
die Hand
bei dem Eintritt
in die einen Hahnenschrei
kürzere
Nacht.
(c) Annette Gonserowski
aus "Freund Gedicht"
Dieses Gedicht wurde bewußt ohne Punkt und Komma geschrieben, ohne Zuordnung der Zeilen zur vor- oder nachgehenden, um das Treibende auszudrücken.
Gestern zogen die Zugvögel mit lautem Ruf nach Süden. In jedem Jahr ein wehmütiger Augenblick. Abschied und Zeichen des nahenden Winters.
In den nächsten Tagen werde ich einige meiner *Zugvögel-Gedichte* veröffentlichen.
kürzer
der Tag
entfernend
der Eidergans Ruf
taumelnd
die Stunde
im Wind
ein Blatt
treibend
ruhelos
wir
umklammern
die Hand
bei dem Eintritt
in die einen Hahnenschrei
kürzere
Nacht.
(c) Annette Gonserowski
aus "Freund Gedicht"
Dieses Gedicht wurde bewußt ohne Punkt und Komma geschrieben, ohne Zuordnung der Zeilen zur vor- oder nachgehenden, um das Treibende auszudrücken.
Gestern zogen die Zugvögel mit lautem Ruf nach Süden. In jedem Jahr ein wehmütiger Augenblick. Abschied und Zeichen des nahenden Winters.
In den nächsten Tagen werde ich einige meiner *Zugvögel-Gedichte* veröffentlichen.
1. November 2009
Mein Liebstes
Oft werde ich gefragt, was mein liebstes, eigenes Gedicht ist.
Es gibt soviele, die ich selbst gern wieder betrachte. Mit ihnen tauche ich in die Erinnerungen an den Tag des Schreibens ein, an den Moment, an den Gedanken, an das Gefühl.
Dieses Gedicht entstand an einem Sonntag. Ich fuhr mit meinem Dichterkollegen Gernot Burgeleit und meinem Zwillingsbruder nach Münster. Dort waren wir zur feierlichen Übernahme des literarischen Nachlasses von Ernst Meister in das Westfälische Literaturarchiv eingeladen. Diese Übernahme fand in einem großen Festakt statt.
Vorher hatten wir noch etwas Zeit und besuchten das Picasso-Museum. In Picassos grafischen Werk ist wunderschön erkennbar, wie er seinen Stil von detailgetreuen Zeichnungen immer weiter minimierte, bis dass zum Schluß nur noch ein Strich genügte, um den gleichen Gegenstand - in diesem Fall eine Taube - dazustellen.
Bei dem Festakt im Literaturarchiv wurden die Werke Meisters rezitiert, gesungen, geschauspielert, in Kunstwerken dargestellt. Auch seine eigenen Gemälde wurden gezeigt. Es war eine Ausstellung vieler Gegenstände zu sehen, die ihn auf seinem künstlerischen Weg begleiteten: Füllfederhalter, Zettel, auf die er Gedichte schrieb, Fotos, sogar eine kleine Additionsrolle einer Rechenmaschine, auf die er ein Gedicht gekritzelt hatte. All die Dinge, die auch mich in ähnlicher Form umgeben. Bei der Lesung seiner Gedichte stellte ich fest, wie er sich von den anfänglichen Langzeilen löste und hinterher nur noch wenige Worte benötigte, um genau diese Stimmung auszudrücken.
Für mich war es ein glückliches Erlebnis, hieran teilzunehmen, denn Ernst Meister ist mein großes Vorbild, ebenso wie Hilde Domin, diese große Dichterin, die mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Später stellte ich fest, dass Hilde Domin es war, die Ernst Meister für den Büchner-Preis vorschlug. So schloß sich für mich der Kreis meiner Vorbilder. Bei Wikipedia sind u.a. die Würdigungen und erhaltenen Preise zu lesen, mit denen diese großen Dichter ausgezeichnet wurden. Beeindruckend besonders Hilde Domin.
Es gibt soviele, die ich selbst gern wieder betrachte. Mit ihnen tauche ich in die Erinnerungen an den Tag des Schreibens ein, an den Moment, an den Gedanken, an das Gefühl.
Dieses Gedicht entstand an einem Sonntag. Ich fuhr mit meinem Dichterkollegen Gernot Burgeleit und meinem Zwillingsbruder nach Münster. Dort waren wir zur feierlichen Übernahme des literarischen Nachlasses von Ernst Meister in das Westfälische Literaturarchiv eingeladen. Diese Übernahme fand in einem großen Festakt statt.
Vorher hatten wir noch etwas Zeit und besuchten das Picasso-Museum. In Picassos grafischen Werk ist wunderschön erkennbar, wie er seinen Stil von detailgetreuen Zeichnungen immer weiter minimierte, bis dass zum Schluß nur noch ein Strich genügte, um den gleichen Gegenstand - in diesem Fall eine Taube - dazustellen.
Bei dem Festakt im Literaturarchiv wurden die Werke Meisters rezitiert, gesungen, geschauspielert, in Kunstwerken dargestellt. Auch seine eigenen Gemälde wurden gezeigt. Es war eine Ausstellung vieler Gegenstände zu sehen, die ihn auf seinem künstlerischen Weg begleiteten: Füllfederhalter, Zettel, auf die er Gedichte schrieb, Fotos, sogar eine kleine Additionsrolle einer Rechenmaschine, auf die er ein Gedicht gekritzelt hatte. All die Dinge, die auch mich in ähnlicher Form umgeben. Bei der Lesung seiner Gedichte stellte ich fest, wie er sich von den anfänglichen Langzeilen löste und hinterher nur noch wenige Worte benötigte, um genau diese Stimmung auszudrücken.
Für mich war es ein glückliches Erlebnis, hieran teilzunehmen, denn Ernst Meister ist mein großes Vorbild, ebenso wie Hilde Domin, diese große Dichterin, die mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Später stellte ich fest, dass Hilde Domin es war, die Ernst Meister für den Büchner-Preis vorschlug. So schloß sich für mich der Kreis meiner Vorbilder. Bei Wikipedia sind u.a. die Würdigungen und erhaltenen Preise zu lesen, mit denen diese großen Dichter ausgezeichnet wurden. Beeindruckend besonders Hilde Domin.
Faszinierend ist seitdem meine Beobachtung des Minimalismus: der Schmuck unseres Freundes Günter Wermekes spricht die gleiche Sprache. Er sagt dazu: "Durch Konzentration auf das Wesentliche entstehen Formen, die sich jeder Mode entziehen."
Kürzlich durfte ich seinem Vortrag über Minimalismus in der Architektur lauschen und die eindrucksvollen Fotos dazu betrachten.
Minimalismus in der Musik finde ich z.B. in den Werken des mir bekannten Komponisten Frank Zabel.
Und darum stelle ich dieses Gedicht vor, weil es mein Bemühen um die Reduzierung der Worte zeigt. Dies ist mein Ziel.
Liebe
Meine Worte
zu abgegriffen,
zu ungenau,
zu begrenzt,
zu wenig
und jedes Wort
zuviel,
nur eines -
Liebe.
(c) Annette Gonserowski
31. Oktober 2009
Literaturkritik
Diese Serigrafie machte John Brogden zu meinem Bild. J.B. gestaltete viele Cover für Musikausgaben der Deutschen Grammophon.
Das Wort
drehen und wenden,
zerstückeln, verlängern,
bis man es nicht mehr erkennt,
bis man sich sich selbst nicht mehr kennt.
Das Wort auf der Zunge
zergehen lassen,
das lange nicht mehr das eigene ist,
es mundgerecht machen,
den Kritikern zum Fraß hinwerfen,
die sich darauf stürzen,
es mit den Zähnen zerreißen,
es kauen und wiederkauen
zum Brei,
den sie auskotzen
mit Gift und mit Galle.
Dabei stehen
und das Wort nicht mehr erkennen,
das einst war.
Das Wort schreiben,
wie es ist,
nicht für die Kritiker,
schreiben um des Wortes Willen,
um Wahrheit und Verstehen,
dem Wort nicht fremd sein,
selbst sein.
(c) Annette Gonserowski
drehen und wenden,
zerstückeln, verlängern,
bis man es nicht mehr erkennt,
bis man sich sich selbst nicht mehr kennt.
Das Wort auf der Zunge
zergehen lassen,
das lange nicht mehr das eigene ist,
es mundgerecht machen,
den Kritikern zum Fraß hinwerfen,
die sich darauf stürzen,
es mit den Zähnen zerreißen,
es kauen und wiederkauen
zum Brei,
den sie auskotzen
mit Gift und mit Galle.
Dabei stehen
und das Wort nicht mehr erkennen,
das einst war.
Das Wort schreiben,
wie es ist,
nicht für die Kritiker,
schreiben um des Wortes Willen,
um Wahrheit und Verstehen,
dem Wort nicht fremd sein,
selbst sein.
(c) Annette Gonserowski
29. Oktober 2009
25. Oktober 2009
Bewahren des Wortes
Wollte mit dem Adler
in die höchsten Lüfte steigen,
grenzenlos und frei,
pfeilschnell der sicheren Beute nach,
dem Wort.
Oder mit dem Eisvogel
tief in kristallne Gewässer tauchen,
stromschnell,
zielsicher dem schlüpfrigen Fisch nach,
dem Wort.
Doch das Wort,
geborgen in stachliger Kastanienfrucht,
gebettet in perlmuttner Muschel,
schweigt
und überlebt.
(c) Annette Gonserowski 1994
in die höchsten Lüfte steigen,
grenzenlos und frei,
pfeilschnell der sicheren Beute nach,
dem Wort.
Oder mit dem Eisvogel
tief in kristallne Gewässer tauchen,
stromschnell,
zielsicher dem schlüpfrigen Fisch nach,
dem Wort.
Doch das Wort,
geborgen in stachliger Kastanienfrucht,
gebettet in perlmuttner Muschel,
schweigt
und überlebt.
(c) Annette Gonserowski 1994
VATER
Zogst mit
dem letzten Vogelschwarm.
Kein Halten mehr !
Dein Duft
ihr Schrei
verweht der Wind.
Vorbei - vorbei...
Such Spuren
nun im Abendrot.
Such Dein Gesicht.
Nur einen Hauch!
Nur einen Ruf
im Dämmern noch!
Vielleicht -vielleicht...
Unterm letzten Blatt
am kahlen Zweig:
die Feder dort!
Ein Atemzug?Ein Flügelschlag?
Wolken treibt
der Wind, der Wind....
(c) Annette Gonserowski
23. Oktober 2009
Menschenbilder
meine Freundin im Osthausmuseum
im Projektraum: Vor der Stille von Sigrid Sigurdsson
hierunter befindet sich auch mein Beitrag (eine Mappe mit Lyrik und Aquarellen, Fotos).
im Projektraum: Vor der Stille von Sigrid Sigurdsson
hierunter befindet sich auch mein Beitrag (eine Mappe mit Lyrik und Aquarellen, Fotos).
*
Gedicht: für Claudia
*
Diese Bilder,
diese Emotionen in ihnen,
diese Farben,
die herausspringen
in meinen Blick,
die mich berühren,
die mich wandeln,
dass ich voller Emotionen bin,
voll farbige Gedanken,
nach diesem Blick.
(c) Annette Gonserowski
diese Farben,
die herausspringen
in meinen Blick,
die mich berühren,
die mich wandeln,
dass ich voller Emotionen bin,
voll farbige Gedanken,
nach diesem Blick.
(c) Annette Gonserowski
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