Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








27. April 2016

Weißt Du...



Weißt Du,
als der Regen
vom Sturm gepeitscht
mich umschloss
wie ein kalter Umhang,
mich durchnässte
bis auf die Haut,
die Nässe und Kälte
in meine Schuhe trieften,
auch meine Hündin
vergeblich den Regen
aus dem Fell schüttelte,
als der Wald uns Schutz bot
und wieder entließ
auf‘s freie Feld,–
weißt Du,
als ich zum Auto eilte,
nach Hause fuhr,
die Tür öffnete
und glücklich war-,
weißt Du,
dass ich da
an Dich dachte?
 
(c) Annette Gonserowski

26. April 2016

In Erinnerung




Dieses Gedicht schrieb ich vor dreißig Jahren am Tag nach dem atomaren Gau in Tschernobyl:


Trügerisch

Es war, als würd' es
ein schöner Frühling werden:

pünktlich Hyazinthe und Sommervogel,
pünktlich Lärchengrün,
pünktlich auch die erste laue Nacht.

Freude, auf alles altbekannte Neue,
Freude auf Sonnenfluten,
Freude auch auf jeden neuen Tag.

Von Osten
zogen unsichtbare Wolken,
entluden ihre unheilvolle Fracht.

Gefährdet Hyazinthe und Sommervogel,
gefährdet Lärchengrün,
gefährdet wir,

oh, trügerische Frühlingspracht.

(c) Annette Gonserowski

Auf dem Weg




für Maria


Schritt für Schritt
auf diesem Weg
unter der Sonne
des Südens.
Über Steine
und Felder,
Asphalt
und sandigem Boden,
gemeinsam,
zueinander.
 
(c) Annette Gonserowski

16. April 2016

Anruf




Die Stimme
nicht hören wollen,
die nach langer Zeit
erinnerungsträchtig
um Einlass bittet
in mein Ohr.

Als ob
beim Blick auf das Display
die Gedanken
weiterhin andere Themen hätten
und sich tummeln würden
im Heute und Jetzt.

Ich kann dem Vergangenen
nicht entfliehen.
So greif ich mit Herzkopfen
zum Hörer
und höre mich sagen:
Hallo!

(c) Annette Gonserowski

15. April 2016

Freigeister




Die Wolken,
diese Freigeister,
die sich nicht aufhalten lassen
auf ihrem Weg.
Sie treiben
am Himmelweit,
beschienen von Sonne
oder beladen mit schwerer Fracht.
Ich gebe ihnen
meine Gedanken mit,
meine Freude
und meine Tränen,
auf dass ein Regenbogen
sich spannt
unter ihnen
und sie sich leeren
über der fruchtbaren Erde.

(c) Annette Gonserowski

13. April 2016

Uns gewidmet



Nach dem Lesen unseres Buches Wortnah widmete uns Michael Starcke das nachstehende Gedicht:

im gedicht

(für annette und gerhard)

im gedicht schaut jemand
von außen in ein fenster
auf einen menschen,
der ihn nachdenklich
verträumt
in die augen blickt.

sehnsucht findet er da,
liebe, die kein
abgelaufener schuh ist,
offenheit
wie bei kindern,
die vertrauen.

durch glas getrennt
helfen gebärden,
die wundersamsten
aller sprachen
und worte,

die lautlos reden
und schreiben,
ohne etwas
erfinden zu müssen,

die die suche
nach nähe verstehen,
bei der auch eine träne
sich ausweinen darf.

(c) Michael Starcke


Ich vermisse ihn.

8. April 2016

Gedicht in der CBN


Mein Gedicht in den Costa Blanca Nachrichten, der großen deutschsprachigen Zeitung an der Costa Blanca

4. April 2016

Mädelstag




Dieser Tag mit Dir,
bunt, fröhlich, voller Lachen -
Lebensfreude pur.

(c) Annette Gonserowski



3. April 2016

Aus alten, unveröffentlichen Gedichten




Das schwarze Wort

Diese Traurigkeit
nach dem schwarzen Wort,
das sich auf die Seele legt,
das Herz erdrückt,
so dass man weinen möchte,
allein.

Das schwarze Wort,
ungerecht und laut,
das wortlos macht
und verstummen lässt.

(c) Annette Gonserowski