Ich wünsche allen Freunden und Lesern meines Blogs
ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr 2008.
Ich möchte diese stille Zeit um Weihnachten nutzen, um selbst in diese Ruhe einzutauchen, die Hektik abzustreifen und mich zu besinnen.
Bis im neuen Jahr!
Herzliche Grüße
Annette
Eigene Lyrik, Fotos und Bilder
Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.
20. Dezember 2007
19. Dezember 2007
Unruhe
Nichts nützt
der weiße Schnee,
nichts nützt
des Himmels Blau:
ich bin ein Maler
ohne Pinsel,
bin voller Worte,
doch ohne Sprache,
steh
der weiße Schnee,
nichts nützt
des Himmels Blau:
ich bin ein Maler
ohne Pinsel,
bin voller Worte,
doch ohne Sprache,
steh
neben mir
und find mich nicht.
In der Ruhe
macht sich meine Hektik
breit.
(c) Annette Gonserowski
und find mich nicht.
In der Ruhe
macht sich meine Hektik
breit.
(c) Annette Gonserowski
18. Dezember 2007
17. Dezember 2007
Weihnachtliche Szene X
Restaurant auf den Klippen
Die Promenade von Denia Hafen bis zu den Klippen der Punta Negra
Sie gehen am Meer.
Viele Menschen sind heute auf der Promenade, die sich vom Hafen des Städtchens entlang des Meeres zieht, viele Kilometer, bis zum Fischrestaurant, das auf den Klippen steht, dort, wo der Weg endet und eine schroffe Felswand steil in das Meer fällt.
Sie schauen auf das Meer: es ist ruhig in der kühlen Dezemberluft, leise Wellen verebben plätschernd am Strand. Sie scheinen zu murmeln.
Am Himmel die untergehende Sonne, die das Meer in ein pastellenes Licht taucht, zartrosa und silbern.
Einzelne Möwen sitzen auf den Klippen, andere fliegen tief über den Wellen, um eine leichte Beute zu erhaschen. Vergeblich warten sie auf die Fischerboote, die sonst in langer Reihe, wie eine aufgereihte Perlenschnur, Richtung des Hafens fahren. Heute ist Weihnachten und die Boote liegen verankert im Hafen.
Sie gehen weiter am Meer. Vor ihnen flanieren drei spanische Damen, vornehm in ihrer Eleganz, den langen, wollenen Fransenschal leicht über die Schulter geworfen.
Fünf Mädchen überholen sie, redend und lachend. Sie haben sich eingehakt, gehen in breiter Reihe über die Promenade. Fröhlich grüßen sie die Fremden, die grüßen zurück.
Sie bleiben nah, ihr Lachen weht hinüber zu ihnen. Sie fangen den Blick auf, den ihnen die Fröhliche über die Schulter zurück zuwirft.
Die Mädchen werden leichtfüßiger. Man spürt ihre Freude, sie lösen die Arme voneinander, gehen beschwingter. Die Mittlere beginnt: geht im Takt des Flamenco. Er schwappt über zu den Anderen. Schon gehen sie tanzend, die Hände filigran dem Himmel dargeboten.
Sie gehen dahinter, spüren den Tanz, sehen die Mädchen, die Fröhlichkeit erreicht sie, bleibt bei ihnen, als die Mädchen, schneller als sie, an der nächsten Wegbiegung ihren Blicken entschwinden.
(c) Annette Gonserowski
Viele Menschen sind heute auf der Promenade, die sich vom Hafen des Städtchens entlang des Meeres zieht, viele Kilometer, bis zum Fischrestaurant, das auf den Klippen steht, dort, wo der Weg endet und eine schroffe Felswand steil in das Meer fällt.
Sie schauen auf das Meer: es ist ruhig in der kühlen Dezemberluft, leise Wellen verebben plätschernd am Strand. Sie scheinen zu murmeln.
Am Himmel die untergehende Sonne, die das Meer in ein pastellenes Licht taucht, zartrosa und silbern.
Einzelne Möwen sitzen auf den Klippen, andere fliegen tief über den Wellen, um eine leichte Beute zu erhaschen. Vergeblich warten sie auf die Fischerboote, die sonst in langer Reihe, wie eine aufgereihte Perlenschnur, Richtung des Hafens fahren. Heute ist Weihnachten und die Boote liegen verankert im Hafen.
Sie gehen weiter am Meer. Vor ihnen flanieren drei spanische Damen, vornehm in ihrer Eleganz, den langen, wollenen Fransenschal leicht über die Schulter geworfen.
Fünf Mädchen überholen sie, redend und lachend. Sie haben sich eingehakt, gehen in breiter Reihe über die Promenade. Fröhlich grüßen sie die Fremden, die grüßen zurück.
Sie bleiben nah, ihr Lachen weht hinüber zu ihnen. Sie fangen den Blick auf, den ihnen die Fröhliche über die Schulter zurück zuwirft.
Die Mädchen werden leichtfüßiger. Man spürt ihre Freude, sie lösen die Arme voneinander, gehen beschwingter. Die Mittlere beginnt: geht im Takt des Flamenco. Er schwappt über zu den Anderen. Schon gehen sie tanzend, die Hände filigran dem Himmel dargeboten.
Sie gehen dahinter, spüren den Tanz, sehen die Mädchen, die Fröhlichkeit erreicht sie, bleibt bei ihnen, als die Mädchen, schneller als sie, an der nächsten Wegbiegung ihren Blicken entschwinden.
(c) Annette Gonserowski
16. Dezember 2007
Weihnachtliche Szene IX
In der Margarethenkirche sind die Lichter am großen Weihnachtsbaum neben der Kanzel erleuchtet. Nur vereinzelt brennen elektrische Lampen im Gotteshaus. Es haben sich unzählige Gläubige versammelt, um das Fest der Geburt Jesus Chistus zu feiern. Alle haben den Kopf im Gebet gesenkt, nur die Kinder schauen verstohlen auf die Lichter des Weihnachtsbaumes. Die andächtige Stille endet mit dem vielstimmigen Gesang des Liedes "Oh, Du fröhliche...." Auch die Zwillinge singen so laut es ihre kleinen Stimmen hergeben, diesen Lobgesang. Kaum, dass er geendet hat, greifen sie nach den Händen der Eltern und versuchen aus der Bank herauszudrängen, hinaus aus der Kirche.
Voller freudiger Erwartung gehen sie mit den Eltern durch die klirrend kalte Nacht in Richtung des Elternhauses. Bestimmt 3 Kilometer müssen sie durch den Schnee stapfen, den Berg hinauf und herunter, den nächsten wieder hinauf und durch den Hohlweg hinunter, bis sie das Gehöft erreicht haben, auf dem das Elternhaus steht. Sie gehen mitten auf der Hauptstraße, die an diesem Abend kaum befahren ist. Der Bürgersteig, der nur bis zur Abbiegung zum zweiten Berg vorhanden ist, liegt unter tiefem Schnee. Nur wenige Häuser säumen den Weg, bevor dieser nach dem letzten Haus auf der Anhöhe sich weiter zwischen Wiesen schlängelt.
Das Elternhaus ist das letzte des Gehöftes - hinter ihm breiten sich Wiesen und Äcker aus.
Den Tisch in der Wohnküche hat die Mutter schon vor dem Kirchbesuch gedeckt und die Tür zum Wohnzimmer fest verschlossen. Auf dem Herd stehen die Töpfe mit dem Heiligabend-Menü - auch in diesem Jahr das Gleiche: eine köstliche Rindfleischsuppe mit Eierstich, Schweinebraten mit Pilzen, Salat.
Die Geduld der Zwillinge wird auf die Probe gestellt. Das Stillsitzen am Tisch fällt ihnen schwer und das gemeinsame Essen wird zur Tortur. Erst danach wird die Tür zum Wohnzimmer geöffnet. Die Mutter versteht ihre Zwillinge. Heute brauchen sie nicht gemeinsam das Geschirr abtrocknen. Mutter wird es später allein spülen.
Endlich erheben sich Vater und Mutter und gehen in das Wohnzimmer. Nun wird Vater die Kerzen am Weihnachtsbaum entzünden und Mutter die Decke vom Gabentisch nehmen. Wenn das Glöckchen erklingt, dürfen sie in das Zimmer kommen. Als die Großmutter noch lebte, hat sie mit den Zwillingen gemeinsam gewartet und sie aufmerksam gemacht, dass das Christkind mit der Himmelsziege angekommen war - und das Rascheln des Ilexbusches am Fensters es bezeugte. Dann hatten sich die Kinder enger an die Großmutter gekuschelt und voller Erwartung gelauscht. Die eigene Ziege im Stall wurde am nächsten Tag noch aufmerksamer betrachtet, denn auch sie hatte Besuch dieser Himmelsziege gehabt.
Und schon erklingt das Glöckchen, das verkündet, dass das Christkind da war. Mit roten Wangen drängen die Zwillinge in das Zimmer. Der *große* Bruder geht hinter ihnen. Noch während sie ein Stück der Weihnachtsgeschichte erzählen, schauen sie verstohlen zum Gabentisch.
Endlich dürfen sie an den Gabentisch treten: der Junge bekommt das Buch, das er schon beim Stöbern in den Schränken vor Weihnachten gefunden hatte. Er hatte es in einen anderen Umschlag gelegt und heimlich gelesen. Nun wird er es noch einmal lesen. Sie bekommt auch ein Buch und den so sehnlicht gewünschten Baby Doll, einen Schlafanzug mit kurzer Hose, den die Mutter selbst genäht hat. Auch dicke Winterschuhe stehen neben den Büchern, für jedes Kind ein neues Paar. Und warme Socken.
Jedes Kind bekommt einen Teller mit Nüssen, Äpfeln, einer Apfelsine, etwas Marzipan, Schokolade, Lebkuchen und Schokoladenfiguren.
Das ist alles. Oder? Die Mutter schaut so eigenartig in Richtung der Fenstergardine. Das Mädchen schaut den Bruder an. Der hebt die Schulterblätter. "Weiß nicht." Die Mutter lächelt. "Ja, wollt Ihr denn nicht mal schauen?" Vorsichtig heben die Zwillinge die Übergardine an: und da stehen sie, rechts und links an an jeder Seite des Fensters: lange, hölzerne Ski. Für jedes Kind ein Paar. Und Stöcke aus Bambus mit einem runden Teller und einer Eisenspitze! Die Kinder jauchzen! Ihre Augen strahlen. Sie laufen zu den Eltern "Danke". Dass die Skier unendlich lang sind, viel länger als jedes Kind misst, dass sie mit diesen Skiern noch zusammenwachsen müssen - das spielt keine Rolle. Die Kinder sind selig.
Draussen vor der Tür rieselt der Schnee, wird am anderen Morgen bereit sein, die Spur der Kinder aufzunehmen, die mit dem großen Bruder zum Hang zwischen den Wäldern ziehen werden, um zum ersten Mal auf den Brettern zu stehen, zu fallen und wieder aufzustehen. Dann wird die Küche am Abend voller nasser Schneekleidung über dem Ofen sein und glückliche Kinder erschöpft einschlafen.
(c) Annette Gonserowski
Voller freudiger Erwartung gehen sie mit den Eltern durch die klirrend kalte Nacht in Richtung des Elternhauses. Bestimmt 3 Kilometer müssen sie durch den Schnee stapfen, den Berg hinauf und herunter, den nächsten wieder hinauf und durch den Hohlweg hinunter, bis sie das Gehöft erreicht haben, auf dem das Elternhaus steht. Sie gehen mitten auf der Hauptstraße, die an diesem Abend kaum befahren ist. Der Bürgersteig, der nur bis zur Abbiegung zum zweiten Berg vorhanden ist, liegt unter tiefem Schnee. Nur wenige Häuser säumen den Weg, bevor dieser nach dem letzten Haus auf der Anhöhe sich weiter zwischen Wiesen schlängelt.
Das Elternhaus ist das letzte des Gehöftes - hinter ihm breiten sich Wiesen und Äcker aus.
Den Tisch in der Wohnküche hat die Mutter schon vor dem Kirchbesuch gedeckt und die Tür zum Wohnzimmer fest verschlossen. Auf dem Herd stehen die Töpfe mit dem Heiligabend-Menü - auch in diesem Jahr das Gleiche: eine köstliche Rindfleischsuppe mit Eierstich, Schweinebraten mit Pilzen, Salat.
Die Geduld der Zwillinge wird auf die Probe gestellt. Das Stillsitzen am Tisch fällt ihnen schwer und das gemeinsame Essen wird zur Tortur. Erst danach wird die Tür zum Wohnzimmer geöffnet. Die Mutter versteht ihre Zwillinge. Heute brauchen sie nicht gemeinsam das Geschirr abtrocknen. Mutter wird es später allein spülen.
Endlich erheben sich Vater und Mutter und gehen in das Wohnzimmer. Nun wird Vater die Kerzen am Weihnachtsbaum entzünden und Mutter die Decke vom Gabentisch nehmen. Wenn das Glöckchen erklingt, dürfen sie in das Zimmer kommen. Als die Großmutter noch lebte, hat sie mit den Zwillingen gemeinsam gewartet und sie aufmerksam gemacht, dass das Christkind mit der Himmelsziege angekommen war - und das Rascheln des Ilexbusches am Fensters es bezeugte. Dann hatten sich die Kinder enger an die Großmutter gekuschelt und voller Erwartung gelauscht. Die eigene Ziege im Stall wurde am nächsten Tag noch aufmerksamer betrachtet, denn auch sie hatte Besuch dieser Himmelsziege gehabt.
Und schon erklingt das Glöckchen, das verkündet, dass das Christkind da war. Mit roten Wangen drängen die Zwillinge in das Zimmer. Der *große* Bruder geht hinter ihnen. Noch während sie ein Stück der Weihnachtsgeschichte erzählen, schauen sie verstohlen zum Gabentisch.
Endlich dürfen sie an den Gabentisch treten: der Junge bekommt das Buch, das er schon beim Stöbern in den Schränken vor Weihnachten gefunden hatte. Er hatte es in einen anderen Umschlag gelegt und heimlich gelesen. Nun wird er es noch einmal lesen. Sie bekommt auch ein Buch und den so sehnlicht gewünschten Baby Doll, einen Schlafanzug mit kurzer Hose, den die Mutter selbst genäht hat. Auch dicke Winterschuhe stehen neben den Büchern, für jedes Kind ein neues Paar. Und warme Socken.
Jedes Kind bekommt einen Teller mit Nüssen, Äpfeln, einer Apfelsine, etwas Marzipan, Schokolade, Lebkuchen und Schokoladenfiguren.
Das ist alles. Oder? Die Mutter schaut so eigenartig in Richtung der Fenstergardine. Das Mädchen schaut den Bruder an. Der hebt die Schulterblätter. "Weiß nicht." Die Mutter lächelt. "Ja, wollt Ihr denn nicht mal schauen?" Vorsichtig heben die Zwillinge die Übergardine an: und da stehen sie, rechts und links an an jeder Seite des Fensters: lange, hölzerne Ski. Für jedes Kind ein Paar. Und Stöcke aus Bambus mit einem runden Teller und einer Eisenspitze! Die Kinder jauchzen! Ihre Augen strahlen. Sie laufen zu den Eltern "Danke". Dass die Skier unendlich lang sind, viel länger als jedes Kind misst, dass sie mit diesen Skiern noch zusammenwachsen müssen - das spielt keine Rolle. Die Kinder sind selig.
Draussen vor der Tür rieselt der Schnee, wird am anderen Morgen bereit sein, die Spur der Kinder aufzunehmen, die mit dem großen Bruder zum Hang zwischen den Wäldern ziehen werden, um zum ersten Mal auf den Brettern zu stehen, zu fallen und wieder aufzustehen. Dann wird die Küche am Abend voller nasser Schneekleidung über dem Ofen sein und glückliche Kinder erschöpft einschlafen.
(c) Annette Gonserowski
15. Dezember 2007
Weihnachtliche Szene VIII
Es ist heiliger Abend.
Vor wenigen Stunden sind sie nach langer Reise in Spanien angekommen. Die Straßen waren leer, als sie bei untergehender Sonne nach langer Fahrt ihr Ziel erreichten.
Nun stehen die Koffer ausgepackt im Haus.
Sie sind hungrig.
Sie gehen durch den Hafen. Viele Restaurants säumen den Weg. "Cerrado" - geschlossen. Tür um Tür trägt dieses Schild.
Ein Restaurant hat die Tür weit geöffnet. Erleichtert treten sie sein:"Tut mir leid", bedauernd zuckt der Wirt mit den Schultern, "wir sind voll."
Sie gehen weiter und weiter, der Hunger und die Müdigkeit zerren an den Gedanken.
Im chinesischen Restaurant finden sie Einlass. Nicht das Restaurant, das sie sich wünschten. Groß und unpersönlich bietet es Gastraum. Sie werden freundlich begrüßt und bewirtet. Nirgendwo der Hauch des heiligen Abends. Popmusik schallt aus den großen Lautsprechern an allen vier Ecken des Raumes. Die meisten Stühle sind leer. Nur sie und wenige Tische weiter eine spanische, große Familie speist hier an diesem Abend.
Tristesse breitet sich aus, die Illusion des Weihnachtszaubers verfliegt.
Am Nebentisch scharren Stühle, werden ein wenig zur Seite gerückt. Da beginnt Eine zu klatschen, dann klatscht eine weitere, dann klatschen alle im Takt des Flamenco. Fröhlichkeit erfasst die Runde, schwappt hinüber zu ihnen. Auch sie beginnen zu klatschen, erst zögernd und leise. Mutiger und mutiger werden sie lauter, werden eins mit den Anderen. Sie klatschen im Takt, sie lachen gemeinsam, Grenzen fallen, sie sind eins.
(c) Annette Gonserowski
Vor wenigen Stunden sind sie nach langer Reise in Spanien angekommen. Die Straßen waren leer, als sie bei untergehender Sonne nach langer Fahrt ihr Ziel erreichten.
Nun stehen die Koffer ausgepackt im Haus.
Sie sind hungrig.
Sie gehen durch den Hafen. Viele Restaurants säumen den Weg. "Cerrado" - geschlossen. Tür um Tür trägt dieses Schild.
Ein Restaurant hat die Tür weit geöffnet. Erleichtert treten sie sein:"Tut mir leid", bedauernd zuckt der Wirt mit den Schultern, "wir sind voll."
Sie gehen weiter und weiter, der Hunger und die Müdigkeit zerren an den Gedanken.
Im chinesischen Restaurant finden sie Einlass. Nicht das Restaurant, das sie sich wünschten. Groß und unpersönlich bietet es Gastraum. Sie werden freundlich begrüßt und bewirtet. Nirgendwo der Hauch des heiligen Abends. Popmusik schallt aus den großen Lautsprechern an allen vier Ecken des Raumes. Die meisten Stühle sind leer. Nur sie und wenige Tische weiter eine spanische, große Familie speist hier an diesem Abend.
Tristesse breitet sich aus, die Illusion des Weihnachtszaubers verfliegt.
Am Nebentisch scharren Stühle, werden ein wenig zur Seite gerückt. Da beginnt Eine zu klatschen, dann klatscht eine weitere, dann klatschen alle im Takt des Flamenco. Fröhlichkeit erfasst die Runde, schwappt hinüber zu ihnen. Auch sie beginnen zu klatschen, erst zögernd und leise. Mutiger und mutiger werden sie lauter, werden eins mit den Anderen. Sie klatschen im Takt, sie lachen gemeinsam, Grenzen fallen, sie sind eins.
(c) Annette Gonserowski
14. Dezember 2007
Weihnachtliche Szene VII
Vor dem Stall des hannoverschen Pferdezüchters stehen sie erwartungsvoll beisammen.
Der Züchter tritt aus dem Stall, führt ein Warmblutpferd an der Hand.
Ein herrlicher Fuchs, dessen Fell im Licht der Dezembersonne kupfern schimmert.
Es wirft den Kopf hoch und wiehert, dass seine Mähne im Wind weht. Aus seinen Nüstern steigen Atemwolken in die kalte Luft. Es tänzelt unruhig.
"Es ist ein Juwel", sagt der Züchter, "und noch vollkommen roh." Das bedeutet, es ist noch nicht angeritten.
Sie schaut das Pferd an. Eine Schwingung des Pferdeherzens hat sie erreicht, sie schwingen im Gleichmaß. Sie schaut die Augen des Pferdes an: sie sind trotz des Gebarens ruhig.
Das Pferd mustert sie. Sein Kopf ist stark und eine breite Blesse zieht sich bis über die Nüstern. Drei seiner Fesselbeine sind weiß, nur das vordere linke ist fuchsfarben.
"Es ist aber bunt", sagt ihr Begleiter.
"Ja, ein markantes Pferd mit Ausstrahlung", erwidert der Züchter. "Es wird ein gutes Dressurpferd. Es hat drei gute Grundgangarten und ist im Takt."
Er lässt den Strick länger, trabt mit ihm über den Hof. Und wirklich: das Pferd läuft leichtfüßig und taktvoll, kaum berühren die Hufe den Boden, sein Rücken schwingt elastisch.
Nicht erst später, nach dem freien Lauf des Pferdes in der Reithalle, bei dem es zu schweben scheint, ist es schnurstracks in ihr Herz gelaufen.
Das Pferd spürt diese Anziehung, reibt seinen Kopf an ihrer Schulter, lässt sich tätscheln und streicheln.
Der Preis - er wird überwunden - das Pferd wird ihres.
Die Mutter des Züchters, alt und gebückt, hält selbstgebackene Plätzchen bereit. In der guten Stube, rechts von der Tenne, ist der Kaffeetisch gedeckt. Dort steht auch das alte Klavier. Sie öffnet den schweren Deckel, legt die alten, faltigen Hände auf die Tasten des Klaviers, man sieht ihnen die harte Arbeit an. Doch sie fliegen leicht über die Tasten, schon erklingen Töne, rein und klar ziehen sie durch den Raum, während draussen vor dem Fenster Flocken leis zur Erde rieseln: der Schneewalzer. Diesen wird die alte Dame von da an immer spielen, gleich zu welcher Jahreszeit die Käufer den Züchter ihres Pferdes besuchen.
"Oh Du fröhliche", spielt sie, bevor sie in den Stall gehen, das Pferd auf den Hänger verladen und sie es mitnehmen in seine neue Heimat, wo es sein ganzes Leben lang bleiben und erfolgreich mit seiner Reiterin sein wird.
Die Mutter des Züchters weiß nichts von der Zukunft des Pferdes, weint bitterlich, als das Auto vom Hof rollt, das Pferd wiehernd Abschied nimmt.
(c) Annette Gonserowski
Der Züchter tritt aus dem Stall, führt ein Warmblutpferd an der Hand.
Ein herrlicher Fuchs, dessen Fell im Licht der Dezembersonne kupfern schimmert.
Es wirft den Kopf hoch und wiehert, dass seine Mähne im Wind weht. Aus seinen Nüstern steigen Atemwolken in die kalte Luft. Es tänzelt unruhig.
"Es ist ein Juwel", sagt der Züchter, "und noch vollkommen roh." Das bedeutet, es ist noch nicht angeritten.
Sie schaut das Pferd an. Eine Schwingung des Pferdeherzens hat sie erreicht, sie schwingen im Gleichmaß. Sie schaut die Augen des Pferdes an: sie sind trotz des Gebarens ruhig.
Das Pferd mustert sie. Sein Kopf ist stark und eine breite Blesse zieht sich bis über die Nüstern. Drei seiner Fesselbeine sind weiß, nur das vordere linke ist fuchsfarben.
"Es ist aber bunt", sagt ihr Begleiter.
"Ja, ein markantes Pferd mit Ausstrahlung", erwidert der Züchter. "Es wird ein gutes Dressurpferd. Es hat drei gute Grundgangarten und ist im Takt."
Er lässt den Strick länger, trabt mit ihm über den Hof. Und wirklich: das Pferd läuft leichtfüßig und taktvoll, kaum berühren die Hufe den Boden, sein Rücken schwingt elastisch.
Nicht erst später, nach dem freien Lauf des Pferdes in der Reithalle, bei dem es zu schweben scheint, ist es schnurstracks in ihr Herz gelaufen.
Das Pferd spürt diese Anziehung, reibt seinen Kopf an ihrer Schulter, lässt sich tätscheln und streicheln.
Der Preis - er wird überwunden - das Pferd wird ihres.
Die Mutter des Züchters, alt und gebückt, hält selbstgebackene Plätzchen bereit. In der guten Stube, rechts von der Tenne, ist der Kaffeetisch gedeckt. Dort steht auch das alte Klavier. Sie öffnet den schweren Deckel, legt die alten, faltigen Hände auf die Tasten des Klaviers, man sieht ihnen die harte Arbeit an. Doch sie fliegen leicht über die Tasten, schon erklingen Töne, rein und klar ziehen sie durch den Raum, während draussen vor dem Fenster Flocken leis zur Erde rieseln: der Schneewalzer. Diesen wird die alte Dame von da an immer spielen, gleich zu welcher Jahreszeit die Käufer den Züchter ihres Pferdes besuchen.
"Oh Du fröhliche", spielt sie, bevor sie in den Stall gehen, das Pferd auf den Hänger verladen und sie es mitnehmen in seine neue Heimat, wo es sein ganzes Leben lang bleiben und erfolgreich mit seiner Reiterin sein wird.
Die Mutter des Züchters weiß nichts von der Zukunft des Pferdes, weint bitterlich, als das Auto vom Hof rollt, das Pferd wiehernd Abschied nimmt.
(c) Annette Gonserowski
13. Dezember 2007
Weihnachtliche Szene VI
Rathaus in Wien
Die Kärntner Straße ist weihnachtlich geschmückt. Viele Menschen sind an diesem Freitag vor dem ersten Advent unterwegs.
Sie reihen sich in den Strom der eilenden Menge ein.
Zum ersten Mal in Wien!
In Wien ,dieser Stadt ihrer Träume. Wien, Stadt der tanzenden Pferde, der Kaiser und Könige, der rauschenden Ballkleider, Stadt der Dichter und Maler. Wien, Schmelztiegel von Ost und West, Ursprung der Kunst und des Grauens- Wien, Stadt der Träume.
Sie lassen sich treiben in Richtung des Stephansdomes, der erhaben inmitten des ersten Bezirks steht - in seiner Nähe die vielen Kirchen: die Peterskirche, die Franziskanerkirche, die des Deutsch Ordens und viele andere. Kirchen, üppig in ihrer Pracht. Die Auslagen der Geschäfte in den golden und glitzern geschmückten Fenstern machen atemlos in ihrer Vielfalt. Dinge, die in ihrer kleinen Heimatstadt unerreichbar schienen, nach denen sie suchen und sie nicht finden würden, liegen hier vielfach nebeneinander und verlieren das Besondere. Nicht wegen der Kirchen, nicht wegen der schönen Dinge sind sie in dieser Stadt. Sie gehen auf den Wegen der Dichter und ihrer Freunde. Suchen ihre Spur inmitten der breiten Straßen, auf engen verwunschenen Pfaden, in Gassen und Hinterhöfen. Im kleinen Stadtteil, dem fünften Bezirk, Margareten heißt er, wie seine schmucklose Kirche, werden sie fündig. Hier war er Kind. Hier finden sie seinen Weg. Hier bewahrten die Pflastersteine seinen Schritt, Der Baum auf dem verlassenen Schulhof in der Volksschule in der Margaretenstraße 103, raunt seinen Namen. Hier klingt noch sein Lachen zwischen den alten Häusern und all seine Sehnsucht umhüllt sie.
Die Stufen zum Lesesaal der Universität gehen sie voll Andacht, betreten ergriffen den Lesesaal, sehen die Leseplätze, die brennenden Lampen darauf: einst spiegelten sie seinen Schatten auf blanker Tischplatte. Im Arkadengang die Büsten der Gelehrten, unter ihnen Hilde Domin, Schwester im Geist. Kastalia im Innenhof, Nymphe der Dichtung und Weisheit, schweigt in ihre Gedanken hinein.
Im Café Hawelka enges Stimmengewirr, Rauch und Worte und lange Vergangenes. Luftholen im Griensteidel. Der Pendler am Nebentisch pendelt das Essen aus, im Schwingen des Pendels schwingen seine Gedanken zu ihnen und mit ihnen die der Dichter, die sich vor Urzeiten hier trafen, deren Bücher noch heute in den Buchläden der Stadt zu finden sind.
Im Musikhaus, in der Oper, die uralten Töne von Mozart und Strauß, der Duft der Damen des Hofes - wie lange schon dort.
In der U-Bahn sieht sie ihr Gesicht in der spiegelnden Scheibe: wie nachdenklich die Augen - wo ist das Lächeln um ihren Mund?
Traumlos und dunkel die Nacht, durchdrungen vom Rattern der ersten Straßenbahn im Morgengrauen. Auf dem Bürgersteig vor dem Hotel nahende Schritte, verhalten für einen Moment vor der Tür, sie gehen weiter, verklingen mit der Nacht. Sie wünschte es wären die seinen gewesen.
Das Flugzeug startet in den verhangenen Himmel, lässt zurück das erwachte, adventsglitzernde Wien, trägt sie zur Heimat, zum lichten Tag, trägt auf seinen Flügeln ihre Sehnsucht, die niemals vergeht.
(c) Annette Gonserowski
12. Dezember 2007
Weihnachtliche Szene V
Vorweihnachtszeit. Vor wenigen Wochen ist der Vater gestorben.
Sie denkt an ihn, als sie über den Weihnachtsmarkt geht.
Die Straße ist voller Menschen, die sich in Vorfreude auf das Weihnachtsfest ins vorweihnachtliche Getümmel gestürzt haben. Aus den mit Tannenzweigen geschmückten Buden dringt der Duft von gerösteten Mandeln und gebratenen Champignons.
Aus dem Lautsprecher schallt das Lied „Oh Du fröhliche“. Die Menschen um sie herum lachen und scherzen, stehen Glühwein trinkend an dem Stand des Heimatvereins.
Sie wird weitergeschoben auf ihrem Weg. Sie fühlt sich allein inmitten der eilenden Menge.
Am Ende der Straße, dort, wo sich der Weihnachtsmarkt weiter verteilt in die angrenzenden Straßen, verlässt sie ihn fluchtartig.
Eilt nach Hause, zu ihrem Hund, legt ihm das Halsband um, zieht ihre dicken Wanderstiefel an, die wärmende Daunenjacke, stülpt über den Kopf die Kapuze und geht in die Stille des frühen Nachmittages.
Über dem Berg das flache Licht der Wintersonne. Die Wolken ziehen eilend über die Tannenwipfel. Sie geht allein mit ihrem Hund den Berg hinan.
Hier ist die Stille, nach der sie sich sehnte.
Sie taucht hinein, lässt sich von ihr umhüllen, spürt, wie die Gedanken ruhiger werden.
Stille, nichts als Stille – nur das Rauschen des Windes in Tannenwipfeln.
Stille – spürbare Stille. Spürbare Nähe derer, die sie liebt und die nur scheinbar nicht bei ihr sind.
(c) Annette Gonserowski
Sie denkt an ihn, als sie über den Weihnachtsmarkt geht.
Die Straße ist voller Menschen, die sich in Vorfreude auf das Weihnachtsfest ins vorweihnachtliche Getümmel gestürzt haben. Aus den mit Tannenzweigen geschmückten Buden dringt der Duft von gerösteten Mandeln und gebratenen Champignons.
Aus dem Lautsprecher schallt das Lied „Oh Du fröhliche“. Die Menschen um sie herum lachen und scherzen, stehen Glühwein trinkend an dem Stand des Heimatvereins.
Sie wird weitergeschoben auf ihrem Weg. Sie fühlt sich allein inmitten der eilenden Menge.
Am Ende der Straße, dort, wo sich der Weihnachtsmarkt weiter verteilt in die angrenzenden Straßen, verlässt sie ihn fluchtartig.
Eilt nach Hause, zu ihrem Hund, legt ihm das Halsband um, zieht ihre dicken Wanderstiefel an, die wärmende Daunenjacke, stülpt über den Kopf die Kapuze und geht in die Stille des frühen Nachmittages.
Über dem Berg das flache Licht der Wintersonne. Die Wolken ziehen eilend über die Tannenwipfel. Sie geht allein mit ihrem Hund den Berg hinan.
Hier ist die Stille, nach der sie sich sehnte.
Sie taucht hinein, lässt sich von ihr umhüllen, spürt, wie die Gedanken ruhiger werden.
Stille, nichts als Stille – nur das Rauschen des Windes in Tannenwipfeln.
Stille – spürbare Stille. Spürbare Nähe derer, die sie liebt und die nur scheinbar nicht bei ihr sind.
(c) Annette Gonserowski
11. Dezember 2007
Weihnachtliche Szene IV
Sie sitzt am Tisch im Esszimmer. Vor ihr auf dem Tisch brennt am Adventskranz die zweite Kerze.
Durch die Terrassentür fällt das flache Licht der untergehenden Sonne. Am Vogelhäuschen auf der Terrasse picken letzte Vögel die Körner. Bald werden auch sie ihren Artgenossen folgen und den Nistplatz in der hohen Tuja aufsuchen. Dann wird es nicht mehr lange dauern, bis die Dunkelheit hereinfällt.
An diesem Tisch sitzt sie gern, schaut nach draussen, schreibt. „Hier ist meine musische Ecke“, sagt sie oft und glaubt ganz fest daran, dass an diesem Ort im Haus positive Strömungen sie erreichen. In ihrem Zimmer im Stockwerk darüber, hat sie genau an dieser Stelle ihren Schreibtisch stehen.
Heute fällt ihr Blick auf die kleine Lackschatulle, die nun im Kerzenschein glänzt. Sie denkt an den Samstag des zweiten Advent zurück, an dem sie sie kaufte.
Zu einem kleinen Weihnachtsmarkt haben verschiedene Vereine ihre Buden aufgebaut, in denen sie allerhand feilbieten: Glühwein, selbstgestrickte Strümpfe, Laubsägearbeiten aus Holz, Dekoratives aus Stroh und viele andere Dinge. Natürlich gibt es auch die Buden, von denen der Glühweinduft oder der der gerösteten Mandeln verführerisch den Besuchern in die Nase zieht.
Sie hat von ihrem Besuch beim Bäcker einen kleinen Abstecher gemacht und schlendert nun mit mäßigem Interesse an den Buden entlang. Am Ende des kleinen Weihnachtsmarktes hat ein Fremder seinen Stand aufgebaut. Neugierig schaut sie das Angebot an: östliche Sachen reihen sich auf der kleinen Theke. Babuschkas in verschiedenen Größen schauen ihr entgegen. Sie nimmt eine in die Hand und betrachtet sie von allen Seiten. 6 Kleine Figuren haben Platz im Innern der Puppe.
Als sie diese wieder auf den Tisch zurückstellt, fällt ihr Auge auf zwei kleine Lackschatullen, auf deren Deckel wunderbar filigrane Motive gemalt sind. Sie ist entzückt und schaut näher: die kleinere, nicht einmal 10 cm lang, trägt auf dem Deckel das Bildnis eines Violinenspielers, hoch zu Ross auf einem eleganten Schimmel. Er musiziert im Duo mit einem Gitarrenspieler, der vor dem Schimmel steht, über ihn beugen sich die Zweige eines Baumes.
Der Verkäufer, der nur gebrochen Deutsch spricht, nimmt die Dose auf und hält sie ihr entgegen: „Schauen“. Vorsichtig nimmt sie sie entgegen. Die Dose ist ein Traum. Die Motive sind mit einem feinen Pinsel farbenprächtig gemalt worden. Sie hält sie in den Lichterschein – sie erkennt deutlich, dass es keine Abziehbilder sind, die diese kleine Schatulle schmücken. Zarte, winzige Bodüren zieren die Seitenwände. Sie öffnet vorsichtig den kleinen Deckel und das kräftige Rot der Innenfarbe glänzt ihr entgegen.
Sie ist begeistert. „Wieviel kostet sie?“
Der Händler nennt einen Betrag, der ihr hoch erscheint. „Sie ist eine Rarität.“
„Das stimmt“, mischt sich ein weiterer Besucher ein, der sich als Sammler outet.
Sie schluckt: „Oh… das ist viel Geld.“ Sie stellt die Schatulle zurück, schlendert weiter und verlässt den Weihnachtsmarkt. Nicht verlässt sie der Gedanke an diese Schatulle. Sie erzählt davon ihrer Mutter, die seit einiger Zeit bettlägerig ist und von ihr gepflegt wird. Die Mutter hört aufmerksam zu.
„Bald ist Weihnachten. Du hast Dir ja schon ein Weihnachtsgeschenk von dem Geld gekauft, das ich Dir schenkte. Aber wie wäre es, wenn Du Dir von dem Rest diese Schatulle kaufen würdest? – Wo sie Dir doch so gut gefällt. Dann wird sie Dich immer an diesen Samstag im Advent erinnern, wenn ich einmal nicht mehr bei Dir bin. Und Du weißt: bald heißt es Abschied nehmen – ich werde nicht mehr lange bei Dir sein“.
Traurig schaut sie die Mutter an: „Ach Mutti“…
„Nun fahr schon los, und hol Dir diese kleine Kostbarkeit.“
Als sie auf dem kleinen Markt ankommt, hat starker Regen eingesetzt, nur sehr wenige Besucher stehen unter den tropfenden Budendächern. Der östliche Händler hat seinen Stand abgebaut und räumt Kiste um Kiste in seinen Bully. „Haben Sie noch die kleine Schatulle?“
„Ich schaue nach. Eine hab ich verkauft, eine ist noch da.“ Der Händler kramt in einer der Kisten und holt eine kleine Lackschatulle hervor. Es ist die richtige: der Gitarrenspieler und hoch zu Ross der Violinspieler. Pferde, Reiten, Gitarrenspielen – die drei Passionen ihres Lebens. Sie tauscht Geldschein mit Lackschatulle und trägt sie glücklich heim.
Die Mutter ist zufrieden mit der Wahl dieses Geschenkes: „Und weißt Du was,“ sagt sie: „Ich lege jetzt ganz viel Liebe in dieses Kästchen. Wenn ich nicht mehr bei Dir bin, dann kannst Du es öffnen und die Liebe strömt heraus.“
Da nimmt sie die Mutter zart in den Arm und hält sie ganz fest. „Du sollst doch bei mir bleiben.“
„Ja, ich weiß, Kind“, erwidert die Mutter und streicht mit ihren schon knochigen Fingern über die Wange der Tochter, über die Tränen laufen.
Die Mutter ist wenige Wochen später gestorben.
Nun sind schon viele Jahres übers Land gezogen und haben den Schmerz des Abschiedes mit sich genommen. Die kleine Schatulle ist geblieben und mit ihr die Erinnerung an diesen Tag im Advent. Immer, wenn sie den kleinen Deckel öffnet, strömt ihr die Liebe der Mutter entgegen und legt sich wärmend um ihr Herz.
Durch die Terrassentür fällt das flache Licht der untergehenden Sonne. Am Vogelhäuschen auf der Terrasse picken letzte Vögel die Körner. Bald werden auch sie ihren Artgenossen folgen und den Nistplatz in der hohen Tuja aufsuchen. Dann wird es nicht mehr lange dauern, bis die Dunkelheit hereinfällt.
An diesem Tisch sitzt sie gern, schaut nach draussen, schreibt. „Hier ist meine musische Ecke“, sagt sie oft und glaubt ganz fest daran, dass an diesem Ort im Haus positive Strömungen sie erreichen. In ihrem Zimmer im Stockwerk darüber, hat sie genau an dieser Stelle ihren Schreibtisch stehen.
Heute fällt ihr Blick auf die kleine Lackschatulle, die nun im Kerzenschein glänzt. Sie denkt an den Samstag des zweiten Advent zurück, an dem sie sie kaufte.
Zu einem kleinen Weihnachtsmarkt haben verschiedene Vereine ihre Buden aufgebaut, in denen sie allerhand feilbieten: Glühwein, selbstgestrickte Strümpfe, Laubsägearbeiten aus Holz, Dekoratives aus Stroh und viele andere Dinge. Natürlich gibt es auch die Buden, von denen der Glühweinduft oder der der gerösteten Mandeln verführerisch den Besuchern in die Nase zieht.
Sie hat von ihrem Besuch beim Bäcker einen kleinen Abstecher gemacht und schlendert nun mit mäßigem Interesse an den Buden entlang. Am Ende des kleinen Weihnachtsmarktes hat ein Fremder seinen Stand aufgebaut. Neugierig schaut sie das Angebot an: östliche Sachen reihen sich auf der kleinen Theke. Babuschkas in verschiedenen Größen schauen ihr entgegen. Sie nimmt eine in die Hand und betrachtet sie von allen Seiten. 6 Kleine Figuren haben Platz im Innern der Puppe.
Als sie diese wieder auf den Tisch zurückstellt, fällt ihr Auge auf zwei kleine Lackschatullen, auf deren Deckel wunderbar filigrane Motive gemalt sind. Sie ist entzückt und schaut näher: die kleinere, nicht einmal 10 cm lang, trägt auf dem Deckel das Bildnis eines Violinenspielers, hoch zu Ross auf einem eleganten Schimmel. Er musiziert im Duo mit einem Gitarrenspieler, der vor dem Schimmel steht, über ihn beugen sich die Zweige eines Baumes.
Der Verkäufer, der nur gebrochen Deutsch spricht, nimmt die Dose auf und hält sie ihr entgegen: „Schauen“. Vorsichtig nimmt sie sie entgegen. Die Dose ist ein Traum. Die Motive sind mit einem feinen Pinsel farbenprächtig gemalt worden. Sie hält sie in den Lichterschein – sie erkennt deutlich, dass es keine Abziehbilder sind, die diese kleine Schatulle schmücken. Zarte, winzige Bodüren zieren die Seitenwände. Sie öffnet vorsichtig den kleinen Deckel und das kräftige Rot der Innenfarbe glänzt ihr entgegen.
Sie ist begeistert. „Wieviel kostet sie?“
Der Händler nennt einen Betrag, der ihr hoch erscheint. „Sie ist eine Rarität.“
„Das stimmt“, mischt sich ein weiterer Besucher ein, der sich als Sammler outet.
Sie schluckt: „Oh… das ist viel Geld.“ Sie stellt die Schatulle zurück, schlendert weiter und verlässt den Weihnachtsmarkt. Nicht verlässt sie der Gedanke an diese Schatulle. Sie erzählt davon ihrer Mutter, die seit einiger Zeit bettlägerig ist und von ihr gepflegt wird. Die Mutter hört aufmerksam zu.
„Bald ist Weihnachten. Du hast Dir ja schon ein Weihnachtsgeschenk von dem Geld gekauft, das ich Dir schenkte. Aber wie wäre es, wenn Du Dir von dem Rest diese Schatulle kaufen würdest? – Wo sie Dir doch so gut gefällt. Dann wird sie Dich immer an diesen Samstag im Advent erinnern, wenn ich einmal nicht mehr bei Dir bin. Und Du weißt: bald heißt es Abschied nehmen – ich werde nicht mehr lange bei Dir sein“.
Traurig schaut sie die Mutter an: „Ach Mutti“…
„Nun fahr schon los, und hol Dir diese kleine Kostbarkeit.“
Als sie auf dem kleinen Markt ankommt, hat starker Regen eingesetzt, nur sehr wenige Besucher stehen unter den tropfenden Budendächern. Der östliche Händler hat seinen Stand abgebaut und räumt Kiste um Kiste in seinen Bully. „Haben Sie noch die kleine Schatulle?“
„Ich schaue nach. Eine hab ich verkauft, eine ist noch da.“ Der Händler kramt in einer der Kisten und holt eine kleine Lackschatulle hervor. Es ist die richtige: der Gitarrenspieler und hoch zu Ross der Violinspieler. Pferde, Reiten, Gitarrenspielen – die drei Passionen ihres Lebens. Sie tauscht Geldschein mit Lackschatulle und trägt sie glücklich heim.
Die Mutter ist zufrieden mit der Wahl dieses Geschenkes: „Und weißt Du was,“ sagt sie: „Ich lege jetzt ganz viel Liebe in dieses Kästchen. Wenn ich nicht mehr bei Dir bin, dann kannst Du es öffnen und die Liebe strömt heraus.“
Da nimmt sie die Mutter zart in den Arm und hält sie ganz fest. „Du sollst doch bei mir bleiben.“
„Ja, ich weiß, Kind“, erwidert die Mutter und streicht mit ihren schon knochigen Fingern über die Wange der Tochter, über die Tränen laufen.
Die Mutter ist wenige Wochen später gestorben.
Nun sind schon viele Jahres übers Land gezogen und haben den Schmerz des Abschiedes mit sich genommen. Die kleine Schatulle ist geblieben und mit ihr die Erinnerung an diesen Tag im Advent. Immer, wenn sie den kleinen Deckel öffnet, strömt ihr die Liebe der Mutter entgegen und legt sich wärmend um ihr Herz.
(c) Annette Gonserowski
Weihnachtliche Szene III
Es ist Nachmittag eines Wintertages. Die Dunkelheit ist früh hereingebrochen, hüllt das Land in Schweigen. Im Dorf sind die Schaufenster der kleinen Läden erleuchtet. Tannengrün und Sterne schmücken die Auslagen. Das Haushaltwarengeschäft hat Services aus feinem Porzellan ins Schaufenster gestellt, das Kristallglas daneben glitzert im Kerzenschein.
Im Spielwarengeschäft fährt eine Märklin-Spielzeug-Eisenbahn einsame Runden auf kunstvoll gestalteter Platte.
Auf der schmalen Straße, die durch den Ort führt, fahren wenige Autos. Vereinzelte Straßenlaternen am Straßensaum verbreiten ein spärliches Licht. Aus dem Stall des Bauernhofes, mitten im Dorf, steigt der warme Dunst der Tiere in die klirrend kalte Luft.
Die Zwillinge haben ihre Wintermäntel angezogen und dicke Mützen über die Ohren, die Handschuhe, befestigt an einer gehäkelten Kordel, schützen die kleinen Finger. Lediglich ein schmaler Streifen Haut oberhalb des Strumpfendes bietet der Kälte Raum, als sie aus dem Lutherhaus treten, in dem ihre Kindergartengruppe Heimat fand.
Heute hat die Mutter sie abgeholt, rechts und links hält sie einen Zwilling fest an der Hand. Diese hüpfen übermütig, dass die Butterbrottaschen lustig im Takt schwingen.
Sie gehen den Berg hinauf und an der anderen Seite herunter, aus dem Dorf heraus. Am Ortsende wird es dunkler, nur die Fabrik im Tal wirft Lichterschein auf die Straße. Dort arbeitet der Vater. Ihn besuchen sie manchmal, gemeinsam mit dem älteren Bruder, um ihm bei seiner Spätschicht das Essen in einem Henkelmann zu bringen, den die Mutter in Tücher gewickelt in eine Tasche gestellt hat.
Doch heute lassen sie das Firmengebäude links liegen, biegen ab auf die Straße, die wieder bergwärts führt. Hier stehen 4 Häuser in einer Reihe. In einem wohnt ein Mädchen, fast so alt wie die Zwillinge, das besuchen sie manchmal, um mit ihr im Garten zu spielen. Auch heute bleiben sie vor dem Haus stehen. Geheimnisvoll senkt die Mutter ihren Kopf zu den Zwillingen: „Heute werden wir eine ganz große Überraschung erleben.“ flüstert sie geheimnisvoll. Schon klingelt sie an der Haustür. Der Untermieter öffnet die Tür und bittet sie herein, führt sie in sein kleines Wohnzimmerchen. Dort sitzen das Mädchen und seine Eltern am Wohnzimmertisch. Der Raum ist etwas verdunkelt. Am Endes des Raumes steht etwas Unbekanntes auf einem Tischchen: ein dunkler Kasten, auf dessen Bildschirm schwarz-weiße Bilder laufen. Der erste Fernseher, den die Drei sehen. Es ist der erste Fernseher überhaupt, in dem kleinen Dörfchen. Die Zwillinge sind sprachlos vor Staunen. Mit großen Augen schauen sie auf den Film, stehen brav rechts und links an den Händen der Mutter. So etwas haben sie vorher noch nie gesehen. Auch die Mutter ist fasziniert. Für eine Weile dürfen sie schauen, dann ist der Film schon zu Ende. Nun verabschiedet sich die Mutter. Die Zwillinge wären gern geblieben, lassen sich nur zögernd aus dem Zimmer ziehen. Sie dürfen wiederkommen, das ist versprochen. Dann dürfen sie Peterchens Mondfahrt im Fernsehen sehen.
Der dunkle Hohlweg ist nun voller Zauber. Die Zwillinge haben die Sprache wiedergefunden, die Wörter überschlagen sich in ihrer Begeisterung.
(c) Annette Gonserowski
10. Dezember 2007
Weihnachtliche Szene II
(c) Annette Gonserowski
Wieder ist Heiliger Abend, wieder geht sie den Weg hinauf zur Anhöhe. Von den Tannen fällt knisternd das Eis. Die Äste der alten Eiche knarren unter der Eislast. Der Weg ist durchzogen von Fußspuren, die vor ihr Gehende hinterließen, festgetreten und glatt.
Der Regen, der vom Osten treibt, ist durchsetzt mit Schneeflocken, die immer dichter werdend sie umtreiben. Den Hund hält sie an der Leine. Sein ungestümer Übermut, sein Vorwärtsdrängen, machen ihren Weg leichter.
Der Regen, der vom Osten treibt, ist durchsetzt mit Schneeflocken, die immer dichter werdend sie umtreiben. Den Hund hält sie an der Leine. Sein ungestümer Übermut, sein Vorwärtsdrängen, machen ihren Weg leichter.
Sie ist nachdenklich. Es ist der heilige Abend. Wieder liegt die Mutter im Krankenhaus, dieses Mal mit einem Herzinfarkt. Vor wenigen Stunden war sie bei ihr, hielt die schmal gewordene Hand, die übersät ist mit blauen Flecken rund um die Einstiche der Infusionsnadeln. Wie tapfer die Mutter ist, deren Kopf klein und zart geworden zwischen den Kissen zu versinken scheint. Die Rollen sind vertauscht: sie, die liebevolle Mutter, die Starke, die einst ihre Familie behütete, ist nun zart geworden, ihre Gesundheit ist filigran und verletzlich. Sie begibt sich bedingungslos in die Fürsorge ihrer Tochter. Die macht sich Sorgen, die sie mit auf diesen Weg nahm, die sie nun zu erdrücken scheinen. Sie geht auf der Anhöhe weiter, schaut hinunter ins Tal, in das sich ihr kleines Elternhaus schmiegt, dahinter, gut sichtbar im ehemaligen Apfelhof, ihr Haus.
Auf dem Weg ins Tal wird der Himmel heller, der Regen, der zum Schnee wurde, hört auf. Sie schaut sich um, sieht hinter sich den Abendschein rötlich über den schwarzen Tannenwipfeln. Da wird ihr bewusst, dass auch der Blick zurück tröstend ist und stark macht, für das Vorwärtsschreiten. Und noch etwas wird ihr bewußt: wer nur vorwärtsschaut, sieht niemals die Schönheit in dem Vergangenen.
(c) Annette Gonserowski
Weihnachtliche Szene I
Das späte Nachmittagslicht fällt durch die eilenden Wolken. Der Himmel ist grau. Schneebedeckte Tannen säumen den Weg, der auf die Anhöhe führt. Sie tritt aus dem Wald heraus. Spuren der Waldtiere durchziehen das reine Weiß der Schneedecke auf dem Feld. Der Wind treibt die Schneeflocken über das Feld, umhüllt auch sie. Es ist der Nachmittag des heiligen Abends. Sie stapft durch den tiefen Schnee, ihr Hund springt übermütig um sie herum, beißt voller Übermut in Schneewehen, um weiterspringen, den Spuren nach, in die er seine dicke Schnauze steckt.
Stille – der Schnee schluckt alle Geräusche. Nur die Tannen auf dem Berg, rauschen behäbig im Wind, bewegen sich kaum sichtbar unter der Schneelast.
Stille, die in ihr Herz dringt. Vom Dorf im Tal dringt Glockenläuten zu ihr hinauf.
Nachdenklich und wehmütig geht sie Schritt für Schritt über die Lichtung zwischen den Wäldern, wehrt nicht den Gedanken, die aus dem Flockentreiben in sie dringen. Sorgen und das Gefühl der Einsamkeit machen das Herz schwer. Der Mensch, der sie liebt, den sie liebt, ist Kilometer entfernt in einer Reha-Klinik.
Die Kälte rötet ihre Wangen, kriecht durch den Stoff ihrer Hose, lässt die Schenkel prickeln. Ein längst vergessenes Kindheitsgefühl breitet sich in ihr aus, wohlig und tröstend.
Sie wird eins mit der Stille.
Mit jedem Schritt dem Glockenläuten näher, geht sie hinunter ins Tal, sieht von weitem Kinder an den Händen der Eltern zur Kirche gehen, hüpfend vor Freude.
Da werden auch ihre Füße leichter. Nun hüpft auch sie, zaghaft zunächst. Der Hund, fröhlich um sie herum, schnellt auf sie zu, nimmt ihr Spiel auf. Die Schneeflocken, weiß und rein, wirbeln leicht um ihr Lachen.
(c) Annette Gonserowski
8. Dezember 2007
Buchladen
Finden
Eintauchen
in die Stille
und abstreifen
das Laute,
das Gemeine,
die Sehnsucht,
die unstillbar ist,
die sich um das Herz legt
und um den Geist,
die unfrei macht,
die verbrennt mit ihrer Glut.
Aushalten
die Stille
und die Leere,
die Mögliche,
die Wahrhaftige,
zulassen Gedanken
und Trauer
und den Abschied.
Die Wunden kühlen
und Tränen weinen
sich wiederfinden.
Auftauchen
und gehen
in das Leben,
vorsichtig,
tastend,
Schritt für Schritt.
Wiederfinden,
all das,
was man gern hat
und das, was man liebt,
und das, was noch blieb,
finden auch Dich.
2004
(c) Annette Gonserowski
in die Stille
und abstreifen
das Laute,
das Gemeine,
die Sehnsucht,
die unstillbar ist,
die sich um das Herz legt
und um den Geist,
die unfrei macht,
die verbrennt mit ihrer Glut.
Aushalten
die Stille
und die Leere,
die Mögliche,
die Wahrhaftige,
zulassen Gedanken
und Trauer
und den Abschied.
Die Wunden kühlen
und Tränen weinen
sich wiederfinden.
Auftauchen
und gehen
in das Leben,
vorsichtig,
tastend,
Schritt für Schritt.
Wiederfinden,
all das,
was man gern hat
und das, was man liebt,
und das, was noch blieb,
finden auch Dich.
2004
(c) Annette Gonserowski
6. Dezember 2007
Mein Freund
Durch die kahlen Zweige
des Ahorns
lächelt er mir zu,
legt tröstend
seinen Schein um mich.
Er ist so einzig
zwischen vielen Sternen,
so wunderbar.
Er ist so nah
in dieser blauen Stunde.
Er ist mein Freund.
Ich tanz mit ihm in
lauen Sommernächten,
schenk ihm von meiner Glut.
In Winternächten
schlummer ich in seinen Armen,
spür seinen Traum.
Die Nacht ist dunkel,
wenn er sich verbirgt,
doch er ist da,
begleitet meinen Weg
von Ferne.
Er ist mein Freund,
der Mond,
ich liebe ihn,
er ist wie Du.
(c) Annette Gonserowski
5. Dezember 2007
Du
4. Dezember 2007
Besuch eines Freundes im Hospiz
Hospiz Stella Maris
für Don Alfredo
Aus bunten Kissen heraus
lächelst Du:
nun bist Du eins
mit der Welt,
bist verbrüdert
mit himmlischen Sphären.
Um Dich herum
Frieden,
vor den Fenstern
das Licht des Advents.
An der Wand
die Masken des Lebens,
zum Fürchten und grausam,
verloren den Schreck.
Ruhe in Dir,
tosende Stille in mir,
nur der
Papagei vor der Tür,
verwaist und einsam im Käfig,
ruft laut sein Vermissen.
(c) Annette Gonserowski
2. Dezember 2007
Allen Besuchern meines Blogs wünsche ich eine frohe Adventszeit
Elternhaus
Meine Großeltern und Familie, rechts mein Vater (c) Annette Gonserowski
Ein langer Weg,
ein Baum,
ein Haus.
Verweht
ein Baum,
ein Haus.
Verweht
ist über's Land
die Zeit.
Unter den Wurzeln
die Erinnerung,
im Gebälk
ein längst vergessener
Traum.
(c) Annette Gonserowski
die Zeit.
Unter den Wurzeln
die Erinnerung,
im Gebälk
ein längst vergessener
Traum.
(c) Annette Gonserowski
1. Dezember 2007
Worte
Hagener Weihnachtsmarkt vor dem alten Rathaus (c) Annette Gonserowski
Es sind die Worte,
nach denen mich dürstet,
von denen ich lebe.
Heute waren es sieben -
Nicht einmal eins
für jede Stunde des Tages -
sie reichen bis Mittag.
Mit ihnen träume ich,
mit ihnen spiel ich,
verstecken,
entdecken,
fang sie
und lass sie,
setzte sie an beliebige Stelle,
schreibe mit ihnen
gegen die Trauer.
(c) Annette Gonserowski
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