Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








31. Mai 2013

Ulrich




meinem Zwilling gewidmet

Nicht warten
auf das Nahen des Motorengeräusches,
nicht auf sein Verstummen,
nicht auf das Klappen der Autotür,
nicht auf Deinen Schritt,
nicht auf Dein Lächeln,
nicht auf Deine Worte,
nicht auf Deinen Augenblick.
Niemals mehr
warten auf Dich.

(c) Annette Gonserowski

20. Mai 2013

Wort



Dieses eine Wort
finden,
aus den vielen Worten,
die in meinem Kopf
dröhnen,
durcheinander
trommeln,
nicht zu halten sind.

Dieses eine Wort
finden,
das die Stille bringt.

(c) Annette Gonserowski

19. Mai 2013

Reisegeschenke



Heute veröffentliche ich ein altes Gedicht, zu dem mein Zwillingsbruder (+ 2012) mir Auqarelle malte. Ich schrieb es auf einer Rückreise von Spanien nach Deutschland. Wir reisten gemeinsam, er schlief auf dem Beifahrersitz und ich hinten im Auto sitzend schrieb dieses Gedicht. Eine bittersüße Erinnerung.


Ich schenke Dir
die Festung
rechts von unserem Weg,
den Wellenschlag
beim letzten Blick auf's Meer,
die flachen Nebel,
die über dem Wasser ziehen,
den letzten Sonnenstrahl,
bevor er hinter'm Berg versinkt.

Ich schenk Dir auch
des Abends ersten Stern,
den letzten Glockenschlag,
bevor das Jahr sich neigt,
den Vogelruf
im fahlen Morgenlicht
und den Gedanken,
der beim Erwachen mich durchstreift.

(c) Annette Gonserowski


16. Mai 2013

Dialoggedicht



Ein Foto

Auf meinem Schreibtisch
das Foto das es nie 
gegeben hat

Du blickst nicht in die Kamera
siehst mich nicht an
siehst etwas in der Ferne
erinnerst dich an längst
vergangene Tage, an einen
Frühling der nie Sommer wurde

Auf meinem Schreibtisch
steht ein Foto und du
bleibst ewig jung.

(c) Gerhard Rombach
15.5.2013

Ein Foto

Du kennst
nur mein Bild -
schau es nicht an,
es zeigt Dir Deine Sehnsucht,
zeigt nichts von mir.

Du kennst mich nicht,
kennst nur mein Bild
in Dir.

(c) Annette Gonserowski
16.05.2013

9. Mai 2013

Frühling - Dialoggedicht



Nur einen Spalt

Die Tür öffnete sich einen Spalt
und das Leben scheute herein,
wollte ihn mit sich ziehen in ein
neues Abenteuer in eine neue
Liebe doch er wendete sich ab

Zu spät dachte er, wie es für so
vieles zu spät geworden war.
Er schloss behutsam die Tür, setzte
sich nieder und schrieb aus der
Erinnerung heraus ein Liebesgedicht.

(c) Gerhard Rombach
08.05.2013


Öffnen

Die Tür öffnen,
heraustreten
nach all der Einsamkeit.
Den Duft der aufbrechenden Erde
atmen,
die Blüten.

Wieder ist Frühling.

Jetzt selbst Frühling sein,
die Hülle abstreifen -
sie ist in die Jahre gekommen.
Leicht werden,
offen
für das lange Jahr.

(c) Annette Gonserowski
09.05.2013

5. Mai 2013

Dialoggedicht - Frühling





Leben

Jetzt, wo die Knospen springen
denk ich, was das Leben ist:

es ist Knospe,
Blüte,
Blütenstaub,
ist Frucht,
ist Wachsen
und Vergeh‘n.

Ist Duft,
ist Hauch,
vom Wind verweht,
ist Ahnung,
Sein,
Erinnerung.

Was sind wir uns
nach all der Zeit?

© Annette Gonserowski
(3./4.5.2013)


Nicht nachdenken

Dem Frühling und
Dem Leben Zeit lassen
Warten auf den Duft
Der im Wind verweht
Warten auf dich
Die mir einst der
Frühling brachte
Erinnerung sein
Nicht nachdenken

© Gerhard Rombach
(5.5.2013)

3. Mai 2013

Dialoggedicht





Die Amsel

In das schwarze Wachen
singt die Amsel
den Morgen,
lichtet die Gedanken
in der Dämmerung,
dass die Nach flieht
mit den Kranichen,
gen Norden,
die zurückkehrten
über die Berge
lautrufend
verkündend
das Jahr.

(c) Annette Gonserowski



Das Lied der Amsel

Den Frühlingsregen
besingt die Amsel
und die Wiederkehr
des Lichtes

Die Liebe
besingt die Amsel
und die Hoffnung
die zurückkehrt

Von dir singt die Amsel -
von dir, die mit den Kranichen
nach Norden
fliegen will

(c) Gerhard Rombach