Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




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21. November 2020

Dialoggedicht


 

 (c) Annette Gonserowski

Annehmen

 

An diesen Tagen,

 

an denen der absurde Wunsch

mit uns erwacht,

geborgen zu sein

wie im Mutterschoß,

blind zu vertrauen,

enttäuschungslos,

geliebt zu werden,

bedingungslos,

 

die Vergeblichkeit annehmen

und das Wissen,

dass das Leben schön ist.

 

 

(c) Gerhard Rombach

Was ich dir sagen wollte

 

In den klammen Stunden

des Morgens wenn Schatten

durchsichtig werden und

Albträume langsam verblassen

Wenn sich dieses tödliche

Gefühl  der Einsamkeit

einfinden will und alle Wege

bergauf zu gehen scheinen

will ich dir sagen

wie sehr ich dich vermisse.

 

Gedichte aus unserem gemeinsamen Buch "Wortnah", Dialoggedichte

20. November 2020

In der Buchhandlung

 


 

In der Buchhandlung

 

Wände voll Bücher,

wenige Menschen,

Worte wie Balsam

aus Seiten,

aus Mündern.

 

Versunken in Sprache,

geschrieben, gesprochen,

saß ich, lauschte und las.

 

Wohlige Wärme

aus Zeilen und Sätzen

umhüllte mich noch

als ich glücklich erwachte

aus diesem Traum.

 

(c) Annette Gonserowski 

 

Anmerkung: 

Ich erwachte heute morgen aus einem Traum. Ich war darin in meiner Lieblingsbuchhandlung, stöberte in Büchern, saß glücklich in einem Sessel und las. Es waren nur wenige Menschen im Geschäft. Ein Gespräch plätscherte an mein Ohr. Eine wohlige Wärme eines Samstagmittags im Advent umhüllte mich.

Ich erwachte lächelnd und glücklich.
Ja, ich vermisse diese sorglosen Besuche in den Geschäften, den nahen Austausch mit Menschen.
Es entstand dieses Gedicht.
 

 



13. November 2020

Guten Morgen

 

Guten Morgen

 

Diese wunderbare Stunde

zwischen letztem Schlaf und erstem Wachen,

die Träume sind noch mit im Bunde,

noch schwebt im Raum ihr letztes Lachen.

 

 

 


 

 

Nur Du bist da, nur dieses zählt,

wir sind frei, ganz ohne Sorgen.

Die Stunde, die die Liebe wählt.

In der Ferne blinkt der Morgen.

 

 

Bald schwinden Sterne hinterm Wolkenhügel,

der Mond betritt die unsichtbare Bahn,

unsere Träume tragen keine Flügel,

 

sie bleiben mit der Nacht zurück,

der Tag bricht an.

Komm, gehen wir ein kleines Stück.

 

geschrieben ca. 1983

© Annette Gonserowski