Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








29. Juli 2010

Worüber schreiben

für Christophe

Worüber schreiben?

Über Katastrophen,
Morde,
Kriege?

Oder das, was in mir ist?

Das Fühlen,
das Sehen,
das Sehnen -

meine kleine Welt,
so gefährdet
in der großen.
*

Variationen des Gedichtes.
I
*
Worüber schreiben?
-
Über die Kriege,
die Fluchten,
die Bedrohung?
Über Morde,
gefährdete Umwelt,
Seuchen?
-
Schreiben
mit den Zeilen der Zeitungen,
den Worten der Nachrichten,
den Pigmenten aus verseuchtem Gemüse?
Sie gelangen mit ihnen
in unser Haus,
das Insel ist,
friedlich
in unserer kleinen Welt.
**
*
Variation II
-
Über was schreiben?
-
Über Katastrophen,
Morde,
politische Lügen?
-
Oder über das,
was in mir ist,
das hinaus will
mit jedem Herzschlag,
das fibriert unter der Haut,
das auch du spürst,
weil es so gleich ist,
was ausgesprochen verletzlich ist,
Kosmos und Insel,
löchriger Kokon aus Worten und Gedanken,
verletzlich,
bedroht,
wie unsere Erde.
**
*
(c) Annette Gonserowski

28. Juli 2010

Museumsnacht


In dieser Nacht
alte Gemälde
und junge Kunst.

Alte und Junge.
In den Augen,
was bleibt:

die Kunst
Bewahren
das Leben.

(c) Annette Gonserowski

27. Juli 2010

Andreas und Katja bei YouTube

Andreas und Katja haben ein Video bei YouTube eingestellt.
Das ist wirklich etwas ganz Besonderes. Mehr verrate ich nicht.
Einfach anklicken und anschauen:

http://www.youtube.com/user/accordsgalants

Schmetterling



In den Nächten
des vergangenen Winters
kamst Du zu mir
unerwartet aus den Balken
des verschwiegenen Daches,
auf Deinen Flügeln
die Endlichkeit.

Die bautest
Dein Nest dort,
wo mein Herzschlag hörbar war,
spürtest mein Sehnen,
ich spürte Dein Flirren,
war glücklich
und schmetterlingsleicht.

In den Nächten
des Sommers
flogst Du von mir,
unerwartet
auf den Schwingen
des Abendrots,
ließest mich zurück.

(c) Annette Gonserowski
ca. 2003

20. Juli 2010

Abendrot




















Wenn Du zur untergehenden Sonne gehst,
wirst Du mich finden:
ich werde auf Sonnenstrahlen
zum Abendrot tanzen,
schon werden aufgehende Sterne
in meinen Augen funkeln,
die Nacht wird behutsam
ihr stilles Tuch um mich legen.
Dort
werde ich auf Dich warten,
wenn Du im Schleier der Träume
mich erreichst.

(c) Annette Gonserowski

19. Juli 2010

So einfach

























Ach, wenn es doch nur
so einfach wäre,
mich zu akzeptieren
oder Dich.

Die Grenzen
zu akzeptieren
und die Zwischenräume,
dass zwischen schwarz und weiß
grau ist,
dass es Zwischentöne gibt,
dass die Entfernung
die Nähe beinhaltet.

Ach, wenn es doch nur
so einfach wäre,
mich zu verstehen
oder Dich.

In den Grenzen
Dich finden
oder mich,
zu wissen,
dass Du in den Zwischenräumen bist,
oder ich es bin,
dass unsere Töne füreinander
anders sind
und eine Entfernung
die Nähe nicht ausschließt.

Ach, wenn es doch nur
so einfach wäre,
zu glauben,
dass alles ganz anders ist.

(c) Annette Gonserowski

18. Juli 2010

Abend




Heute die Farben des Himmels sammeln,
das Licht durch die Zweige,
die Früchte des Gartens,
die Worte der Freunde,
den Windhauch,
er kommt aus der Ferne.
*
Jetzt in dem Hier sein,
auf der Terrasse der Freunde,
unter den eilenden Wolken,
unter den Flügeln der Vögel,
sie ziehen im Abenschein
zum Horizont.
*
Jetzt
innehalten,
bleiben,
haltenwollen
Gedanken
und die eilende Zeit.
*
(c) Annette Gonserowski

14. Juli 2010

Sommer


13. Juli 2010


Er stellte sie
auf einen Sockel
aus Wünschen,
bemalte sie
mit bunten Farben
seiner Sehnsucht
nach Leben,
nach Liebe,
bewunderte sie.

Das nahm ihr die Luft
und sie schwieg,
wie alle Statuen der Welt.
Es bröckelte der Sockel,
es verliefen die Farben,
sie stürzte zur Erde,
erwachte zum Leben,
wurde Frau.
Da wurd sie ihm fremd.

(c) Annette Gonserowski

11. Juli 2010

Gartenfahrt


Aus dem reisenden Bus
fallen sie ein
in die stillen Gärten.
dass das Schweigen flüchtet
ins Ungesagte.
Sie schauen, erkennen, benennen
die ruhenden Pflanzen,
befühlen, lösen, zerreiben
das geduldige Blatt,
das wehrlos duftet
im Vergehn.

(c) Annette Gonserowski

9. Juli 2010

tuin zonder naam






unbedingt zum Vergrößern anklicken: es sind Einblicke in den wunderschönen Garten!
für Frank

Hier verweilen,
für diese Zeit,
zwischen Gestern
und Morgen.

Zwischen schützenden Hecken,
in Nischen und Lauben,
zwischen Blüten und Sträuchern
träumen.

Der Stille vertrauen,
den Gedanken,
den Schmetterlingsflügeln
in flirrender Luft.

Hier verweilen und spüren,
was zwischen den Blättern schwingt.
Fern die Welt,
draussen vor'm Tor.

(c) Annette Gonserowski

8. Juli 2010


Einmal hast Du gesagt:
"Die Bäume gleichen einem Eber".
Nun hat der Eber sich befreit
und wütet wild herum,
er kehrt das Unterste nach oben
und Deine Rinde
hat er wundgescheuert.

(c) Annette Gonserowski
(ein unveröffentlichtes Gedicht aus dem Jahr 1979 - es betrifft die Baumgruppe am Horizont)

6. Juli 2010

Vernichtend


Plötzlich
stand es im Raum,
bedrohlich,
entsetzlich -
dieses schwarz - glühende Wort,
das näher war
als die nächste Nähe,
das heißer war,
als alles Vorherige,
das verletzte,
versengte,
das vernichtete.


(c) Annette Gonserowski


Dieses Gedicht aus dem Jahr 2003 fand ich heute als Fragment in einem alten Heft. Es fehlte lediglich die letzte Zeile. Vielleicht wollte ich seinerzeit eine andere Fortführung schreiben, aber die Zeit erwies diese Zeile.

4. Juli 2010

Besuch der Gärten in Brabant

Mesenhof: www.mesenhof.nl
Der Garten ohne Namen: tuizondernaam
Ein Garten voller Zauber und Faszination, voll Stille und Einkehr,
in dem ich gern verweilt hätte, bei Menschen, die berührten.
Rosarium Lottum

3. Juli 2010

Heimreise




Rollen,
doch Bleibenwollen
in Wellen und Wind,
in Sonne und Palmenschatten,
in Zeilen des Buches,
in der Stille.

Das Telefon
in der Handtasche
klingeln lassen.
Noch nicht ankommen
dort,
wo man Antwort erwartet.

Bleiben noch
in den Gedanken.

(c) Annette Gonserowski

Sommerspaziergangs-Impressionen