Eigene Lyrik, Fotos und Bilder
Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.
29. November 2009
Begegnung im Advent
Heutiger Weihnachtsmarkt des Heimatvereins im Schleiper Hammer, einem alten Industriedenkmal.
*
Sehen wir uns?
Wir sehen uns in der nächsten Woche!
Wir sehen uns übermorgen!!
Wir sehen uns morgen!!!
Wir sehen uns heute!!!!
Wir sehen uns
Wir sahen uns heute!!!!
Wie sahen uns gestern!!!
Wir sahen uns vorgestern!!
Wir sahen uns in der letzten Woche!
(c) Annette Gonserowski
aus: Freund Gedicht 1989
Wir sehen uns in der nächsten Woche!
Wir sehen uns übermorgen!!
Wir sehen uns morgen!!!
Wir sehen uns heute!!!!
Wir sehen uns
Wir sahen uns heute!!!!
Wie sahen uns gestern!!!
Wir sahen uns vorgestern!!
Wir sahen uns in der letzten Woche!
(c) Annette Gonserowski
aus: Freund Gedicht 1989
28. November 2009
Frau
(c) Sabine Kramer
unbedingt anklicken, damit es größer ist
*
für Sabine
Du schaust
mich an,
schaust
mich nicht an,
schaust
aus der Welt,
die in dir ist,
schaust
in die Welt,
die in mir ist
und weißt
um Liebe,
weißt um Sehnen,
um Vermissen,
weißt
um Trauer.
Du schaust
mich an
und weißt.....
(c) Annette Gonserowski
Heute schenkte mir meine Freundin Sabine Kramer dieses Bild.
Ich sah es kürzlich bei ihr und war berührt, wieviel aus diesem stillen Blick der Frau spricht.
Soviel Wissen, Erlebtes, Leid und Mitleid, auch Stolz, Mut, Unbeugsamkeit, Stärke.
Bewahren - Zachować
(c) wie alle Bilder: Annette Gonserowski
Bewahren
den Augenblick,
in dem die Liebe erwacht,
das Staunen,
das Zarte,
den Zauber,
das Klopfen des Herzens.
Bewahren den Augenblick,
in dem noch kein Hoffen ist,
kein Sehnen
und keine Traurigkeit.
(c) Annette Gonserowski
Zachować
chwilę,
w której budzi się miłość,
zdumienie,
czułość,
czar,
bicie serca.
Zachować
chwilę,
w której jeszcze nie ma nadziei,
ani tęsknoty
i nie ma smutku.
Übersetzung: Pawel Dydack
aus: Geliebte Freundin Sehnsucht
den Augenblick,
in dem die Liebe erwacht,
das Staunen,
das Zarte,
den Zauber,
das Klopfen des Herzens.
Bewahren den Augenblick,
in dem noch kein Hoffen ist,
kein Sehnen
und keine Traurigkeit.
(c) Annette Gonserowski
Zachować
chwilę,
w której budzi się miłość,
zdumienie,
czułość,
czar,
bicie serca.
Zachować
chwilę,
w której jeszcze nie ma nadziei,
ani tęsknoty
i nie ma smutku.
Übersetzung: Pawel Dydack
aus: Geliebte Freundin Sehnsucht
26. November 2009
22. November 2009
Einnisten
der heutige Morgen vor meinem Fenster
*
Wenn ich still sitze,
an nichts Bestimmtes denke,
ein wenig träumen möchte.
dann kletterst du,
leise, um mich nicht zu stören,
über die Lehne des Sofas
hinauf auf die Schulter,
meldest
leise
deine Ankunft ins Ohr,
schlüpfst behende hinein,
nistest dich in meinen Gedanken ein.
(c) Annette Gonserowski
aus: Freund Gedicht 1989
21. November 2009
20. November 2009
18. November 2009
Schweigen
an meinen Zwilling: erkennst Du es?
*
Du schweigst
in den Morgen,
Du schweigst
in die Nacht,
schweigst zu den Fragen
und zu den antworten.
Schweigen -
Deine Freiheit.
Ich,
wortreich gekettet
an meine Unfreiheit,
weine
in dieses Schweigen.
(c) Annette Gonserowski
aus: Geliebte Freundin Sehnsucht
Du schweigst
in den Morgen,
Du schweigst
in die Nacht,
schweigst zu den Fragen
und zu den antworten.
Schweigen -
Deine Freiheit.
Ich,
wortreich gekettet
an meine Unfreiheit,
weine
in dieses Schweigen.
(c) Annette Gonserowski
aus: Geliebte Freundin Sehnsucht
Siehe auch: Gipsys-Blog - rechts in der Linkliste
17. November 2009
15. November 2009
Zeit
Selbstportrait Nov.09 - Aquarell
Du nimmst die Zeit um an mich zu denken,
die Zeit mit mir zu reden
die Zeit mir zuzuhören
die Zeit
Zeit das kostbarste Gut unseres Hierseins
Zeit
unkäuflich
unwiederholbar
begrenzt
Deine Zeit
für mich.
(c) Annette Gonserowski
siehe auch http://gipsys-blog.blogspot.com/
***
7. November 2009
Dank
Das neue , zweisprachige Buch ist angekommen:
Geliebte Freundin Sehnsucht -
meine Gedichte in die polnische Sprache übersetzt von Pawel Dydak, Warschau
*
Heute möchte ich meinen Blog nutzen, um den Menschen zu danken, die mich auf dem Weg zu meinem soeben erschienen Buch
Geliebte Freundin Sehnsucht
begleiteten.
Ohne ihre Unterstützung und Zuwendung wäre es niemals erschienen.
An erster Stelle danke ich meinem Mann, der mich in dem Gedanken bestärkte, diese Gedichte zusammenzustellen.
Ebenfalls an diese erste Stelle gehört mein lieber Freund Christophe Bossu, der mir immer und immer wieder mental und voller tatkräftiger Hilfe zur Seite stand. Christophe: vielen, herzlichen Dank!
Herzlicher Dank an meinen Freund und engen Vertrauten Andreas Koch, der die Ursprungsidee mittrug, die während unseres gemeinsamen Polenaufenthaltes und Auftritts in der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Warschau entstand und ursprünglich von einer dortigen Verlegerin intiiert und begonnen wurde. Andreas war es, der nach diesem Beginn weitere Kontakte vertiefte.
Dank an meinen Übersetzer Pawel Dydak, der auf dem Weg bis zur Veröffentlichung ein Freund wurde. Er hat, wie er mir erzählte, die Gedichte beim Übersetzen, nachgespürt.
Dank an Christophe Deike, der dem Übersetzer beratend zur Seite stand, bei Fragen, die die deutsche Fassung der Gedichte aufwarf.
Und ganz wichtig:
Besonderer Dank an Herrn Jens Lütkenherm, Leiter der Kulturabteilung der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Warschau, der das Vorwort schrieb und die Herausgabe des Buches unterstützte.
Dank an die Firma Kirchhoff, die durch ihr großzügiges Sponsoring die Herausgabe des Buches sicherte.
Und Dank an den Verlag SQL in Olztyn, der das im Anagram- Verlag,Warschau,begonnene Projekt übernahm und herausgab.
Es ist ein wunderschönes Buch geworden. Ich bin glücklich und stolz über das Buch und darüber, solche Freunde zu haben.
Ich danke allen von ganzem Herzen.
5. November 2009
Am nächsten Tag
4. November 2009
Zugvogel
Zugvogel, du
schwarze Schwalbe.
Kamst mit der Sonne,
bautest dein Nest
dort, wo der Herzschlag
spürbar ist.
Die Blumen traten vor das Haus
und ich begann zu singen.
Heut
hallt der Herzschlag hell
in leeren Räumen,
Wind wütet wild
in dürren Blütenköpfen
und ich sing.
(c) Annette Gonserowski
aus: Zwischen den Sonnengängen 1984
schwarze Schwalbe.
Kamst mit der Sonne,
bautest dein Nest
dort, wo der Herzschlag
spürbar ist.
Die Blumen traten vor das Haus
und ich begann zu singen.
Heut
hallt der Herzschlag hell
in leeren Räumen,
Wind wütet wild
in dürren Blütenköpfen
und ich sing.
(c) Annette Gonserowski
aus: Zwischen den Sonnengängen 1984
3. November 2009
Zugvögel
Zugvögel
Im erwachenden Jahr
sandtest Du sie zu mir:
dunkle Gefieder
voller Ahnungen,
Sehnsucht,
Verlangen und
Leidenschaft.
Im neigenden Jahr
schick ich sie
zu Dir:
zwischen den Flügeln
die Liebe –
nur diese,
unerfüllt.
(c) Annette Gonserowski
aus: Flamenca - der unschuldige Duft des Jasmins
2. November 2009
Treibend
Die wilden Schwäne sind in ihrem Winterquartier, der Brucher Talsperre, eingetroffen.
Gestern: Zug der Kraniche zum Süden
Gestern: Zug der Kraniche zum Süden
Einen Hahnenschrei
kürzer
der Tag
entfernend
der Eidergans Ruf
taumelnd
die Stunde
im Wind
ein Blatt
treibend
ruhelos
wir
umklammern
die Hand
bei dem Eintritt
in die einen Hahnenschrei
kürzere
Nacht.
(c) Annette Gonserowski
aus "Freund Gedicht"
Dieses Gedicht wurde bewußt ohne Punkt und Komma geschrieben, ohne Zuordnung der Zeilen zur vor- oder nachgehenden, um das Treibende auszudrücken.
Gestern zogen die Zugvögel mit lautem Ruf nach Süden. In jedem Jahr ein wehmütiger Augenblick. Abschied und Zeichen des nahenden Winters.
In den nächsten Tagen werde ich einige meiner *Zugvögel-Gedichte* veröffentlichen.
kürzer
der Tag
entfernend
der Eidergans Ruf
taumelnd
die Stunde
im Wind
ein Blatt
treibend
ruhelos
wir
umklammern
die Hand
bei dem Eintritt
in die einen Hahnenschrei
kürzere
Nacht.
(c) Annette Gonserowski
aus "Freund Gedicht"
Dieses Gedicht wurde bewußt ohne Punkt und Komma geschrieben, ohne Zuordnung der Zeilen zur vor- oder nachgehenden, um das Treibende auszudrücken.
Gestern zogen die Zugvögel mit lautem Ruf nach Süden. In jedem Jahr ein wehmütiger Augenblick. Abschied und Zeichen des nahenden Winters.
In den nächsten Tagen werde ich einige meiner *Zugvögel-Gedichte* veröffentlichen.
1. November 2009
Mein Liebstes
Oft werde ich gefragt, was mein liebstes, eigenes Gedicht ist.
Es gibt soviele, die ich selbst gern wieder betrachte. Mit ihnen tauche ich in die Erinnerungen an den Tag des Schreibens ein, an den Moment, an den Gedanken, an das Gefühl.
Dieses Gedicht entstand an einem Sonntag. Ich fuhr mit meinem Dichterkollegen Gernot Burgeleit und meinem Zwillingsbruder nach Münster. Dort waren wir zur feierlichen Übernahme des literarischen Nachlasses von Ernst Meister in das Westfälische Literaturarchiv eingeladen. Diese Übernahme fand in einem großen Festakt statt.
Vorher hatten wir noch etwas Zeit und besuchten das Picasso-Museum. In Picassos grafischen Werk ist wunderschön erkennbar, wie er seinen Stil von detailgetreuen Zeichnungen immer weiter minimierte, bis dass zum Schluß nur noch ein Strich genügte, um den gleichen Gegenstand - in diesem Fall eine Taube - dazustellen.
Bei dem Festakt im Literaturarchiv wurden die Werke Meisters rezitiert, gesungen, geschauspielert, in Kunstwerken dargestellt. Auch seine eigenen Gemälde wurden gezeigt. Es war eine Ausstellung vieler Gegenstände zu sehen, die ihn auf seinem künstlerischen Weg begleiteten: Füllfederhalter, Zettel, auf die er Gedichte schrieb, Fotos, sogar eine kleine Additionsrolle einer Rechenmaschine, auf die er ein Gedicht gekritzelt hatte. All die Dinge, die auch mich in ähnlicher Form umgeben. Bei der Lesung seiner Gedichte stellte ich fest, wie er sich von den anfänglichen Langzeilen löste und hinterher nur noch wenige Worte benötigte, um genau diese Stimmung auszudrücken.
Für mich war es ein glückliches Erlebnis, hieran teilzunehmen, denn Ernst Meister ist mein großes Vorbild, ebenso wie Hilde Domin, diese große Dichterin, die mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Später stellte ich fest, dass Hilde Domin es war, die Ernst Meister für den Büchner-Preis vorschlug. So schloß sich für mich der Kreis meiner Vorbilder. Bei Wikipedia sind u.a. die Würdigungen und erhaltenen Preise zu lesen, mit denen diese großen Dichter ausgezeichnet wurden. Beeindruckend besonders Hilde Domin.
Es gibt soviele, die ich selbst gern wieder betrachte. Mit ihnen tauche ich in die Erinnerungen an den Tag des Schreibens ein, an den Moment, an den Gedanken, an das Gefühl.
Dieses Gedicht entstand an einem Sonntag. Ich fuhr mit meinem Dichterkollegen Gernot Burgeleit und meinem Zwillingsbruder nach Münster. Dort waren wir zur feierlichen Übernahme des literarischen Nachlasses von Ernst Meister in das Westfälische Literaturarchiv eingeladen. Diese Übernahme fand in einem großen Festakt statt.
Vorher hatten wir noch etwas Zeit und besuchten das Picasso-Museum. In Picassos grafischen Werk ist wunderschön erkennbar, wie er seinen Stil von detailgetreuen Zeichnungen immer weiter minimierte, bis dass zum Schluß nur noch ein Strich genügte, um den gleichen Gegenstand - in diesem Fall eine Taube - dazustellen.
Bei dem Festakt im Literaturarchiv wurden die Werke Meisters rezitiert, gesungen, geschauspielert, in Kunstwerken dargestellt. Auch seine eigenen Gemälde wurden gezeigt. Es war eine Ausstellung vieler Gegenstände zu sehen, die ihn auf seinem künstlerischen Weg begleiteten: Füllfederhalter, Zettel, auf die er Gedichte schrieb, Fotos, sogar eine kleine Additionsrolle einer Rechenmaschine, auf die er ein Gedicht gekritzelt hatte. All die Dinge, die auch mich in ähnlicher Form umgeben. Bei der Lesung seiner Gedichte stellte ich fest, wie er sich von den anfänglichen Langzeilen löste und hinterher nur noch wenige Worte benötigte, um genau diese Stimmung auszudrücken.
Für mich war es ein glückliches Erlebnis, hieran teilzunehmen, denn Ernst Meister ist mein großes Vorbild, ebenso wie Hilde Domin, diese große Dichterin, die mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Später stellte ich fest, dass Hilde Domin es war, die Ernst Meister für den Büchner-Preis vorschlug. So schloß sich für mich der Kreis meiner Vorbilder. Bei Wikipedia sind u.a. die Würdigungen und erhaltenen Preise zu lesen, mit denen diese großen Dichter ausgezeichnet wurden. Beeindruckend besonders Hilde Domin.
Faszinierend ist seitdem meine Beobachtung des Minimalismus: der Schmuck unseres Freundes Günter Wermekes spricht die gleiche Sprache. Er sagt dazu: "Durch Konzentration auf das Wesentliche entstehen Formen, die sich jeder Mode entziehen."
Kürzlich durfte ich seinem Vortrag über Minimalismus in der Architektur lauschen und die eindrucksvollen Fotos dazu betrachten.
Minimalismus in der Musik finde ich z.B. in den Werken des mir bekannten Komponisten Frank Zabel.
Und darum stelle ich dieses Gedicht vor, weil es mein Bemühen um die Reduzierung der Worte zeigt. Dies ist mein Ziel.
Liebe
Meine Worte
zu abgegriffen,
zu ungenau,
zu begrenzt,
zu wenig
und jedes Wort
zuviel,
nur eines -
Liebe.
(c) Annette Gonserowski
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