Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








31. Januar 2011

Danke! - thank you so much - gracias




Liebe Bine, lieber Manni,
die wunderbare Publikation "Auferstehungskirche Heiligkreuz- Anno Domini 2010 - im Jahr der Kulturhauptstadt Ruhr" liegt vor mir.

Ich freue mich sehr darüber.
Erfreue mich an der schönen Aufmachung, dem Erinnern an eine unvergessliche Veranstaltung und der Begegnung mit Euch und anderen Kunstschaffenden.
Danke!

Eure Annette

30. Januar 2011

Stutenbissigkeit - sarcasm of the mare - mordedor de caballo feminina




*
Diese Stuten,
wie sie unbändig und wild,
den Kopf hochwerfen,
die Mähnen schütteln,
die Ohren anlegen.
Wie ihre Augen blitzen,
sie aufeinander losgehen,
wütend,
die Zähne gefletscht.

Die Hunde,
wie sie warnend und böse
knurren,
ihre Nackenhaare
sich sträuben,
ihr Körper sich spannt,
angriffsbereit,
die Zähne gebleckt.

Du,
wie Du den Kopf in
den Nacken wirst,
Deine Augen
gefährlich blitzen,
Du
wie zum Lächeln
die Zähne zeigst...

Wie meine Nackenhaare
sich sträuben…
9.9.08

29. Januar 2011

Wer bist Du - how are you - quien eres?


Bist Du
die Welle
die mich umspülte
in sanfter Woge,
die mich mitzog,
und anspülte,
sehnsüchtig zurückließ
an felsigem Strand?

Bist Du das Pastell
des Abendhimmels,
das meine Augen
leuchten ließ
für eine Weile,
das sich verlor
in dunkler Nacht?

Bist Du der Mond
Der über mir war
in vollem Rund,
der mich entauchte
in silbrigem Licht,
der sich verlor
im Lauf der Zeit?

Oder bist Du der Stern,
der mir leuchtet,
immer und immer wieder,
der bleibt,
hinter den Wolken
mit dem Versprechen
des wiederkehrenden Morgens?

(c) Annette Gonserowski
ca. 2002

27. Januar 2011

Aus alten Gedichten - from old poems - de poesia antigua


Trauerraben

Schau!
Da sitzen sie,
die Trauerraben,
auf schneebedecktem Feld.

Sie wissen nicht,
dass Morgenrot
sie bald vertreibt.
Horch!
Sie krächzen laut,
die Trauerraben
im fahlen Morgenlicht!

Sie wissen nicht,
dass der Wind
sie bald übertönt.
Sieh!
Da schlagen sie,
die Trauerraben,
die weiten Flügel auf!

Sie flüchten schon
mit der Nacht
davon.

(c) Annette Gonserowski
aus: Zwischen den Sonnengängen
ca. 1983

26. Januar 2011

Über mein Schreiben - about my writing - sobre mi escrito


Hin und wieder werde ich ab jetzt etwas zu der Entstehung eines Gedichtes schreiben.

Zunächst ein kleiner Überblick:
ich schreibe seit meiner Kindheit. Schon als ich 10 Jahre alt war, wurde ein Gedicht von mir in einer Zeitung veröffentlicht. Schreiben lyrischer Texte begleitet seitdem mein Leben. Es ist ein wichtiger Teil meines Lebens, ist mein Leben.
Wenn ich nicht schreiben kann, das Gedicht in mir reift, noch nicht in die richtige Form gebracht ist, bin ich unruhig. Ebenso, wenn ich einige Zeit keine Worte finde.

Ich schreibe in erster Linie Emotionen. Und oftmals Traurigkeit und Sehnsucht. Das bedeutet aber nicht, dass die Traurigkeit mein Leben bestimmt. Im Gegenteil. Aber ich kann Freude, Glücklichsein, sofort äußern und leben. Während ich Sehnsucht und Trauer nicht nach außen trage, sondern sie loslasse, indem ich sie in ein Gedicht packe.

Zu den *gelebten* Stunden empfinde ich - neben den Stunden mit meinen Lieben und Freunden- besonders die, die ich mit Schriftstellern und bildenden Künstlern verbringe. Dass einige davon Freunde wurden, bedeutet Glück. Wir treffen uns auf einer Ebene, bereichern uns gegenseitig, schweben miteinander. Man sagt, Künstler sind Zwischenwesen zwischen Himmel und Erde. Ein großes Wort. Richtig ist aber, dass wir Vieles sehr stark empfinden. Freude wie auch Trauer. Diese in das Wort und die Kunst einfließen zu lassen, ist notwendiges Ventil und macht sie wahrhaftig. Das spürt der Leser und Betrachter.
Meine Worte sind wahr, das versichere ich. Kein Gedicht wurde konstruiert, sondern entstand aus einem *gelebten* Moment. Wobei ich als *gelebt* den Moment bezeichne, in dem ich emotional angesprochen werde, etwas empfinde. Das kann durch einen Menschen, ein Tier, eine Wolke, Blume, ein Wort sein.

Ich hatte die unbändige Freude an einer Lyrikertagung in Isekele auf Nord-Zypern teilnehmen zu können. Es waren Lyriker aus Ländern anwesend, die ich nie bereiste, deren Sprache ich nicht sprach. Sie kamen aus Russland, aus den östlichen Ländern des Mittelmeeres, aus Nordzypern und auch aus dem griechischen Teil der Insel. Wir verständigten uns in Englisch und ohne Worte, einfach durch Gesten, Blicke, Berührungen. Es waren Tage voller Magie. Eine Dichterin aus Tirania, die ihre Kindheit in einem Gulag verbracht hatte, berührte mich stark. Es gab ein zweisprachiges Buch von ihr, das sie mir schenkte. Am Ende der Tagung, zu der Besuch beim Präsidenten des Landes und ein großes Lyrikfestival mit Fernsehaufzeichnung gehörten (bei dem ich las) flogen wir gemeinsam nach Istanbul. Dort, an dem Drehkreuz des Himmels trennten sich unsere Wege. Sie nahm mich in den Arm und sagte zur mir das, was ich ebenso empfunden habe: "Bye, Sister."

für Shukran Muda

Sieh, Shukran,
dieses letzte Gedicht
widme ich Dir,
die Du mich anschautest,
skeptisch aus dunklen Augen.
Dies Gedicht schenke ich Dir,
weil Du mich berührtest,
sanft an der Schulter,
weil mich Deine Worte berührten,
sie mich entsetzt machten
und voller Grauen.
Ich schenke es Dir
voller Zuneigung,
Schwester,
weil Du beim Abschied
das aussprachst,
was ich verschwieg:
Bye, Sister!

(c) Annette Gonserowski

25. Januar 2011

Einsamkeit - loneliness - soledad

- Einsamkeit - loneliness - soledad -


Schritte

Einen Schritt entfernt
erkannte ich Dich.
Ein kleiner Schritt nur
war mein Weg zu Dir.
Ein Schritt mit Dir
war unsere Ewigkeit.
Einen Schritt entfernt von Dir
ist meine Einsamkeit.

(c) Annette Gonserowski
ca. 1983

24. Januar 2011

Freundschaft - friendship - amistad


Wir haben den Himmel gesehen,
standen erschüttert
an der Pforte des Grauens,
weilten auf Höhen,
fielen in nachtschwarze Gründe.
Lang war der Weg
zu unserer Freundschaft
und schwer,
einziger Stab
war das Wissen der Liebe.
Lang war der Weg
und schwer-
zu unserem Schweben.

(c) Annette Gonserowski
ca.2002

23. Januar 2011

Licht - Light - Luz




Es ist noch Licht!
Vergeblich
streckt die Nacht
die Hände aus,
den Tag zu greifen.
Lockt ihn
mit Abendrot
am Horizont,
den Kopf in ihren Arm
zu legen.
Die Sonne hat bereits
den Schritt gewandt,
schon warten Sterne hinter Wolken,
des Tages Ruhe zu bewachen.
Doch
freudig stellt der Tag
sich auf die Zehenspitzen,
um über Baumwipfeln es zu verkünden:
es ist noch Licht.

(c) Annette Gonserowski
aus: Aufatmen
ca. 1982

Dieses Gedicht schrieb ich ca. 1982 am 12. Januar. Ich war so voller Freude, dass es noch hell war, als ich das Büro verließ.

22. Januar 2011

Spaziergang - Walk




Unruhe - restlessness


Aus alten Gedichten

Nichts nützt der weiße Schnee,
nichts nützt des Himmels Blau:
ich bin ein Maler
ohne Pinsel,
bin voller Sprache,
doch ohne Worte,
steht neben mir
und find mich nicht.
In der Ruhe
macht sich meine Hektik breit.

(c) Annette Gonserowski
aus: Zwischen den Sonnengängen
ca. 1984

20. Januar 2011

Sehnsucht nach Nähe - longing to be near


Man findet eine Nähe,
sucht ihr Halt zu geben,
sich daran anzulehnen,
geift total daneben,
das war es dann eben.

(c) Annette Gonserowski
aus: Freund Gedicht

16. Januar 2011

Lesung in Breckerfeld


Zum Vergrößern bitte Anklicken


Andreas und ich danken unserem zahlreich erschienenen Publikum für ihr aufmerksames Zuhören, für den Applaus, die Gespräche, die Blumen und den Wunsch, dass wir wiederkommen sollen. Das zeigt uns, dass es gefallen hat. Es hat uns gefreut, dass soviele Zuhörer sich auf den Weg zu uns gemacht haben, auch unsere Kiersper! Es ist ein absolutes Zeichen von Wertschätzung! Es ist oft erstaunlich, zu erfahren, von wem man diese Wertschätzung erfährt - und sehr schön! Vielen Dank!

Es waren auch für uns schöne Stunden.

Du fehlst mir - Miss you

Blick aus *meinem* Fenster im Krankenhaus Plettenberg, Anfang Dezember


Du fehlst mir -
die Straße
zwischen den Bergen,
durch Schluchten,
Schnee und Eis,
ist heute leer.

Heute
nur Sehnsucht
an den Hängen der Berge,
auf den Straßen im Tal,
Dunkel und schwarz,
wenn die Nacht hereinbricht.

(c) Annette Gonserowski
geschrieben im Krankenhaus Plettenberg

15. Januar 2011

Das erste Gänseblümchen des Jahres - the first daisy in this year


Heute sah ich die ersten Gänseblümchen dieses Jahres. Wie immer war es eine große Freude für mich, diese ganzjährige Blume zu finden.

Gänseblümchen

Ein kleines Gänseblümchen
steht auf der Winterwiese:
wie es in der Kälte steht,
zum Licht sich reckt,
im Wind sich dreht,
den Winter neckt,
ist es eine Frühlingsbrise.

(c) Annette Gonserowski

Werte - honoured


Nie
war ich die Werte
auf meinem Lebensweg,
nie bei Taten oder Erfolgen,
nicht
als ich vergeblich um Liebe bat.

Heut
las man meine Worte,
Wort um Wort
von den Zeilen
und nannte mich Werte.
Sind sie oder bin ich es wert?

(c) Annette Gonserowski

14. Januar 2011

Sonnentag - Sun-Day

Schnee in der vergangenen Woche

*
Heute nimmt die Sonne
den Straßen die Enge,
macht Mauern leicht
im strahlenden Licht.
Heut endet der Blick nicht
an Hügeln und Bergen,
heut heben Gedanken
sich weit über die Grenzen,
heut schlägt das Herz
freier ins Blau.

(c) Annette Gonserowski

13. Januar 2011

Collage

- Zum Vergrößern bitte anklicken -

Meine Kierspe-Aquarelle als Collage
Kierspe

Was bist Du mir?

Du bist das Raunen in den Zweigen,
das ich im Werden schon vernahm,
Du bist der Wind im Blatt
Und Regen auf dem Feld.
Du bist des Baches Wellenspringen,
das mich an fremde Orte trägt,
wenn ich am Ufer weile.
Du bist die Stille in der Kirche,
bist Transzendenz, Inspiration.
Bist Abendlied aus Muttermund,
der Amselruf schon in der Nacht.
Du bist Vertrautes und Vertrauen,
bist Sprache, die hier rauer klingt.
Du bist das Flüstern hinter Ecken,
das der Wind herüberweht.
Du bist die Sehnsucht nach der Ferne,
in der Ferne bist Du Vermissen.
Du bist die Liebe meiner Lieben,
Heimat und Geborgenheit.
Du bist die Enge in der Weite,
bist um mich her, bist tief in mir,
ich bin in Dir.
(c) Annette Gonserowski

Mein neustes Kierspebild


Heute möchte ich mein neustes Kierspe-Bild zeigen. Es zeigt eines der Juwelen Kierspes, die Margaretenkirche. In ihr wurde ich getauft, hier erhielt ich Konfirmandenunterricht und wurde in ihr getraut. Das Gedicht ist dem kleinen Ortsteil, einem ehemaligen Gehöft, gewidmet, in dem ich lebe.


HÖFERHOF


Du kleiner Ort
im Wiesengrün,
im Himmelblau,
im Regenschwer,
im Nebeltal.

Du Nachbarschaft,
Du Plaudertasche,
Du Kennen,
Wissen,
und Verstehen.

Du Alt und Neu,
Du Jung und Alt,
Du Himmel,
Heimaterde.
Hier kann ich wurzeln,
kann ich leben.


© Annette Gonserowski
1.2.2005

12. Januar 2011

Kierspe


Wieder daheim

Heute
richte ich mich ein
in meiner Stadt,
lasse mich von ihrer Enge
umarmen,
schmiege mich in das Dunkel
der nächtlichen Straßen,
berühre mit sanften Fingern
den bröckelnden Putz,
lege an Mauerritzen
mein Ohr,
höre die Sprache
der Menschen,
die mich lieben.

(c) Annette Gonserowski

11. Januar 2011

Worte




Die Worte
sind in mir.
Ich sammelte sie
aus dem Rauschen des Waldes,
dem Vogelflug,
dem Blick
auf die Menschen,
Schwarze Worte
aus den Zeilen der Zeitung
am Morgen,
dem Entsetzen aus den Nachrichten
zur Nacht.

Die Worte
sind in mir,
leicht und bedrückend,
dunkel und hell.
So gehe ich
scheinbar leicht
über das schneeweiße Feld.
Nur mein Hund
spürt die Worte,
streift meinen Blick,
wittert und sichert
unsere verwehende Spur.

(c) Annette Gonserowski

10. Januar 2011

Zum Tod der kleinen Singamsel


Vergeblich
klebte ich Schemen,
fremde Flügel,
gegen das Licht.
Ein Aufprall,
ein letztes Flattern am Boden,
das Laufen der dünnen Beinchen
gegen den Himmel,
ein letzter Schrei aus kleiner Kehle.
Betroffen ins Mark,
berühre ich
schuldhaft
die fliehende Wärme.
Hier baute ich Mauern,
spiegelnde Fenster,
fütterte davor
meine Worte
mit Krumen.
Aufsteigend die Trauer,
die Seele des Vogels.
Der Hund,
voll Entsetzen,
verharrt.
Zwischen den Seiten
aus Pappe,
zwischen den Worten,
das kleine, vergangene Leben.
(c) Annette Gonserowski

9. Januar 2011

Worte


Kürzlich gewann ich bei einer kleinen Verlosung einen der zwei Gewinne: ein selbstgemachtes Kästchen aus wunderschön gemasertem Pflaumenholz. Hier hinein legte ich meine unsortierten Worte.



Worte

Die Worte
nehme ich mit
aus dem Traum
in den Tag.
Ein Pendel
aus Worten.
Es schlägt
zu den Stunden,
zum Herzen,
zum Glück,
zur Traurigkeit.
Es schwingt
weiter
und weiter,
vor
und zurück,
unendlich.


Słowa

Te słowa
zabiorę
ze snu
na jawę.
Wahadło
słów.
Bije
jak serce,
odmierza godziny,
chwile szczęścia,
i chwile smutku.
Kołysze się
dalej
i dalej,
w tę
i we w tę,
bez końca.

Übersetzung Pawel Dydack
aus: Geliebe Freundin Sehnsucht/ Ukochan PrzyjaciółkoTęsknoto

7. Januar 2011

Fotos und Gedichte

Foto: (c) Annika Kotthaus
Zum Vergrößern bitte anklicken

*
Von einer lieben Freundin, einer ehemaligen Kollegin, bekam ich zu Weihnachten ein sehr schönes, persönliches Geschenk: ein selbstgemachter Kalender mit ihren Fotos, denen sie meine Gedichte zur Seite gestellt hat.
Ich habe mich sehr gefreut. Fasziniert hat mich, dass sie sehr passende Gedichte ausgewählt hat und dazu noch die, die mir sehr nah sind. Sie kennt mich :-))

Sie sagte einmal: "Als wir (und andere ehemalige Kolleginnen) zusammen arbeiteten, war jeder Tag ein Fest. Es war so, als ob ich zu Freunden fahren würde."


6. Januar 2011

Hinaus


Heraus
aus den Worten,
dem dickflüssigen Leben,
heraus
aus der schreibenden Einsamkeit.

Hinaus
auf die Straßen,
auf Eis und auf Schnee,
hinaus
zwischen die hungernden Vögel.

Laufen
zwischen beständigen Bäumen,
unter fliehenden Wolken.
Frei sein
mit dem springenden Hündchen.

(c) Annette Gonserowski

Nur mal zwischendurch







Komme gerade von einem Spaziergang zurück und möchte einfach nur die Impressionen mit Euch teilen. Es war wunderschön, eiskalter Wind und die Bäume knisterten unter ihrer Eislast.
Ein Traum. Und dazu mit meiner kleinen Airedalehündin - einfach wunderschön.

Erinnerungen



Schlangenbrut

Wie sie sich ringelt
und schlängelt
und wendet
im Unsichtbaren,.

Wie sie äugt
und zischelt,
hervorschnellt
aus dem Unsagbaren.


Wie sie Gift spritzt,
gefährlich
und tödlich
aus dem Ungreifbaren.

(c) Annette Gonserowski

4. Januar 2011

Alptraum


Heut warf mich der Albtraum
aus der Nacht
in den Tag
und mit mir
die vergangene Liebe,
das Entsetzen,
die Kälte,
in die Wärme des Zimmers.
Und wieder krochen
die Ohnmacht,
die Demütigung,
aus den Winkeln des Raums.
Kälte drang aus den Ritzen,
durch verschlossene Türen.
Vor meinem Fenster
Eiszapfen.

(c) Annette Gonserowski

Schaut auch auf denBlog von Claudia. Sie hat heute ebenfalls ein Albtraum-Gedicht auf ihrem Blog.

3. Januar 2011

Partner- Gedichte zum Jahreswechsel


Jahreswechsel

Wieder ein Jahr das zu
Ende geht und ein neues
das zu leben wäre

Das Gefühl der Einsamkeit
hast du mir genommen
doch nur im Traum halte ich
deine Hand und wir streifen
durch unendliche Wälder
vorbei an uferlosen Seen auf
der Suche nach einem Leben

Spuren im Sand - hier sind wir
gegangen vor langer Zeit.
Wie aufgeschreckte Tauben
fliehen die Jahre
wohin, wohin

(c) Gerhard Rombach

Die Zeit

Schau,
die Zeit trägt Flügel,
nimmt mit
Deine und meine Gedanken,
Deine und meine Träume,
trägt uns fort
aus der Nähe,
aus der Ferne,
aus den Tagen,
aus den Nächten,
fliegt fort,
unaufhaltsam.
Wir,
mitgerissen und atemlos,
möchten verweilen,
erschaudernd.

(c) Annette Gonserowski

2. Januar 2011

Mutter


Mein Elternhaus um 1928, v.l: meine Tante, Großmutter mit Cousin, Großvater, dahinter Onkel, Mann meiner Tante und mein Vater
Heute das Haus meines geliebten Zwillings und seiner Frau.
*
*
Heute,
vor sovielen Jahren,
gingst Du alleine
von mir.
Dein letztes Lächeln
dem Fremden,
Deine freundlichen Worte.

So sammele ich
unsere vergangenen Worte
auf entheimateten Plätzen,
auf verlassenen Wegen,
die wir einst gingen,
lachend und weinend.

(c) Annette Gonserowski


Heute vor 13 Jahren starb meine Mutter