Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








30. November 2012

Erinnern




Erinnern heißt
sich wiederfinden.

(c) Annette Gonserowski

Meine Freundin, die Malerin Claudia Ackermann, schuf ein Collagen-Werk, in dem sie meinen gemeinsamen Lebensweg mit meinem Zwilling darstellte.

Neben der sehr aufwändigen Zeit der Herstellung zeigte sie mir damit, dass sie mir sehr nah ist.
Ich danke ihr dafür.

Dass sie mir dieses Kunstwerk dann auch noch schenkte, macht mich einfach nur glücklich.

Mehr über diese Arbeit könnt ihr auf ihrem Blog erfahren. Hier

Erinnern

(c) Beerdigungsinstitut Hunsmann-Wende, Kierspe
 
Vom Bestattungsunternehmen erhielt ich heute einige Fotos und darf sie mit freundlicher Genehmigung veröffentlichen.

26. November 2012

Ülleken




Christrose auf dem Grab



Ülleken,
geliebter Zwilling,
Du fehlst mir,

Du bist in mir.

Eifersüchtig
bewahre ich
Deine Worte,
Deine Gesten,
all diese Bilder
fest in mir.

Ich möchte
mit Dir reden,
über Dich,
über die Liebe,
über das,
was uns verband:

unseren kleinen Alltag,
unser kleines Lächeln,
unser kleines Streitchen,
das nicht einmal Versöhnung forderte,
über unser Vertrauen,
über das grenzenlose Verstehen.

Nun
kann ich Dich nicht mehr fragen
nach all dem *Kleinen*,
das ein *Großes“ war:
unser gemeinsames Leben -
und kenn doch Deine Antwort.

© Annette Gonserowski

25. November 2012

Meinem Zwilling



Ich sehe Dich geh'n -
wie mühsam Dein Weg
in mein Alleinsein.

Du fehlst mir
so sehr.

Sorgsam behüte ich
Deine Worte, Deine Gesten
in mir.

Kein Wort  
über den Lippen. 

Nur meine Gedanken,
laut und schreiend
über Deinem Grab.

(c) Annette Gonserowski

14. November 2012

Für Ulrich





- Transkription Andreas Koch -

Das wunderbare Werk von Bonhöffer, dessen Text für Klavier/Orgel vertont wurde, transkripierte unser Freund für die Beisetzung von Ulrich für Gitarre.


Ulrich, Du fehlst mir sehr!


5. November 2012

Ulrich



An Deinem Abschiedstag
leuchteten die Sterne,
der große Wagen stand bereit,
Orion schulterte sein Gewehr,
dich zu empfangen.


Zur Frühstücksstunde
strahlte die Sonne,
Zur Abschiedsstunde
wischte Wind
Regen in die Tränen.

Nur im Wald
lachten Fuchs und Reh.


(c) Annette Gonserowski

Nevzat Yalcin



Zum Tod meines Schriftstellerfreundes, Nevzat Yalcin, möchte ich im Gedenken an ihn das nachstehende Gedicht veröffentlichen.

Lieber Freund Nevzat

Mit Dir kam die Sonne,
das Silber der Platanen,
das Licht des Morgens,
ins Abendland.
Der Wind,
der die Gischt Deines Meeres trug,
brachte uns Dich.
Er verfing sich
in den Blättern unserer Buchen
und verweilte.

Hier suchtest Du Heimat,
trugst das Unbekannte hinein
in das Unbekannte,
trugst das Fremde und Weite
in unsere Welt,
reichtest Vertrauen
und Worte auf lächelnden Lippen,
reichtet die Hände,
offnetest Deine und  unsere Sinne,
berührtest die Herzen,
wurdest Freund.

(c) Annette Gonserowski

aus: Nevzat Yalcin, Zwischen Orient und Okzident
Das von mir herausgegebene, mittlerweile vergriffene Buch, Titelgestaltung Claudia Ackermann

4. November 2012

Ülleken



Ülleken,

ich denk an Dich,
denk an Dein Kinderlachen,
denk an Dein Kinderweinen,
wie oft verbargst Du Deine Traurigkeit.


Wir waren klein,
wir waren groß,
wir waren schwach,
wir waren stark gemeinsam.

Am Ende dann,
da warst Du schwach,
ich mußte stark und fröhlich sein
und sammelte Deine Worte.

Da sagtest Du,
zum Ende hin,
das Kinderwort: "Annettchen",
nun unauslöschlich.

(c) Annette Gonserowski

2. November 2012

Dazwischen






Zwischen den Kreuzen
der in ferner, fremder Erde Ruhenden
und denen,
die hier in der Fremde ruhen,
Du,
in der Heimaterde.

Heute kein Laut
zwischen den Gräbern,
kein Vogelruf.

Knisternd
fällt Laub
in das Schweigen.

(c) Annette Gonerowski