Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








25. Mai 2006

Eine kleine Pause




Bis zu meiner Rückkehr wünsche allen Besuchern meines blog eine gute Zeit.

Annette Gonserowski

Welle




Am Saum des Meeres
die eine Welle
erwarten,
die sich löst,
aus allen,
die Dir bestimmt ist.
Dieser einen
entgegensehen,
wie sie naht,
schaumgekrönt,
mit Glitzern der Sonne.

Dieser einen
entgegengehen,
ohne Zögern,
Schritt für Schritt,
erwartend,
bebend,
vertrauend,
bereit
sich tragen zu lassen,
spüren,
wie sie den Fuß erreicht,
die Lenden,
das Herz.

(c) Annette Gonserowski

Te quiero




Als die Wellen
die Sehnsucht
nicht stillen konnten,
schwemmten sie mich
mit den Muscheln
ans Land,
schenkten mir
in jeder
ein Wort
der Liebe..

(c) Annette Gonserowski

Mittelmeer







Die Wellen wogten:
"Fürchte Dich nicht,
wir reden nicht von Ankunft und Abschied,
nicht von Verflossenem
oder von fremden Ufern.
Wir sind um Dich.
Vertrau."

Da nahm ich
den silbernen Augenblick
des springenden Fisches
und den Silberstreifen
vom Horizont,
der die Ferne so greifbar machte,
wurde getragen.

(c) Annette Gonserowski

Sirene


(c) koko.. Annette Gonserowski




Sieh,
heut trägt das Meer
mein Augenblau,
die Wellen
mein kräuselndes Haar,
der weite Himmel
meine Sehnsucht.

Heut
sitz ich auf dem Felsen
am Meer
und sing
in der Sprache des Windes
von Dir.

(c) Annette Gonserowski

23. Mai 2006

Liebe

Wort
um Wort
geschrieben
mit schwarzer Tinte
auf weißem Papier
meine Liebe.

Wort um Wort
geschrieben,
bis die Füllfedern,
geleert waren
und sie schwiegen,
und das Herz
noch so voll war,
und nicht schweigen wollte.

Da schrieb ich weiter
mit den Augen
unsichtbar
auf weißem Papier
von dieser Liebe.

(c) Annette Gonserowski

22. Mai 2006

Fliederstrauch: Gitta und Ulrich





Der Fliederstrauch trägt Blüten in zwei Farben

Dazwischen




Zwischen uns
der Lufthauch des Atems,
der Gedanke,
die Gemeinsamkeit,
das Schweben -
es trägt.

Manchmal
zwischen uns
ich.

(c) Annette Gonserowski

21. Mai 2006

Mittelmeer




Meer -
ein Meer.
Welle um Welle
Liebe.
Ein Meer.

Ich weiß
um die Unsinkbarkeit
der Wellen
und die Unvergänglichkeit
der Liebe.

Sie bleiben.

Gestrandet
bewegen sie
Stein und Sandkorn,
sind
in Erinnerung und Herz.

(c) Annette Gonserowski

Heut bin ich Clown


Blick am Morgen aus dem Schlafzimmerfenster

Heut spiele ich Clown,
male mir einen lachenden Mund
und lustige Fältchen
um tränende Augen.

Heut tanz ich,
den Arm voller Kastanienkerzen,
damit sie mir leuchten
durch meine Traurigkeit.

Heut bitt'
ich die Amsel
zu singen,
von meiner Liebe.

(c) Annette Gonserowski

20. Mai 2006

Südliche Farben III



Südliche Mauern



Licht
hinter dem Licht,
Blau
über dem Blau,
Weiß
neben dem Weiß.

Sonne,
Himmel,
Wärme,
Meer,
Jasmin und Oleander -
Sinne betäubend.

Aber auch
gleißende
Fremde,
Ferne,
Mauern so hoch -
und es nicht ändern können.

(c) Annette Gonserowski

Südliche Farben II


Südliche Bläue

Schreiben
über das Licht
hinter dem Licht,
die Bläue
des Himmels am Morgen,
die Wellen,
das Rauschen,
den Wind,
der rüttelt an dem
knorrigen Ast
der Pinie.

Verschweigen
das Dunkle,
Unberührte.

(c) Annette Gonserowski

Südliche Farben I


Strand in Els Poblets

Licht
hinter dem Licht,
Blau
über dem Blau,
Weiß
neben dem Weiß.

Wir dachten
uns Herz an Herz,
fanden das Licht
im gemeinsamen Lachen,
im offenen Blick,
waren vertraut uns
und nah.

Vorbei -

Ein Wort
könnte das Dunkel
erhellen
und graues Vergessen
mit Farben füllen.

(c) Annette Gonserowski

18. Mai 2006

Gefühle


Löwenzahn auf der Wiese


Die Gefühle können sein
wie eine Pusteblume:
golden und stark
in voller Blüte,
zart und verletzlich
nach der Blüte.
Gefährdet,
um von einem Windhauch schon
in alle Lüfte verweht zu werden.

(c) Annette Gonserowski

Die Rinder


Kälbchen auf dem Bauernhof
Es macht mich traurig

Freuen kann ich mich nicht, wenn sie an einem späten Nachmittag im frühen Jahr plötzlich da sind. Sie wurden im Laufe des Tages gebracht, während ich arbeitete. Ohne vorherige Anmeldung - wie auch in den vergangenen Jahren. Niemand ist mir Rechenschaft schuldig, wenn er sie bringt. Sie gehören mir nicht und doch gehören sie zu meinem Leben, von dem Moment an, an dem sie den wackligen Anhänger verlassen.

Meist begegne ich ihnen zum ersten Mal in den frühen Abendstunden, wenn ich gemeinsam mit dem Hund die Landstraße begehe, die an ihre Weide grenzt. Nicht ich bin es, der ihr Interesse gilt. Ich bin nebensächlich. Lediglich der große, schwarzbraune Hund weckt ihre Neugierde. Schon laufen sie mit staksigen Beinen den Abhang hinunter. Man merkt ihnen an, dass sie die langen Wintermonate in einem engen Stall verbrachten. Sie laufen ohne Gleichgewicht, wackelig, die Beine steif wie Besenstiele. An dem Stacheldrahtzaun bleiben sie stehen, blasen dicke Atemwolken in die kühle Abendluft. Kinderhandtellergroße, schwarze Augen mustern uns über krumme Eichenpfähle hinweg. "Wuff", macht der Hund, springt zwei Schritte vor in Richtung des Zaunes. "Wuff!!" Er kennt dieses Spiel von vergangenen Jahren. Erschreckt springen die Rinder zurück, schauen erstaunt mit sanften Augen auf dieses unfreundliche Tier, begleiten unseren Weg bis zum Ende der Weide im gebührenden Abstand.

Nun sind sie da, schnuppern an Gänseblümchen, jeden Tag wird ihr Gang sicherer, verliert seine Steifheit. Oft tollen sie den Abhang hinauf und herunter, laufen die Kälte der noch jungen Tage aus ihrem Fell. Noch ist es stumpf und man sieht ihre groben Knochen deutlich darunter liegen.
So sollten sie bleiben, es würde ihr Leben retten.

Doch sie fressen die Weide von unten nach oben kahl, liegen träge im Schatten der hohen Bäume und schon nach wenigen Wochen glänzt ihr Fell wie Kupfer in der Sommersonne.

Ich halte Abstand zu ihnen, mache mich nicht vertraut. Ertrage nicht den Gedanken an ihren letzten Sommer. Doch sie gehen ahnungslos jeden Abend zur Tränke, laufen aufgeregt beim nahen Gewitter, die langen Schwänze hoch in den Himmel gereckt.

Dem Hund sind sie Alltag, kein Wuff mehr für sie.

Nach der Sommerwende werde ich unruhig. Sie haben die Kraft der Weide gebrochen, nur spärlich wächst Gras in der sengenden Sonne. Nun sind zu zu viele. Ich weiß das seit Jahren. Heimlich beginne ich sie zu zählen: Achtzehn, zwanzig, zweiundzwanzig...! Atme auf, weil sie vollzählig sind. Heute habe ich Glück gehabt. Wer weiß, wie viel Zeit bleibt....

Ab Mitte August, meist, zähl ich dann täglich. Zwölf, dreizehn, vierzehn, fünfzehn...!!!! Mit Panikaugen suche ich den Hang ab. "Sechzehn, achtzehn, zwanzig, zweiundzwanzig." Gott sei Dank, hinter dem Bergrücken kommen sie grasend hervor. Für heute beruhigt gehe ich weiter.
Wenige Abende später hör ich von weitem das Rufen eines Rindes. Ich versteh seine Sprache.
Unruhig läuft es am Zaun entlang, den Blick auf die Straße gerichtet. In diese Richtung muss es passiert sein.

Unruhig auch ich.

Ich zähle vergeblich: "Zwölf, dreizehn, vierzehn, fünfzehn...." Und noch einmal: "Zwölf, dreizehn, vierzehn, fünfzehn!!" Dort oben am Hang, das Dunkle dort! Es bewegt sich nicht. Ist es ein Rind?
Ich strenge die büromüden Augen an, verfluche die fehlende Brille, die nahende Dunkelheit.
Ein Gasbüschel nur...
Ich laufe zur anderen Seite des Berghangs. Auch dort sind sie nicht.
Nun weiß ich es sicher: man hat sie geholt, das ist nun ihr Ende.
Ich bin sehr traurig und wütend, hadere mit dem Bauern, dem Unholt, dem Bösen, zürne dem Fleisch fressenden Hund, bin wütend auf die Rinder, die Ahnungslosen, die fressen, als ging es nicht um ihr Leben.
Im Bett stopf ich mir Watte in die Ohren und doch verfolgt mich der Ruf des Rindes auch dort, wie es verlassen nach der Gefährtin ruft, die im Schlachthaus letzte Qualen leidet.

Von nun an sehe ich sie täglich, die Todesfahrzeuge. Blau oder auch grün sind sie gestrichen, Himmel und Gras vermittelnd. Die Bracken verstärkt und kurz unterm Dach Luftschlitze. Durch sie kann ich manchmal ihre Ohrenspitzen sehen, wie die langen Haarbüschel schimmern. Mir dreht sich das Herz, kaum kann ich es ertragen, wenn vor mir an der Ampel das Fahrzeug in den Federn schaukelt, wenn in ihm das gefangene Tier, geschunden, in Ketten gelegt, vergeblich gegen sein nahes Ende kämpft. In mir krampft alles zusammen, ich leide Qualen, schaue die Männer an, die diese Wagen fahren, wie sie freundlich lächelnd hinter dem Steuer sitzen. Wünsche sie zur Hölle.

Einige Tiere bleiben übrig. Sie bleiben bis zum späten Herbst. Zottelig ihr Fell, wenn sie steifgliedrig unter den nun blattlosen Bäumen Schutz vor der hereinbrechenden Kälte suchen. Dicke Tropfen hängen an ihren Nasen und in den stacheligen Haaren rund um das Maul Raureif. Nun verliert ihr Gang die Leichtigkeit des Sommers, das lange Winterfell an den Beinen verstärkt den Eindruck der Trägheit. Nun blicken sie traurig, erinnern sich des Stalles vom vergangenen Jahr.
Meist wenige Tage vor einsetzendem Schneefall sind auch sie fort.
Ich wünsche sie mir in den wärmenden Stall.

Doch donnerstags ist Rindertag im hiesigen Schlachthof und vor mir an der Ampel hält der grün-blaue Wagen, er schaukelt verdächtig in seinen Federn.

(c) Annette Gonserowski

17. Mai 2006

Freundschaft




Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag,
liebe Gitti.

Wenn der Blick
erwidert wird,
Worte nicht
im Nichts verhallen,
wenn Verstehen
auf Verstehen trifft,
Vertrauen
Fesseln von der Seele löst,
dann beginnst Du
Du zu sein.

(c) Annette Gonserowski

Erinnern




Wir haben den Himmel gesehen,
standen erschüttert
an der Pforte des Grauens,
weilten auf Höhen,
fielen in nachtschwarze Gründe.

Lang war der Weg
zu unserer Freundschaft
und schwer,
einziger Stab
war das Wissen der Liebe.

Lang war der Weg
und schwer-
zu unserem Schweben.

(c) Annette Gonserowski

16. Mai 2006

Gratulationsstrauß

Text der Urkunde des Alfred-Müller-Felsenburg-Preises

Der
"Alfred-Müller-Felsenburg-Preis
für aufrechte Literatur 2006
wird
Frau Annette Gonserowski,
Kierspe.
zugesprochen

In den bislang erschienenen fünf Büchern der Autorin paaren sich lyrische und prosaische Texte, wobei das poetische Element überwiegend durchtränkt ist von Empfindungen seelischer Zustände, die deutlich werden lassen, was Welt und Person verbindet und aufbaut, aber auch im Stande ist, Leben zu zerstören.
Wahrhaftiges wird dergestalt unmittelbar an Leserinnen und Leser gegeben, so dass sie eingebunden werden in das, was Dasein ausmacht.
In dem biografischen Werk "Liebe Mutti/ Ein Abschied" (Kierspe 2000) zeichnet Annette Gonserowski das Bildnis ihrer Mutter aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass Nähe und Fremdheit, Liebe und Nichtverstehen gleichsam zu einem musikalischen Bogen werden, unter dem sich all das sammelt, was Menschsein bedeutet.
Der Eingangstext zeigt es bereits an:
"Zulassen/ den Abschied, / den Tod, / die Trauer, / die Freude, / das Leben."
Dass ein Teil des Bucherlöses dem Müttergenesungswerk der Evangelischen Frauenhilfe zufällt, kennzeichnet zugleich ihr soziales Engagement.
Es weist aus, wie sehr sie hinter sich zurücktritt.
Sie wird an diesem Tage für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet.
Die Jury wünscht, dass sie ihr literarisches Talent stets weiter vertieft.

Im Auftrag der Jury
gez. Georg Reinhart gez. Alfred Müller-Felsenburg

Hagen, 10. Mai 2006

15. Mai 2006

Aus meiner Lesung anläßlich der Preisverleihung des Alfred-Müller-Felsenburg-Literaturpreises



... und heute nachträglich zum Muttertag ...

Laß mich vom Frühling erzählen!

Von den heimgekehrten Schwalben, die hoch in den stahlblauen Himmel stoßen, um nah den weißen Wolken die Mücken zu jagen.
Von den saftiggrünen Wiesen, aus denen die Blüten des Löwenzahns leuchten, den sattgelben Sumpfdotterblumen am Bach, dem Wiesenschaumkraut, das überschwenglich Besitz von den Wiesen nimmt.

Laß mich erzählen von dem Überschwang der blühenden Obstbäume hinter Deinem Haus, die Deinem Grundstück für eine Weile den Zauber filigraner Schönheit verleihen.

Laß mich erzählen von dem hellen Grün der Lärchen, den zarten Blättern der Buchen, die Akzente zwischen dunkle Tannen setzen. Erzählen von den jungen Trieben der Tannen, die über dunklen Zweigen leuchten, von den Kerzen der Kastanien, auch in diesem Jahr.

Laß mich erzählen, von den springenden Wellen des Baches, den Wasserläufern im Tümpel, dem Vergißmeinnicht an seinem Ufer.

Laß mich erzählen von blühenden Hecken am Feldrain, vom Duft der die Sinne betört.

Laß mich erzählen, von den jungen Tieren, die ihren ersten Frühling erleben: dem feingliedrigem Kitz, dem anmutigen Fohlen, dem fröhlichen Lämmchen, dem Kälbchen, das übermütig um seine Mutter springt.
Laß mich erzählen von neuem Leben.
Laß mich erzählen von jubilierenden Vögeln.

Laß mich erzählen von den Blumen in Deinem Bauerngärtchen, den Stauden, die vorsichtig ihre Knospen öffnen, Tag für Tag mehr, von Tulpen, Traubenhyazinthen und Tränenden Herzen....

Laß mich erzählen vom Schmetterling..........

Laß mich erzählen von wärmenden Tagen, von sternklaren Nächten und vom Kometen, der den Sichtkreis unseres Planeten verläßt.

Laß mich erzählen vom Leben.

Doch laß mich schweigen, von der Traurigkeit.
Laß mich verschweigen die Einsamkeit.
Laß mich verschweigen, wie sehr Du mir fehlst.
Laß mich schweigen....

(c) Annette Gonserowski

14. Mai 2006

Preisverleihung Alfred Müller-Felsenburg-Preis



Gratulationsstrauß
Laudatio
von Ulrich Köhler
- Ausschnitte -

Zur Ehre meiner Zwillingsschwester Annette Gonserowski

Meine sehr geehrte Damen und Herren. Verehrte Preisträger. Verehrter Herr Müller-Felsenburg.

Ich begrüsse Sie herzlich und ich möchte mich dafür bedanken, dass ich eine kleine Rede zum Lobe meiner Zwillingsschwester und Preisträgerin, Frau Annette Gonserowski, halten darf.
Wo ich vielleicht 100 Worte brauche um meine Gedanken zu offenbaren, reicht für Annette Gonserowski wahrscheinlich nur ein kleines Gedicht.
Bevor ich etwas zur Biografie sage, möchte ich Ihnen ein Gedicht von Frau Gonserowski vortragen, das sie anlässlich ihrer 1. öffentlichen Lesung im September 1981 in Meinerzhagen gelesen hat. :

Wenn Du zur untergehenden Sonne gehst,
wirst Du mich finden.


Ich werde auf Sonnenstrahlen
zum Abendrot tanzen,
schon werden aufgehende Sterne
in meinen Augen funkeln,
die Nacht wird behutsam
ihr stilles Tuch um mich legen.


Dort
werde ich auf Dich warten,
wenn Du im Schleier der Träume
mich erreichst.


Mit meiner Kurz-Biografie möchte ich versuchen zu erklären, aus welcher Tiefe und Erfahrungen ihres Lebens die Autorin die Fähigkeit hat, Lyrik und Prosa in ihrer beispiellosen persönlichen Art zu schreiben.

Annette Gonserowski wurde im sauerländischen Kierspe als 3. Kind und einzige Tochter der Eheleute Ruth und Fritz Köhler geboren. Sie wurde geboren in einem Jahr, in dem die Erinnerung an das Leid des Krieges im Volke noch frisch und die Tränen über den Tod der Väter, Söhne und Brüder noch nicht getrocknet waren. In einem Jahr, das sich gerade anschickte eine Demokratie zu wagen, in dem die Menschen voller Zuversicht anfingen eine neue friedliche Zukunft zu planen und aufzubauen.

In der Zeit ihrer Kindheit wohnten im Elternhaus neben den Eltern und Geschwistern, die noch lebenden Grosseltern.
Nicht nur die Eltern, besonders die Mutter , sondern auch beide Grosseltern erzogen das Mädchen zu einer aufgeschlossenen fröhlichen jungen Dame. Nie war sie einsam. Immer fand sich jemand in der Familie bereit, ihre Fragen zu beantworten und, wenn es nötig war, ihre Tränen fort zu wischen. Durch die Gespräche der Erwachsenen wurde Annette Gonserowski auf eine nationale und familiäre Vergangenheit aufmerksam gemacht, in der Kriege und finanzielle Katastrophen das Leben der Menschen in ihrem Dasein mental und materiell bedrohten. Nie wieder Unterdrückung, nie wieder Krieg war die Meinung der Eltern und Grosseltern. Aber auch von erlebter Hilfsbereitschaft und von Solidarität gegen den vorher so menschenfeindlichen Staat wurde geredet. Die Lebenserfahrung der Eltern und Grosseltern wurde weitergegeben. Annette Gonserowski lernte Recht und Ungerechtigkeit zu erkennen und dieses auch zu hinterfragen.

Annette Gonseowskis grosses Verständnis für erlittenes Leid anderer Menschen und die damit verbundene Hilfsbereitschaft, ihre grosse Liebe zur Literatur, ihre Liebe zu den Tieren und zur Natur wurde bei ihr im sehr liberalem Elternhaus geweckt und gefördert. Aus dieser Zeit ihrer Kindheit ist vermutlich ihr 1. Gedicht erhalten, das sie als etwa 10 Jährige an die lokale Zeitung schickte.
Nicht zu vergessen ist, dass dem Lehrerkollegium ihrer Schule Lehrerinnen und Lehrer angehörten, die sowohl noch in der Kaiserzeit als auch nach der Nazi-Herrschaft ihr Studium beendet hatten. Bewährte Tugenden, das Wir-Gefühl und die Toleranz und Respekt gegenüber Andersdenkenden, wurden ihr ebenso beigebracht, wie auch Kritikfähigkeit und Pragmatismus. Besonders Frau Rahner, eine damals als sehr modern geltende junge Lehrerin, erkannte das dichterische Talent von Annette Gonserowski und stand ihr mit Rat und Anregungen fördernd zur Seite.
Die Mentalität der Eltern, und wie diese das Leben einer kinderreichen Grossfamilie meisterten, ( es lebten zeitweise 7 Personen im Elternhaus ) war vorbildlich für das weitere Leben von Annette Gonserowski.
Zu der Besonnenheit, der Ausgeglichenheit, der Klugheit und der grossern Fürsorge des schon für die Zwillinge etwas älteren Vaters, kam die Spontaneität und die allem Neuen Aufgeschlossenheit der gutherzigen, hilfsbereiten jüngeren Mutter.
Nie hat es in der Familie Fremdenfeindlichkeit oder Hass gegeben. Ganz im Gegenteil. <>Man kannte Hilflosigkeit und wusste zu helfen. Lief mal was schief, gab es keine Suche nach dem Schuldigen oder gar eine Schuldzuweisung .Vielmehr wurde versucht den Grund zu erfahren, um auch dafür noch Verständnis zu finden.
Das Leben in der Familie war auch ohne Fernseher nicht langweilig. Ausser durch das Radio und der Tageszeitung wurde der Wissensdurst der heranwachsenden Annette Gonserowski durch ständiges Lesen guter Bücher gestillt. Dabei kam der Kontakt zu anderen Mädchen nicht zu kurz. Freundschaften aus der Zeit der späten Kindheit sind nie abgebrochen worden.
Nach der schulischen Ausbildung erlernte Frau Gonserowski den Beruf der Industriekauffrau.
<>
Das in ihrem Beruf Erlernte war für Annette Gonserowski später nützlich, um einen eigenen kleinen Verlag zu gründen und zu führen und Künstlerkolleginnen und -kollegen organisatorisch unterstützen und fördern zu können.
<>
Der grösste Teil ihrer Dichtung ist Liebeslyrik.
<>
Im mediterranen Süden schöpft Annette G. neue Energie und Inspirationen. Dort bekommt sie Distanz zum Alltag. Ihre Gedanken werden frei. Ihre Gedanken bekommen Flügel. Viele ihrer feinfühligen Gedichte sind dort unter spanischer Sonne entstanden. Gedichte voller Zärtlichkeit und Poesie. Aber auch Gedichte, in denen sie das Verhältnis vieler Spanier zu Natur und Umfeld anprangert. Gedichte voller Leidenschaft und Engagement.
Und damit bin ich bei dem Thema, weswegen Annette Gonserowski den heutigen Preis verliehen bekommen soll. Annette Gonserowski ist keine politische Dichterin. Das heisst nicht, dass sie vor der Realität ihre Augen verschliesst.
Aus dem Herzen heraus, aus der Bestürzung und des Mitleidens heraus, entstehen Gedichte mit beklemmenden Inhalt. Als Beispiel seien angeführt die Gedichte Tschernobyl und über den 11. September, die noch am Tage der Katastrophen entstanden sind.
Inhalt dieser Gedichte ist stets das Leid der Opfer. Hierin spiegelt sich die Humanität der Dichterin.
In die Gedankenwelt der Fanatiker kann sie sich nicht hinein versetzen. Sie hat durch Ihre Eltern und Grosseltern gelernt Gewalt zu verabscheuen. Umso mehr versetzt sie sich in die Gedanken der Geschundenen und Wehrlosen. Für diese Menschen ist Annette Zeitzeugin und Fürsprecherin zugleich. Sie macht die Opfer unvergessen.
Ich sehe darin eine Aufforderung an andere Schriftsteller, es ihr gleich zu tun. Probleme gibt es in der heutigen Zeit mehr als genug, die es anzuprangern gilt. Mit ihrer Prosa über das Leben einer unglücklichen Türkin in Deutschland, hat Annette Gonserowski ebenfalls einen unter die Haut gehenden Beitrag zum Verständnis, und damit zur Integrität unserer nicht deutschstämmigen Mitmenschen geliefert.
Rupert Neudeck, der Mitgründer von Cap Anamur, wurde gefragt, warum er nicht den bequemen Beruf eines Arztes oder Fachjournalisten in Deutschland ergriffen habe. Daraufhin entgegnete er, dass er durch das Buch "Die Pest" von Camus spontan dazu verleitet worden sei, Menschen praktisch zu helfen.
Durch ihr Buch "Liebe Mutter" hat Annette Leser dazu gebracht, ebenfalls spontan sich nahe stehenden Menschen wieder helfend zuzuwenden, die sie vorher im hohen Masse vernachlässigt hatten.
Annette Gonserowski ist eine anerkannte Schriftstellerin. Eine Meisterin der Sprache. Sie ist Kulturschaffende und Trägerin eines unserer höchsten nationalen Güter, der deutschen Sprache.
Zahlreiche Rezessionen aus dem In-und Ausland belegen dieses. Mittlerweile werden ihre Werke als Beispiele zeitgenössischer moderner Lyrik weltweit z. B. in Germanistikseminaren und Lehrbüchern zitiert und als Arbeitsvorlage benutzt.
Ich möchte meine Rede mit einem Zitat aus einer Rezession und mit einem der letzten neuen Gedichte von Annette Gonserowski beenden.

Ich zitiere Fritz Beuer in der literarischen Zeitschrift "Schreiben und Lesen", Berlin 3/83 Seite1:
Annette Gonserowskis lyrische Gedichte sind von einer Art, die den sofortigen Kontakt mit den Leser gewinnt. Das liegt nicht nur in der absoluten Ehrlichkeit der Aussage begründet, sondern auch in dem dieser Aussage vollkommen angemessenem Klangbild.
<...> man darf sich voll der Bewunderung hingeben, die man hegen muss, wenn man sieht, wie die junge Frau im Gedicht weit entfernt von sauertöpfischer Katastrophen-Mentalität und generationstypischer Selbstbemitleidung rückhaltlos ihr Herz sprechen, den Gesang ihrer Seele strömen lässt. Dort, wo die Dichterin sich diesem Strom bedenkenlos anvertraut, erreicht sie eine poetische Kraft, von der die leider noch zahlreiche Zunft der Prosazerzäger nur träumen kann.
Diese Dichterin ist den grossen Lyrikern des fernen Ostens ( man vergleiche die Nachdichtungen Klabunds und Bethges ) ebenso verwandt, wie den tschechischen Meistern Brezina und Sova.
Ein seltsames Phänomen ist festzustellen: Je mehr die Dichterin Langzeilen verwendet, je mehr sie sich von der kurzen Reihung lösst, desto beschwörender, eindringlicher wird die Wirkung ihrer Verse.
Man muss ihre Gedichte gelesen haben, in sich aufgenommen haben, um dankbar zu bekennen, dass auch in unserer " jungen" Lyrik dichterische Grösse sich wieder Bahn bricht.
Da weiss man, dass auch in unserem Land Spuren einer Weltlyrik zu finden sind, die wir in den letzten jahrzehnten bei den Jüngeren so schmerzlich vermissten. Der Vorname "Annette" ist sicher ein gutes Omen.
( Zitatende
)

Vor einigen Wochen sagte ein Berliner Verlagsleiter, man brauche jetzt junge, gut vermarktbare Kult-Autoren. Lieber Zwilling: Zu dieser Kategorie Schriftsteller gehörst Du nicht! Dafür aber werden Deine Werke unsterblich sein!

Wenn der Blick erwidert wird,
Worte nicht ins Nichts verhallen,
wenn Verstehen auf Verstehen trifft,
Vertrauen Fesseln von der Seele nimmt,
dann beginnst Du "Du" zu sein.


Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Ulrich Köhler. 10.Mai 2006

11. Mai 2006

Dank an Freunde



Gittis Strauß stellvertretend für alle

Viele Freunde begleiteten mich gestern an diesem wichtigen Ereignis der Preisverleihung des "Alfred-Müller-Felsenburg-Preises". Sie waren entweder dabei oder drückten ihre Gratulation durch Anrufe, SMS oder Mails aus. Viele liebe Grüße erhielt ich, Blumen, Bücher, wunderschönen Schmuck, Briefe, Karten, persönliche Glückwünsche. Es war wunderschön und ich danke allen Freunden herzlich:

Euch allen:
Gerd,
Ulrich,
Roma,
Andreas,
Christophe,
Ecki,
Claudia,
Wolfgang,
Peter,
Renate,
Sabine,
Karlheinz,
Erika F.
Biggi,
Gitti,
Karin,
Christine,
Gabi,
Solveig,
Doris,
Sabine Z.
Gernot,
Rengha,
Gerhard R.
und allen Autoren des Autorenkreises, die anwesend waren...

Ich umarme Euch alle und sage: Danke!!!

Eure Annette

Meine Rede bei der Preisverleihung

Träume.... Ein jeder Mensch hat Täume. Auch ich habe Träume, ungesteuerte Nachtträume und Tagträume, die sich oftmals in meinen Gedichten manifestieren. Einen Traum jedoch habe ich mir nie erlaubt zu träumen: einmal einen Literaturpreis zu erhalten.

Und nun wurde gerade dieser Traum Wirklichkeit: ich habe soeben den Alfred-Müller-Felsenburg-Preis für aufrechte Literatur verliehen bekommen. Ich freue mich unsagbar darüber.

Ich bedanke mich herzlich bei Dir, lieber Alfred, für diesen Preis und auch Ihnen, sehr geehrter Herr Reinhardt danke ich, denn die Thalia-Buchhandlung ist maßgeblich an diesem Preis beteiligt. Ich danke Ihnen, sehr geehrter Herr Dr. Fischer für Ihre Worte und Dir, lieber Zwilling, für Deine Laudatio. Dir, lieber Freund Andreas, danke ich für Dein Spiel, das mich mehr als einmal bei Lesungen begleitet und verzaubert hat.
Ich danke meinem Mann, der extra seine Kur unterbrochen hat und aus Bad Salzuflen anreiste. Lieber Gerd, ich danke Dir für Deine Unterstützung und für Dein Verständnis, mit dem Du diesem wichtigen Teil meines Lebens begegnest.

Ich danke Allen, die diesen wichtigen Moment in meinem Leben nun hier gemeinsam mit mir erleben.

Als ich die Nachricht erhielt, dass ich für den Preis vorgeschlagen wurde, war es Hochsommer. Nach einem Berufstag hatte ich mich für einen Augenblick in eine stille Ecke des Hauses zurückgezogen. Ich war allein. Da sah ich das Fax, das mir die freudige Nachricht brachte. Sie machte mich sprachlos vor Freude. Die Sonne schien durch die geöffneten Fenster, die großen Kastanienblätter wehten im lauen Wind und die Vögel sangen an diesem späten Nachmittag. Ich wußte nicht wohin mit meiner Freude, hätte weinen und lachen können.

Diese Freude hat mich bis zum heutigen Tag begleitet.

Lieber Alfred, ich denke zurück an die Zeit, als ich Dir zum ersten Mal begegnete: es war bei einer Tagung des Autorenkreises Ruhr-Mark. Du warst angesehener Schriftsteller und ich ein Neuling. Andächtig lauschte ich Deinen Worten. Selbst war ich viel zu schüchtern, um mein Wort zu erheben. Das hole ich heute nach und widme die Lesung Dir, aber auch meinen Eltern.

Meine Lesung ist Dank.

Ich lese aus meinen verschiedenen Büchern, mische wenige neue Gedichte darunter.

Ich beginne mit einem Beitrag aus meinem Buch "Liebe Mutti."

10. Mai 2006

Freude

Alfred-Müller-Felsenburg-Preis 2006

Alfred-Müller-Felsenburg-Preis 2006
"Für aufrechte Literatur"

am 10. Mai 2006
Beginn: 20.00 Uhr
Thalia Buchhandlung
Elberfelder Straße 31
Hagen

PROGRAMM

Musik:" Cancion de cuna" von Leo Brouwer

Begrüßung durch den Geschäftsleiter der Buchhandlung Thalia Herrn Georg Reinhart

Grußwort der Stadt Hagen, vertreten durch Bürgermeister
Herrn Dr. Hans-Dieter Fischer

Grußwort von Herrn Alfred Müller-Felsenburg

Musik: "Nocturno" (Anonymus)

Laudatio auf die Preisträgerin 2006
Frau Annette Gonserowski
von Herrn Ulrich Köhler

Laudatio auf den Preisträger 2006
Herrn Hermann Multhaupt
von Herr Pfarrer Hermann Walch

Verlesung und Überreichung der Urkunden durch
Herrn Dr. Hans-Dieter Fischer

Die Flasche "ehrlichen Landwein" wird überreicht durch Herrn Alfred Müller Felsenburg

Musik:" Lagrima" von Francisco Tarrega

Lesung des Preisträgers Herrn Hermann Multhaupt

Lesung der Preisträgerin Annette Gonserowski

Musik:" Kavatina" von Stanley Myers

Die musikalische Umrahmung gestaltet Herr Andreas Koch

Die Buchhandlung Thalia lädt zum Ausklang auf ein Glas Wein ein.



Mittwoch, 10. Mai 2006, Beginn 20 Uhr, Ende ca. 22 Uhr

9. Mai 2006

Vergißmeinnicht



In meinem Garten....

Frühling




Baum bin ich
mit spröder Rinde
nach langem Winter,
der zögernd seine Zweige reckt
in kalter Nacht
ins junge Jahr.

Zweig bin ich
erschauernd noch
in kalter Nacht,
der eine
zarte Knospe treibt
vertrauensvoll
ins neue Licht.

Knospe bin ich -
und Du das Licht.

(c) Annette Gonserowski

7. Mai 2006

Flüchtigkeit



Als ich Dich traf,
strahlte ich
blauäugig
in Deine Augen,
die grüner waren,
als jede Hoffnung.

Die Zeit
legte sich sanft
auf das Strahlen,
nahm unsere Worte mit
in die Flüchtigkeit.

Nur die Sehnsucht blieb,
vergeblich,
wie der Duft des Weißdorns
unter dem Junimond.

(c) Annette Gonserowski

4. Mai 2006

Liebe

Einen Sternenflug lang
deinen Atem spüren,
einen Vogelruf lang
deine Haut fühlen,
einen Wimpernschlag lang
in deinem Blick versinken,
doch ein Leben lang
in deinem Herzen weilen.

(c) Annette Gonserowski

Frühling


für Gitti

Leise, leise wehen Apfelblüten
in die maienwarme Luft,
mit Winden, die den Frühling hüten,
trunken von dem Blütenduft.

Der Schmetterling trägt auf den Flügeln
den langersehnten Sonnentraum.
Trägt ihn über Tal und Hügel,
verkündet ihn von Baum zu Baum.

In den Lüften schwingt das Sehnen
des Lebens, allerort erwacht
aus tiefem, traumlosen Schlaf.

Es kündet denen,
die harren noch in dunkler Nacht,
daß man leben darf.

(c) Annette Gonserowski

3. Mai 2006

Melancholie





Heut mal ich mir
keinen lachenden Mund,
gebiete den Vögeln zu schweigen,
damit Dich mein Herzschlag
erreicht.
Nur die Augen
bedeck ich
mit seidenem Tuch,
damit Du die Trauer
in ihnen nicht siehst
nicht Dein Bild darin,
nicht das meiner Seele.

(c) Annette Gonserowski
3.11.03

2. Mai 2006

The-bathing-cap-society




meine Badekappe mit dem Text:

Tsunami

Uns erreichte die Welle
auf dem Bildschirm.
Sie nahm uns das Behagen des Abends.

Dir, fremder Freund,
nahm sie Alles.

(c) Annette Gonserowski

www.virtuelle-Galerie
Projekt: Ursula Pahnke-Felder

1. Mai 2006

Paris: Jardin du Luxembourg









Der Jardin du Luxembourg
verschwieg Deinen Abschied,
kleidete sich farbenfroh
im Bunt des Sommers.
Die Sonne glühte noch
von Deiner Leidenschaft,
dass die Menschen Schutz suchten
unter den Zweigen der Kastanien.

Ich mied den Schatten,
ging über Deine Wege,
schutzlos
in Erwartung des Wortes.

(c) Annette Gonserowski

Im Messehotel Leipzig




Beim Blick in den Spiegel
des Bad's im Hotel
sah ich mich morgens
schonungslos,
offen
und nackt,
sah die Hülle,
die Verletzliches schützt,
sah das Herz
unter dem Heben und Senken der Brust,
wie es wild und erschrocken schlug,
sah den Schoß,
der noch schlummerte
hinein in den Tag,
sah meine Augen,
die noch träumten von Dir,
sah sie erwachen.

(c) Annette Gonserowski