Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








31. März 2010

Nur noch nah sein


Manchmal
verstehen wir uns nicht,
sprechen eine fremde Sprache,
übersehen Gesten,
mißdeuten Mienenspiel.

Ziehen uns zurück
hinter noch fremdere Worte,
hinter unnahbare Gesten,
hinter fremdere Mienen.

Suchen
in den Augen das Vertraute,
um den Mund das Liebe,
möchten die Hand spüren,
nur noch nah sein.

(c) Annette Gonserowski

29. März 2010

Jugendstil


Mangels Zeit in den nächsten Tagen nur Fotos.

Ein Jugendstilhaus in ....... Hagen.
Es braucht nicht den Vergleich mit Häusern in Wien oder sonstwo zu scheuen.
Auch nicht das Nebenhaus und nicht die Häuser der Straße und des Viertels.

28. März 2010

Vorösterliche Impressionen


Etwas andere Osterhasen
Schaufenster- Deko in einem Hagener Geschäft

23. März 2010

Frühling


Der Schnee ist geschmolzen,
der Sturm weitergezogen,
in den Baumwipfeln
nun Nester der Vögel.

Nun will auch ich
Winterhaut ablegen,
mich häuten
mit weißrindriger Birke,
den Mantel öffnen,
dass die Sonne hineinfährt,
mit den Vögeln singen.

(c) Annette Gonserowski

22. März 2010

Sehen



Wenn ich in Deinen müden Augen
die Erschöpfung sehe,
die Trauer hinter Deinem Lachen,
den Schrei nach Hilfe höre in dem Schweigen,
dann möchte ich die Welt verdammen,
in Stücke reißen, was Dich traurig macht,
möchte Dich beschützen und umarmen,
möchte, dass Du glücklich bist.

(c) Annette Gonserowski

21. März 2010

Komm mit




Komm mit mir
in die Welt, die in uns ist,
komm in die ungesagten Worte,
in die umarmende Stille.
Komm
in das Lachen,
in die Zeit,
die endlos ist,
komm in die Stärke,
in die Freiheit,
lass uns fliegen!

(c) Annette Gonserowski
Dieses Amselmännchen wurde vor zwei Jahren von einer Katze verletzt. Er konnte entkommen, weil ich zufällig hinzukam. Er ist genesen, doch sein Gefieder hat dort, wo er verletzt war, eine andere Farbe bekommen. Daran erkenne ich ihn. Er lauscht, wenn ich zu ihm spreche. Ich freue mich immer, wenn er zu uns kommt.

Große Freude


Nach langer Zeit erhielt ich gestern einen überraschenden, unverhofften Besuch:
ein junger Komponist, mit dem ich mich vor mehr als einem Jahr austauschte, besuchte mich.
Im Gepäck hatte er nicht nur eine DVD von seinem Exampen als Bachelor of Musik, sondern auch eine CD, auf der das Überraschenste überhaupt war:
eine Vertonung meines Gedichtes "Die Brücke" zu einer wunderschönen Rockballade.
Gesungen von Lena Frank, begleitet auf der E-Gitarre vom Komponisten selbst, Sebastian Funke!
Meine Freude war und ist riesengroß!

Danke, lieber Sebastian, danke - unbekannterweise: liebe Lena!

Ich hoffe, ich kann es irgendwann einmal wieder gutmachen!
Ihr habt mir eine große Freude bereitet!

19. März 2010

Freude


Diese Momente,
die Leben sind.
Das Wort unterwegs,
der Ruf
noch beim Öffnen der Tür,
das Umdrehen,
Erkennen
und Lachen!

(c) Annette Gonserowski

18. März 2010

Gänseblümchen


Ein kleines Gänseblümchen
steht auf der Winterwiese:
wie es in der Kälte steht,
zum Licht sich reckt,
im Wind sich dreht,
den Winter neckt,
ist es eine Frühlingsbrise.

(c) Annette Gonserowski

Heute fand ich die ersten erblühten Gänseblümchen. Es sind ganzjährige Blumen und auch im Winter findet man sie im Schnee. Ich suche sie in jedem Jahr. In diesem Jahr hatten sie im Schnee keine kleinen Knospen. Doch gestern fand ich es: mein erstes erblühtes Gänseblümchen in diesem Jahr.

16. März 2010

Minimalismus




Aus vielen Worten
gestrichen
Wort um Wort.
Nur wenige blieben.

Getrichen das eine -
es blieb,
unsichtbar
hinter den Sätzen.

Gestrichen
die Sätze,
Satz
um Satz.

Einsam, entblößt,
frierend
das Wort:
Liebe.

(c) Annette Gonserowski

15. März 2010

Frühling


Heut vertrau ich
der Sonne,
dem Himmelblau,
die mich stark machen
und weit.
Heut glaub ich
dem Frühling,
glaube dem Leben,
befrei mich
aus gefrorenem Schnee.
Heut schmilzt das Eis.
(c) Annette Gonserowski

14. März 2010

Zugvögel




Heut kamen sie im langen Zug
hoch in den wolkenschweren Lüften,
Gefieder voll mit nahen Düften
streifte uns nur kurz ihr weiter Flug.

Es ist ihr Ruf, der Hoffnung trägt,
den wir ersehnt nach langen Nächten,
wenn ob des kalten Winters Mächten
das Herz nur mühsam schlägt.

Von fern hört ich im Abendlicht
den hundertfachen Flügelschlag,
hörte den ersehnten Schrei.

Auch wenn im Eiskristall die Sonne bricht:
es vergeht nur noch ein Tag
und der Winter ist vorbei.

(c) Annette Gonserowski

eines meiner alten Gedichte, das wie viele seine Gültigkeit nie verliert.

12. März 2010

Frühling



Baum bist Du
mit spröder Rinde
nach langem Winter,
der zögernd
seine Zweige reckt
in kalter Nacht
ins junge Jahr.

Zweig bist Du,
erschauernd noch
in kalter Nacht,
der eine
zarte Knospe treibt
vertrauensvoll
ins neue Licht.

Knospe Du -
Du bist das Licht.

(c) Annette Gonserowski

11. März 2010

Sonne


*

Sonne
auf Bildschirm
und Blatt,
blendend in meinen Augen.

So tauche ich ab
zwischen Zeile
und Zeile
in meine helle Welt.

(c) Annette Gonserowski

9. März 2010

Vor meinem Fenster


*

Vor meinem Fenster
Sonnenschein,
Vogelrufe,
Hundestimmen,
Lachen.

Jetzt
kopfüber
in das Leben stürzen,
fröhlich,
mit roten Wangen.

(c) Annette Gonserowski

8. März 2010

Über die Liebe

"Mein Sauerland" von Haus Nordhelle aus fotografiert
*
*
Ich fragte die Sterne
nach der Liebe,
sie sagten:
schau auf den Schatten
der Sonne,
wie kann der Mond sich
diesem entziehen?

Ich fragte den Weisen,
der gab mir den Rat:
wühle nicht in der Liebe
wie in den Kleidern
vergangener Jahre,
die muffig sind
und alt.

Weil er die Weisheit
des Alters trägt,
fragte ich, wie die Liebe sei.
Da gab er mir die Antwort:
Liebe will jung sein und frei
wie Luftballons,
die am Himmel tanzen.

Ich fragte den Raben,
der Krumen erbat
am Morgen nach dieser Nacht.
Sein Krächzen war Antwort:
schau meine Feder
am Ende des Schwanzes
ist die der diebischen Elster,

nimm Dir die Liebe,
die Dir begegnet,
schwing Dich mit ihr
hoch in die Lüfte
der Erde entfernt,
schwebe mit ihr
und sei frei.


(c) Annette Gonserowski

Ich habe zwar nicht in der Liebe gewühlt, aber in alten unveröffentlichten Gedichten. Ich habe bestimmt 1000 davon. Dies ist eins daraus.

7. März 2010

Erinnern


Bevor es sich auflöst
zurückkehren
an diesen ersten Tag.,
zu jeder Stunde,
jedem Wort,
jedem Gefühl
und jedem Traum.
Sich erinnern,
solange Liebe ist.

(c) Annette Gonserowski

6. März 2010

Nicht stören




Heute kehrten die Kraniche zurück, lautrufend. Ich gab ihnen gute Gedanke mit und Grüße gen Norden.
*
Es ist gewiss,
dass die Vögel
wiederkehren,
die von dannen zogen,
lautklagend
im Schatten der Nacht,
dass der laubleere Baum
Knospen trägt
unter dem Eis,
dass Deine Spur eingegraben ist
in die felsige Herzwand.
Das Wissen
nicht stören
durch Worte,
dass die Liebe
bleibt.

(c) Annette Gonserowski

3. März 2010

Frühling

*
*
Hab überwunden
den Winter,
überwunden
die Nacht,
breche auf
mit den Knopsen,
verströme
im Licht,
streiche frei
mit den Winden
um Häuser,
durch Straßen,
nehm mir die Freiheit
zu lieben.

(c) Annette Gonserowski
aus: Geliebte Freundin Sehnsucht

1. März 2010

Das Lied


*

Das Lied
pulsiert in mir,
lässt Abendschatten
hautnah tanzen.
Jede Note
ein Herzschlag,
jeder Ton
eilt herzwärts.

(c) Annette Gonserowski

Dieses Gedicht schrieb ich vor einigen Jahren, als ich erstmals eine Malagena auf meiner Gitarre spielen konnte.
Das obige Foto entstand gestern in dem Konzert unseres Freundes, der als Zugabe gemeinsam mit seiner Duo-Partnerin auf einer 10-seitigen Gitarre spielte.