Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




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26. Oktober 2014

Sehenswerte Ausstellung


Blick in die Ausstellung

Haus Martfeld

Ich schreibe ins Gästebuch

Gestern besuchte ich mit einem Freund, selbst Lyriker, die Ausstellung "Zeichen um Zeichen - Kunst zur Lyrik von Ernst Meister, in Haus Martfeld in Schwelm.
Ich bin ein großer Ernst Meister-Fan und beschäftige mich seit Jahren mit dem Werk Meisters. Ich war bei der Feier zu seiner Nachlassübergabe im Westfälischen Literaturarchiv dabei und durfte auch schon im Grünen Salon der Familie Meister eigene Lxrik gelesen.

Die Ausstellung, dessen Werke allesamt von Künstlerinnen des FrauenKunstForum Südwestfalen zu Texten von Ernst Meister erschaffen wurden, begeisterte uns sehr. Eine sehenswerte Ausstellung, die leider nur noch bis zum 2.11.2014 zu besichtigen ist (Öffnungszeiten Sa ud So von 12 - 17 Uhr).

 Nach der Nachlassübergabe Ernst Meisters, bei der ich seinen Weg vom Schreiben langzeiliger Texte zu der verknappten Lyrikform nachvollziehen konnte, schrieb ich seinerzeit dieses Gedicht:

Meine Worte
zu abgegriffen,
zu ungenau,
zu begrenzt,
zu wenig,
und jedes Wort
zuviel,
nur eines -
Liebe.

(c) Annette Gonserowski

25. Oktober 2014

Durch den Nebel





Durch den Nebel
zieht weiß der Rauch
und der Duft
der Kaminscheite. 

Jetzt diesen Weg gehen,
Schritt für Schritt
unter den stillen Bäumen,
mit den Vögeln schweigen
unter den Ästen. 

(c) Annette Gonserowski

16. Oktober 2014

Sternenblick



Mein nachstehendes Gedicht fand Aufnahme in die Anhtologie "SternenBlick". Der Verlag schreibt hierzu:

"Anthologie mit Gedichten und Kurzgeschichten

„Gemeinsam Poesie beleben“, ist deshalb der Leitsatz des Projektes: „SternenBlick. Ein Gedicht für ein Kinderlachen“, denn Dichtkunst soll wieder gehört werden, Worte sollen wieder berühren und bewegen. Als ein Ausdruck von Liebe zur Poesie, ist dieser Gedichtband aus der Idee gereift, zeitgenössische Dichter und ihre Gedanken zum Thema „Kind“ hören zu wollen und entwickelte sich zu einem Treffpunkt an dem Menschen zusammenfinden, um gemeinsam ihre Worte für das Gute zu teilen. Der Erlös dieser Veröffentlichung geht daher an „Kinderlachen e.V.“, die das Geld in Form von Sachspenden an bedürftige Kinder vermitteln.

48 Autoren und Autorinnen wagen in dieser Anthologie ihre ganz persönliche Rückschau zum Thema: Kindheit und Kindsein."

Mein Gedicht:

Kindheit

Erinnern
der endlosen Sommer,
der nie endenden Stunden,
der unendlichen Zeit.

Lebendig
die Zwerge im Baumstamm,
die Bambies im Wald,
die Märchen in heimlichen Hütten im Dornbusch.

Nicht vergessen
die schützenden Arme der Mutter,
die wärmende Stimme des Vaters,
die tiefe Geborgenheit.

© Gedicht: Annette Gonserowski

13. Oktober 2014

Dialoggedicht


Musikalisches

Manche Leute sehen Farben
bei Musik - eine für jede Tonart.
An den lateinischen Namen
dieser Abnormalität kann ich
mich leider nicht erinnern

Jüngere Leute werden rabiat
beim Rock und geraten völlig
aus dem Häuschen.
Wieder andere lassen sich von
Schnulzen zu Tränen rühren

Selbst sehe ich Landschaften
bei Mozarts Musik und
bei Franz Schubert denke ich
an die Vergänglichkeit des Lebens

Wenn ich Chopin höre, will ich
am liebsten sterben und immer
wenn Leonhard Cohen singt
sehne ich mich nach dir

(c) Gerhard Rombach
12.10.2014, 7.30 Uhr

Von den Tönen

Aus dem Lautsprecher
die Stimme Leonard Cohens,
sensüchtig,
dunkel
und warm

Hinter geschlossenen Lidern
ein Abschied,
das Gefühl der Trauer,
des Sehnens
und die Wiederkehr.

Von den Tönen getragen
dein Bild.

(c) Annette Gonserowski
12.10.2014, 12.50 Uhr
 


11. Oktober 2014

Ulrich



 
Ulrich und ich





- zum Gedenken -


Ulrich

Ich liebe ihn.
Wenn man mich fragen würde: „Seit wann liebst du ihn?“  wüsste ich die Antwort nicht.
So könnte ich nur antworten: „Ich liebte ihn schon immer.“
Eigentlich müsste ich antworten: „Ich liebte ihn schon vor immer.“
„Ich liebte ihn schon im Mutterleib“, möchte ich glauben.
Sein Herzschlag war mir nah, in der wohligen Enge des Mutterleibes.
Zwillinge, Herzschlag an Herzschlag.
Ulrich ist tot.
„Ich werde ihn immer lieben. Solange ich lebe“, das weiß ich mit Gewissheit.


(c) Annette Gonserowski

- zum Gedenken -
Ulrich verstarb am 11.10.2012

4. Oktober 2014

Speakers corner




Ein von mir geliebter Wanderweg führt um die Fürwigge-Talsperre.
Dort gibt es Ausbuchtungen am Weg, von denen ich eine als Speakers corner auserkoren habe.
Hier rezitiere ich stets ein Gedicht. Dieses Mal war es ein eigenes:




Herbst

So farbenfroh,
so federleicht,
so voller Knistern,
voller Schweben,
so voller letzter Glut,
so voll Vergänglichkeit -
Du meine Liebe -
Herbst.

(c) Annette Gonserowski
aus meinem Buch: Geliebte Freundin Sehnsucht


1. Oktober 2014

Augenblick




Auf der Fahrt
von hier nach dort,
vom Alltag in den Alltag,
für einen Augenblick
das Bild vor den Augen
der Reise in die Ferne,
durch fremde Städte
und weite Felder,
auf denen der Lavendel blau
in die Weite des Himmels duftet,
vorbei an den Meeren,
auf denen die Wolken treiben
und das Himmelblau.
Für einen Augenblick
reisen
und die Unendlichkeit der Zeit
spüren.

(c) Annette Gonserowski