Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








28. November 2011

Gemälde meiner Gäste

(c) Sylvie Sezikeye

(c) Catherine Lechevalier

Bei der Ausstellung wurden auch Gemälde von Malerinnen gezeigt, die meine Gäste waren.

Bilder einer Ausstellung


Am Samstag wurde die Ausstellung: Ein Blick auf unsere Städte eröffnet.
Bilder von Malern aus Kierspe und Montigny werden nebeneinander als Partnerschaftsausstellung präsentiert. Initiiert wurde die Ausstellung von Claudia Ackermann und Denis Tison.
Wie schon in Montigny sind auch in Kierspe meine Aquarelle unter dem Titel "Spaziergang durch Kierspe" zu sehen.

Kierspe

Was bist Du mir?

Du bist das Raunen in den Zweigen,
das ich im Werden schon vernahm,
Du bist der Wind im Blatt
Und Regen auf dem Feld.
Du bist des Baches Wellenspringen,
das mich an fremde Orte trägt,
wenn ich am Ufer weile.
Du bist die Stille in der Kirche,
bist Transzendenz, Inspiration.
Bist Abendlied aus Muttermund,
der Amselruf schon in der Nacht.
Du bist Vertrautes und Vertrauen,
bist Sprache, die hier rauer klingt.
Du bist das Flüstern hinter Ecken,
das der Wind herüberweht.
Du bist die Sehnsucht nach der Ferne,
in der Ferne bist Du Vermissen.
Du bist die Liebe meiner Lieben,
Heimat und Geborgenheit.
Du bist die Enge in der Weite,
bist um mich her, bist tief in mir,
ich bin in Dir.

Kierspe

Que représentes-tu pour moi?

Tu es murmure dans les rameaux,
que j’entends venir.
Tu es vent dans les feuilles,
pluie dans les champs.
Tu es vague du ruisseau,
qui me porte dans des lieux inconnus,
quand je me repose sur les berges.
Tu es silence dans l’église,
transcendance et inspiration.
Tu es berceuse de la maman,
chant du merle dans la nuit.
Tu m’es familier et me donne confiance,
Tu es langue, qui semble bourrue, ici.
Tu es chuchotement derrière les coins
que le vent apporte.
Tu es nostalgie du lointain,
tu es amour de ceux que j’aime,
pays natal et sécurité.
Tu es étroitesse dans l’infini,
Tu m’entoures, tu es au plus profond de moi,
Je suis en toi.

(Übersetzung Christophe Bossu)

22. November 2011

Wintervogel


Es singt der Vogel
in der Dunkelheit,
als öffnete sich Blatt
am kahlen Zweig,
als wäre dahinter
Leben.
Es singt der Vogel
im klirrenden Frost,
als würd‘ der Sommer
erwachen.

(c) Annette Gonserowski

21. November 2011

Herbst


 
So farbenfoh,
als wäre da noch Leben,
so losgelöstes Wirbeln,
als wäre da ein Tanz,
so sanftes Gleiten,
als wäre da ein Ziel,
so leises Knistern
in dem kalten Licht.

19. November 2011

Mein neustes Aquarell


Zum Lesen des Gedichtes bitte Bild anklicken.

18. November 2011

Berührung


Stille,
nur das Rauschen des Windes
auf seinem Weg.
Wie die Tannennadeln
knistern,
bei seiner Berührung.

Stille,
nur unsere Herzschläge
auf unserem Weg.
Wie es zwischen uns
knistert,
bei leiser Berührung.

(c) Annette Gonserowski

17. November 2011

Aufbrechen oder bleiben



Aufspringen, auf den fahrenden Zug,
aufbrechen ins Unbekannte,
wo die Häuser keinen Namen haben,
die Straßen ins Fremde führen,
die Blicke anonym sind.

Aufbrechen,
den Schmerz und das Glück
der Einsamkeit ertragen.

Oder bleiben
an diesem Ort,
wo jeder Baum Nähe atmet,
jede Straße ins Bekannte führt,
jeder Blick vertraut ist.

Bleiben,
das Glück und den Schmerz
der Nähe ertragen.

(c) Annette Gonserowski

15. November 2011

Geplante Fällung der Kastanienallee






Diese herrliche Kastanienallee soll komplett gefällt werden.

Gründe sind Pilzbefall an einigen Bäumen, evtl. Gefährdung durch herabfallende Äste und vor allen Dingen die "voraussichtlichen" "jährlichen" Kosten für einen Rückschnitt.

Die Bäume sind nahezu 100 Jahre alt und die Kastanienallee ist ortsprägend, sie ist zu jeder Jahreszeit Ort der Transzendenz für viele Spaziergänger. Im Herbst ist sie Ziel von vielen Kindern mit Eltern und Großeltern, die fleissig die Kastanien sammeln, um aus ihnen kleine Basteleien herzustellen.

Wie viele Kiersper bin ich ich traurig und wütend über das Vorhaben, diese Allee zu fällen!

10. November 2011

Im Caféhaus


Mein Lieblings Kaffeehaus in Wien: das Griensteidel


Am Nachbartisch

Ach, da arbeitest Du!
Die Firma ist cool.
Dann verdienst Du echt Knete!

Komm doch mal mit!
Wir hängen ab
im Nachbarort.

Dort ist es geil -
Kneipe an Kneipe.
Ich kenn dort fast jeden.

Sag, kennst Du den?
Der hat 'ne Schlange,
ich einen Mops-Schäferhundmix.

Ich mag keine Ausländer.
Warum hassen die sich untereinander?
Ich mag nur einen, der verdient Knete wie Heu.

Gibst Du mir noch eine Latte aus?

Original- Wortlaut am Nebentisch - zusammengestellt  & (c) Annette Gonserowski

8. November 2011

Traum


So vertraut
der Weg
über die Höhen,
das Bunt
hinter den Hecken,
das Anlitz in spiegelnden Scheiben,
das Bekannte
hinter den Mauern.
So vertraut
das schweigende Lachen,
die Fremdheit
der Abwesenden,
die Schlagläden
an meinem Haus
bei meiner Heimkehr.

So vertraut
dieses Gefühl
im Erwachen.

(c) Annette Gonserowski

7. November 2011

PostkArt in Galerie Anschnitt, Dortmund


An der Aktion PostkArt der Galerie Anschnitt beteiligte ich mich auch in diesem Jahr.
Das Motto lautete: Verschiebungen.
Natürlich habe ich ein "bitterböses Wortspiel" kreiert.

6. November 2011

Was sind schon Jahre



Du bist schön,
sagte er
und schaute sie an
mit vertrautem Blick.
Da verschwand die Zeit
schamlos hin die Falten
des Antlitzes,
ließ es erröten -
und sie waren jung.

(c) Annette Gonserowski

4. November 2011

Mehrsprachig


Neben mir
springen sie zwischen
den Sprachen,
den Welten
hin,
sind an einem mir fremden Ort.
Ich,
aufmerksam und atemlos,
erhasche ein Wort,
bin ihnen nah.

(c) Annette Gonserowski

2. November 2011

Trauer



Es fiel ein Blatt,
das gestern grün
und voller Hoffnung war.
Es schwebte sanft zur Erde,
wie der Traum,
der im Erwachen schwindet,
der Sehnsucht in sich trägt,
wenn er uns streift in Tagesstunden
und wir weinen.

(c) Annette Gonserowski
Heute widme ich dieses Gedicht meiner alten Nachbarin Grete, für die heute dieser Weg zur letzten Ruhestätte führt.