Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




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17. Januar 2010

Winter in der Lorrain


In der Lorrain

Auf dem Friedhof
inmitten des weißen Feldes,
fernab des Lebens,
schweigt
auf verlassenen Gräbern
die Liebe
in ziehende Nebenschwaden.
Nur die Vögel,
die sehnsuchtsvollen,
harren,
die Hoffnung
unter dem plustrigen Gefieder,
auf vereistem Ast.

(c) Annette Gonserowski

Dieses Gedicht schrieb ich 2002, als ich den Friedhof auf der Rückreise von Spanien entdeckte.
Danach sind auf den Reisen die nachstehenden Gedichte entstanden.
In diesem Jahr gelang mir dieses flüchtige Foto.
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Voll Erwartung sein
*
Voll Erwartung sein
am Beginn der wiederkehrenden Reise:
auf den Blick
nach Erreichen der Kuppe,
auf die Kirche
auf dem Hügel,
den Friedhof
fernab des Ortes,
auf die Brücke
im Zauber der Nacht,
das Gutshaus
am Ende der Allee.
Dies und noch mehr finden:
Schwäne
auf dem eilenden Fluß,
südlicher die Bäume voll Blüten.
Dies und noch mehr sehen
und voll Erwartung sein,
während der Reise.
*
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Absenz
*
Dieser kleine Friedhof
fernab des Dorfes
inmitten stiller Felder,
umfriedet von Mauern,
an denen Apfelbäume blühen,
Träume Ruhe fanden
unter treibenden Wolken.
Hier weile auch ich
für den Augenblick
zwischen LKW und LKW
bei der Vorbeifahrt.
(c) Annette Gonserowski