Ein Abend im Süden, auf der Terrasse
eines Hauses in Spanien.
Flaches Licht, haltsuchend im Palmwedel,
fortgeweht zum Pinienzweig, auch heute aufgescheucht vom Girlitz, der es
krächzend zum Bergmassiv treibt, an dessen karger Gebirgswand es eine kurze
Zeit leuchtend verweilt, vergeblich wie jeden Tag, um hinter ihm zu verglühen.
Überall das Rauschen des Meeres ganz
nah.
Dieses nie endende Brausen, das Bringen
und Nehmen, das Kommen und Gehen, Ankunft und Abschied.
Palmwedel, dattelträchtig, schwarzzüngig
und biegsam, durchzogen vom rastlosen Wind.
Wind, der auch mich umschmeichelt, er
kam über das Meer, trägt Gischt und Geschichten von Wasser und Inseln.
Streicht über die Wangen, die Arme, den
Körper. Lässt Salz zurück auf den Lippen, den Geruch dieses Meeres, die Ferne,
das lockende Sehnen.
Schon tiefschwarz der Himmel,
industriedunstlos und nachtklar, raumgebend dem den Meer entsprungenen Mond,
den leuchtenden Sternen, dem jagenden Orion.
Unter dem Strauch das Stakkato der
Zikaden. Auch sie schlaffrei und rastlos.
In der Ferne bellende Hunde.
Beutegewohnt durchstöbert ein streunendes Rudel Müll an den Straßen.
Lautlose Tatzen der wildernden Katzen
umschleichen das Haus.
Nun wieder Stille. Nur Brausen des
Meeres, Schmeicheln des Windes, das Spiel der Gedanken.
Und ich dir ganz nah.
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