Eigene Lyrik, Fotos und Bilder




Dieser Blog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.








2. November 2009

Treibend

Die wilden Schwäne sind in ihrem Winterquartier, der Brucher Talsperre, eingetroffen.
Gestern: Zug der Kraniche zum Süden

Einen Hahnenschrei
kürzer
der Tag
entfernend
der Eidergans Ruf
taumelnd
die Stunde
im Wind
ein Blatt
treibend
ruhelos
wir
umklammern
die Hand
bei dem Eintritt
in die einen Hahnenschrei
kürzere
Nacht.

(c) Annette Gonserowski
aus "Freund Gedicht"

Dieses Gedicht wurde bewußt ohne Punkt und Komma geschrieben, ohne Zuordnung der Zeilen zur vor- oder nachgehenden, um das Treibende auszudrücken.

Gestern zogen die Zugvögel mit lautem Ruf nach Süden. In jedem Jahr ein wehmütiger Augenblick. Abschied und Zeichen des nahenden Winters.
In den nächsten Tagen werde ich einige meiner *Zugvögel-Gedichte* veröffentlichen.